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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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tun, mit Gegenbeschwerden. Nach einer Weile schläft alles wieder ein.«
    »Ja, aber die Geschichte mit dem koreanischen Verkehrsflugzeug damals ...«
    »Sehen Sie? Manchmal machen Sie eben aus dem Spielchen auch verdammten Ernst.« Curtis schwieg einen Augenblick. »Aber das alles ist mit dieser RC-135 nicht passiert«, fuhr er dann fort. »Ganz gleich, wie sie ihnen die Scheiße vorgequirlt hätten, unsere Jungs wären cool geblieben. Wären sie unter direkten Beschuß geraten oder hätten auch nur geglaubt, daß dies gleich passieren würde, hätten sie
    die Datenspülung betätigt. «
    »Datenspülung?«
    »Ja. Sie sammeln bekanntlich Daten über sowjetisches Radar und andere elektromagnetische Signale. Das wird alles codiert und gespeichert. In einem eigenen Computerspeicher. Beim leisesten Anzeichen von Problemen - Flugzeugschaden, Angriff, Schäden in der Apparatur - kann der Speicher in Sekundenschnelle seinen Inhalt einem Pentagon-Satelliten übermitteln. Dazu braucht es nicht mehr als einen Knopfdruck. Und weg ist alles. Die meisten Operatoren haben jetzt sogar schon einen hochempfindlichen Sensor an ihrem Drückerknopf. Sobald auch nur ein Triebwerk einen Rülpser tut, sind die Daten auf dem Weg. Außerdem erfolgt in regelmäßigen Abständen automatisch eine Übermittlung nach einem komplizierten Routine-Fehlercheck, der sich zwischen Flugzeug und Satellit abspielt.«
    »Aha.«
    »Hätte die Besatzung der RC-135 also gewußt, daß sie angegriffen wurde, hätten wir den Rest der Daten und einen Angriffs- oder Notfallcode erhalten. Auch das kleinste bedrohliche Anzeichen von irgendwoher, zumal, da das Flugzeug doch so nahe an der Küste war, hätte sie veranlaßt, ihre Daten rüberzuspülen. Haben sie aber nicht.
    Weil sie nie geahnt haben, was ihnen eigentlich drohte.«
    »Ein Angriff ohne jede Vorwarnung, meinen Sie?« fragte Brent.
    »Ein Jagdflugzeug könnte sie abgeschossen haben, ehe sie es überhaupt entdeckten?«
    Curtis nickte. »Nachts, ein passiver Infrarot-Raketenangriff.
    Sicher. Aber das ist sehr unwahrscheinlich. Die RC-135 kann Hunderte von Sendefrequenzen gleichzeitig überwachen. Ganz besonders sowjetische Kommandofrequenzen. Hätte sie auch nur irgendeinen Kommunikationskontakt Luft-Boden oder Boden-Luft über ein Angriffskommando aufgespürt, sie hätte augenblicklich die Datenspülung betätigt, den Schwanz eingezogen und Fersengeld gegeben. Kein sowjetischer Jäger kommt auf die Idee, so etwas zu tun, ohne einen direkten Befehl vom Kreml selbst. Es sei denn natürlich, der Eindringling attackiert von sich selbst aus. Dem Angriff auf das koreanische Verkehrsflugzeug gingen immerhin zwei Stunden Funkverkehr voraus, der von Anfang bis Ende selbst noch
    im fernen Japan mitgehört werden konnte. Nein, nein. Unsere Jungs hatten nicht die blasseste Ahnung, was da auf sie zukam.«
    Beide Männer schwiegen lange. Brent suchte nach einer Erklärung.
    Curtis wurde schlicht immer unruhiger.
    »Also, was können wir denn nun machen?« fragte Brent schließlich.
    »Nichts«, seufzte Curtis verdrossen, »buchstäblich nichts können wir tun. Es sei denn, die Russen versuchen etwas Blödsinniges, etwas wirklich Flagrantes. Falls Sie da drüben ein neues Spielzeug haben, haben sie nun ihren kleinen Spaß damit gehabt. Aber falls es ihnen in den Sinn kommen sollte, noch weiterzuspielen, dann wird unserem Präsidenten nicht viel anderes übrigbleiben, als zu ihnen rüberzumarschieren und ihnen ihre kleinen Ärsche zu versohlen.«
    »Etwas Flagrantes«, sinnierte Brent und sah Curtis nachdenklich an.
    »Das gefällt mir am Präsidenten so«, sagte Curtis, und seine Stimme wurde plötzlich ganz überschwenglich. »Er ist ein hundertfünfzigprozentiger Politiker, aber man kann ihn aufstacheln.
    Ganz wie in seinen alten Football -Tagen als Quarterback. Er funktioniert wie ein Profi, macht saubere Läufe, rempelt auch und wieselt sich durch, bis er eben in der Position ist. Dann holt er aus und schickt die Bombe ins Ziel.«
    Brent sah Curtis kopfschüttelnd an. »Gnade uns Gott«, sagte er, »wenn er das wirklich tut.«
VEREINTE NATIONEN NEW YORK
    »Die Sondersitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen ist hiermit eröffnet«, sagte Ian McCaan, der UN-Generalsekretär und UN-Botschafter Irlands. Es war fast elf Uhr abends in New York.
    Die meisten der fünfzehn Delegierten und ihre Assistenten und
    Sekretärinnen hatten Tassen mit heißem, dampfendem Kaffee oder Tee vor sich. Einige machten sehr

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