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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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auf seinem Schirm und wartete, daß das Radar endlich reagierte. Immer noch nichts. Der Infrarotsucher sagte ihm nur Höhe und Azimut, aber nicht die Entfernung. Eine seiner beiden AA-8-Raketen mit WärmeZielsucher konnte sich an diesen amerikanischen Scheißkerl anhängen, aber sie waren nur Kurzstreckenraketen und funktionierten nur bis zu acht Kilometern Entfernung einwandfrei.
    Er zögerte, seine Flugzeugnase unter die Horizontlinie zu drücken, solange er nicht wußte, wo er genau war. Nachdem er seine Höhe über Grund überprüft hatte, ging er mit den Turbos auf neunzig Prozent zurück und wartete. Es hatte keinen Sinn, blind herumzukurven, nur um plötzlich der B-52 direkt vor die Mündungen der Bordkanonen zu fliegen, dachte er. Dann kam dem siebenundzwanzigjährigen Piloten der sowjetischen PVO-Stranji-Luftverteidigung zum Bewußtsein, daß er mit niemandem
    gesprochen hatte, keinerlei Autorisation besaß, irgend etwas zu unternehmen, und ihm auch von niemandem konkrete Anweisungen erteilt worden waren. Noch fehlten ihm zwei Jahre Ausbildung und Dienstzeit, bevor er qualifiziert war, selbständige Abfangaktionen zu unternehmen, also loszufliegen und feindliche Flugzeuge nach eigenem Ermessen ohne ständige Anweisungen von der Bodenkontrolle zu jagen. Aber genau das tat er hier. Es war alles sehr einfach. Schmerzlich einfach. Selbstmörderisch, aber einfach.
    Einfach, sich selbst umzubringen.
    Er kontrollierte die Instrumente für den Treibstoff. Wenn er keine Nachbrenner zündete, konnte er noch eine halbe Stunde lang hier oben bleiben und auf den Eindringling warten. Er hatte auch immer noch vier Raketen, zwei radargelenkte und zwei wärmesuchende.
    Würde das ausreichen, die Aufgabe durchzuführen ?
     
    »Luft-Radar-Kontakt!« meldete Wendy Tork über Bordfunk. »Auf sieben Uhr. Sieht aus wie ... wie ... eine Fulcrum .«
    »Bodenabstandscomputer arbeitet wieder, General«, sagte McLanahan.
    Elliott hatte bereits auf COLA geschaltet, auf die Computergesteuerte Niedrigstflughöhe, was einen waghalsigen Ritt knapp dreißig Meter über das inzwischen rasch ansteigende Terrain bedeutete. Seine Lippen waren trocken. »Ist die Angriffsmeldung draußen, Angelina?« fragte er, während er seine Instrumente überflog.
    »Hab' sie zweimal wiederholt«, erwiderte Angelina. Sie stellte ihr Schußkontrollradar neu ein, um die durch die Interferenzen und das starke Kawaschnija-Radar entstandenen Fehler zu beheben, schaltete dann um auf SUCHE, und fast augenblicklich fand das Radar den hinter ihnen fliegenden Jäger.
    »Meine Geräte arbeiten wieder. Radarkontakt, sieben Uhr oben, zwölf Meilen«, meldete sie. Sie beobachtete die Anzeige eine Weile.
    »Bleibt unverändert...«
    Sie drückte die Sicherungssperren herunter, legte einen Finger auf den Abschußknopf der Stinger -Luftminen und verfolgte den Entfernungscountdown. Als dieser bei fünf Meilen angelangt war, drückte sie sanft und feuerte ...
     
    Der Fulcrum -Pilot hörte den trillernden ALARM-Ton in seinem Kopfhörer, drückte eilig die Hebel auf Maximum-Nachbrennen und zog seinen Jäger in einem riskanten Neunzig-Grad-Steigmanöver nach oben, um einem eventuellen Raketenangriff auszuweichen. Er ging erst tausend Fuß höher wieder auf normale Flugposition und suchte den Horizont zum linken Cockpitfenster hinaus nach der Ursache des Raketenalarms ab.
    Was kann das sein, überlegte Juri Papendrejow. Ein Jäger, der Raketen auf mich abschießt? Seine Augen suchten in der Dunkelheit.
    Ein gegnerischer Jäger über sowjetischem Territorium?
    Der junge Pilot hatte Glück gehabt mit seinem gewagten Ausweichmanöver. Die kleine Stinger -Rakete mit ihren winzigen Stabilisierungsflossen kam dem flinken sowjetischen Jäger und seinem halb verschreckten, halb genialen Piloten nicht mehr nach.
    Sie drehte sich einmal träge und versuchte noch einmal den Steuerimpulsen aus Angelinas Radar zu folgen, aber sie hatte einen doppelt so großen Drehradius wie die Fulcrum . Die Festtreibstoffrakete hatte keine Chance mehr, ihr Ziel zu erreichen.
    Sie schnürte hinter der Fulcrum in deren Kielluftstrom her, ihre Schubkraft war nahezu erschöpft. Nachdem sie auch kein Detonationssignal erhielt und ihr Treibstoff zur Neige ging, gab sie planmäßig ihr eigenes Sprengsignal.
    Papendrejow sah, wie in dem gleichförmigen Dunkel um ihn herum plötzlich eine Feuerwerksblume aufblühte. Er konnte die herumwirbelnden Funken, die Myriaden von Metallsplittern, die durch die Luft in seine

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