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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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zu rasch und ließ die Sicherung für Nähe und Täuschung durchbrennen. Die Rakete explodierte.
    Nun war der Old Dog zwar noch einmal der Zerstörung entgangen, aber er war dennoch so gut wie nackt... Die Detonation der hochexplosiven Inhalte der Rakete ließ das Flugzeug vor dem schneebedeckten Boden klar und mit scharfen Umrissen sichtbar werden.
     
    Der MiG-Pilot, der die Megafestung von hinten oben angriff, hatte die Flugbahn seiner Rakete bis ins Ziel verfolgt. Dann erblickte er plötzlich eine dunkle Silhouette von enormer Größe. Er sah zweimal hin und konnte es kaum glauben, als sich die Umrisse unter ihm mit einem Mal zu einem großen Flugzeug materialisierten. In seinem Helm summte ein Niedrighöhen-Warnsignal auf, und es gelang ihm gerade noch, seinen Sturzflug einige hundert Fuß über Grund abzufangen und die Maschine wieder hochzuziehen.
    Obwohl ihn die lange, glatte Nase irritierte, gab es überhaupt keinen Zweifel, was das Flugzeug betraf: ein amerikanischer B-52-Bomber! Stets war er in dem Glauben gewesen, wenn er je zur Verteidigung von Kawaschnija anzutreten hätte, würde er es mit einer FB-111 zu tun haben. Vielleicht auch mit einer F-18 oder F-14 der amerikanischen Marine. Aber doch niemals mit einem Dinosaurier wie der B-52!
    Er bemühte sich, den vorsintflutlichen Bomber nicht aus den Augen zu verlieren, während er den Steuerknüppel anzog und Höhe zu gewinnen versuchte. Dann drückte er hektisch auf seine Mikrofon taste.
    »Aspana! Gefahr! Amerikanischer EU52-Bomber. Paftariti.
    Amerikanische B-52 nach Sicht identifiziert.«
    In seinem Helm ertönte ein weiteres Warnsignal. Er erkannte den Summer, der die Gefahr des Abschmierens anzeigte, zündete den Nachbrenner auf Maximum und ging in die Horizontale, um seine Luftgeschwindigkeit erst einmal zu erhöhen. Er wiederholte seinen Alarmruf über Funk einschließlich der Angabe der Flugrichtung und der geschätzten Geschwindigkeit des Bombers.
    Konnte diese B-52 wirklich die anderen Jäger abgeschossen haben? Der MiG-Pilot hatte das Leitwerk gesehen und gedacht, es handle sich um Treffer der mickrigen 50-Kaliber-Bordkanonen. Aber keiner der Piloten aus Ossora würde doch so hirnverbrannt sein, so nahe an den Eindringling heranzufliegen...
     
    Angelina mußte sich an den Armlehnen ihres Sitzes kräftig hochdrücken, um die Balance wiederzugewinnen. Das unvermittelte heftige Abdrehen und Wegsacken ließen sie fast schwindlig werden, und sie hatte Mühe, ihren Blick wieder auf ihren Radarschirm zu fixieren. Als ihr das endlich gelungen war, sah sie überrascht, daß das Ziel noch immer in ihrem Cursor-Kreis stand. Sie tastete nach dem Abschußknopf und feuerte noch zweimal auf den fast unbeweglich aussehenden Jäger.
    Das letzte, was der MiG-Pilot sah, war das um ihn herum wie Zellophan schmelzende Glas. Es löste sich in Nichts auf, als zwanzig Pfund Metallsplitter von zwei Stinger -Raketen durch die Plastikhülle seiner Kanzel regneten und alles auf ihrem Weg zerhäckselten. Seine Maschine flog noch einige Minuten weiter, während er selbst blind und blutend in ihr hing. Dann raste das Flugzeug gegen die niedrigen Berge.
    »Angelina! Zwölf Uhr oben! Ein neuer MiG-Jäger, rasch nähernd...!«
     
    Umhüllt von dem sonnenhellen Schein der niedergehenden Raketen, hatte die MiG-25, die von vorne angriff, einen guten Sichtkontakt auf den Eindringling. Der Old Dog flog direkt auf eine hohe Bergkette zu, knapp über der Grathöhe, aber ziemlich hoch über dem dahinterliegenden schneebedeckten Tal. Die angreifende MiG war hoch über dem Bomber, dessen Umrisse sie sehr deutlich erkennen konnte. Der russische Pilot mußte sich zwar anstrengen, aber obwohl nach dem Feuerschein der Raketen der Himmel wieder in Dunkelheit versunken war, blieb der Bomber sichtbar.
    Der Pilot richtete seinen Blick wieder einige Sekunden lang auf seinen Schirm vor sich und kontrollierte rasch die Instrumente, um sicherzugehen, daß er einen erfolgreichen Schuß auf den Bomber abgeben konnte. Der Infrarotsucher hatte nicht angesprochen - was auch schwierig war, solange er sich nicht hinter der B-52 befand.
    Das Verfolgungsradar zeigte Hunderte von Zielen an, die über den ganzen Schirm verstreut waren. Nicht zu gebrauchen. Eine B-52, wußte er, hatte mehr Störkapazität an Bord als zehn MiG-25 zusammen. Er schaltete das Radar aus, ließ sich hart nach links abfallen und begann auf den Bomber hinabzustürzen, bemüht, ihn bei der Annäherung an den Bergkamm nicht außer

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