Höllenfracht
Richtung sirrten und ihn suchten, fast körperlich spüren. Instinktiv griff er nach den Hebeln für die Maximalnachbrenner, aber sogleich wurde ihm bewußt, daß sie längst gezündet waren. Er stieg noch etwas höher, während die Feuerwerksblume am Himmel hinter ihm blieb und schließlich verschwand.
Sein Atem ging heftig, rasch und flach. In seiner schweren gläsernen Gesichtsmaske liefen Schweißtropfen herunter. Er dankte den Sternen und den Schatten der Genossen Mikojan und
Gurewitsch, die seinen wunderschönen Jet konstruiert hatten, und zog nach links weg, um sein Jagdopfer wieder aufzuspüren.
Angelina schüttelte enttäuscht den Kopf. »Der Bursche ist gut. Er ist genau rechtzeitig ausgewichen.«
»Und da ist er schon wieder«, sagte Wendy.
Luger beobachtete sein Bodenradar, das normal und ungestört arbeitete, seit ihre Dreitausend-Pfund- Striker -Gleitbombe in das Spiegel-Gebäude von Kawaschnija gefahren war und zumindest teilweise auch die Radaranlage mit sich genommen hatte. »Wieder Berge in zwölf Meilen.«
»Er bleibt oben«, sagte Angelina mit einem Blick auf die Höhen-und Azimutanzeigen auf ihrer Konsole.
»Kann er uns noch immer mit IR orten?« fragte Ormack.
»Er kann sich anhängen, aber solange er uns nicht bis auf einige hundert Fuß auf die Pelle rückt, haben wir eine Chance.«
In diesem Augenblick begannen die Höhenanzeigen kontinuierlich zu fallen.
Angelina schluckte schwer. »Achtung, an alle, er kommt runter.
Haltet euch bereit.«
Juri Papendrejow hatte endlich einen zuverlässigen Navigations-Zielstrahl. Er nickte sich selbst zu. Bei der jetzigen Geschwindigkeit - über achthundert Stundenkilometer - konnte er noch weitere tausend Meter nach unten gehen und fast zwei wertvolle Minuten lang nach dem B-52-Bomber suchen, ehe die für ihn unsichtbaren eisbedeckten Gipfel der Korakskij Khrebet ihm dies nicht mehr erlauben würden. Er drückte seine Fulcrum weiter nach unten, stellte die Höhenmesserkontrolle auf dreitausendzweihundert Meter und manövrierte seinen Jäger so, daß die IR-SPUR-Raute auf seinem Kontrollschirm genau zentriert stand.
Diese paar hundert Meter Höhe waren die entscheidende Tatsache.
Das Puls-Doppler-Angriffsradar pegelte sich ein, und die Abschußinformation wurde sofort in die radargelenkte Rakete AA-7 eingespeist.
Papendrejow lächelte. Was wollte er mehr. Eine solide Infrarot-und Radar-Einpegelung und vier verfügbare Raketen. Der Entfernungs-Countdown lief weiter. Die Erinnerung an die feurige Raketenexplosion kam ihm wieder in den Sinn. Seine Entscheidung war getroffen. Er hielt die Entfernung auf vierzehn Kilometer, brachte zwei radargelenkte AA-7 in Stellung und feuerte sie ab.
RAKETENALARM leuchtete es auf. Das Puls-Doppler-An griffsradar, das auf den niedrig fliegenden Old Dog gepeilt war, hatte die Warnung ausgelöst. Sie versetzte die Besatzung in angespannte Bereitschaft. Die kontinuierlichen Radarsignalwellen, die die AA-7-Raketen führten und lenkten, aktivierten auch die Anzeige RAKETENSTART an Wendy Torks Instrumententafel. Wendy schoß sofort acht Bündel Störstoppeln ab und kommandierte Abdrehen nach rechts. Elliott und Ormack, die bereits auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigt hatten, zwangen den Old Dog in eine harte Rechtskurve. Im gleichen Augenblick entdeckte Wendy das Steuersignal des russischen Jägers und begann mit Stör- und Blockiermaßnahmen.
Die rechte der beiden AA-7-Raketen wurde von der Störstoppeln abgelenkt. Allerdings machte diese Ablenkung kaum mehr als sechs Meter aus. Die Rakete flog direkt über die Mitte des Rumpfes des Old Dog hinweg und genau vor die Rumpfkante der rechten Tragfläche. Als ihr Sucher umsprang, um dem Leitsignal zu folgen, detonierte der neunundachtzig Pfund schwere Sprengkopf.
Dave Luger spürte gar nichts. Es war einfach nur, als hätten sich seine gesamte Computertastatur und Teile seines Radars selbständig gemacht, sich aus ihren Befestigungen befreit und seien im nächsten Augenblick in seinem Schoß und zum Teil auch in seinem Gesicht gelandet. Eigentlich hätte ihn der Zusammenprall glatt aus seinem Sitz werfen und quer durch ihre kleine Kabine schleudern müssen, wenn ihn nicht die Sicherheitsgurte um Schultern und Leib sicher festgehalten hätten - allerdings auch mit dem Resultat, daß sein Oberkörper den ungeheuren Druck aushaken mußte, den die Explosion durch die Fiberstahlhaut des Old Dog schickte und der ihn wegzureißen versuchte.
Er spürte Hände
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