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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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NIEDRIGHÖHEN-WARNUNG auf der Instrumentenkonsole von Papendrejows verbesserter MiG-29, dem Fulcrum -Jäger, auf.
    Er murmelte etwas Ärgerliches, das niemandem im besonderen galt, und begann eine flache Steigkurve aus der tintenschwarzen Dunkelheit, die ihn umgab. Plötzlich war die Erde sein Feind, genauso wie das amerikanische Kriegsflugzeug, hinter dem er her war. Er hielt Kurs und schaltete sein Puls-Doppler-Angriffsradar und den Infrarotsensor vorne an der Flugzeugnase ein.
    Er hatte Steuersignale von der Radaranlage in Kawaschnija auf den angreifenden amerikanischen B-52-Bomber aufgefangen. Diese Signale hatten einen ganzen Schwärm Raketenabschußdaten an sein Kontrollsystem enthalten und ihm auch die Entfernung und den Kurs zum Abfangen der B-52 übermittelt. Das in Betrieb befindliche Radar von Kawaschnija erübrigte den Einsatz seines eigenen für die Jagd, was einen großen Vorteil dieses verbesserten russischen Abfangjägers darstellte. Das Kawaschnija-Radar war stärker als jede Störung, und wenn das eigene Bordradar der Fulcrum nicht gebraucht wurde und damit auch nicht gleichzeitig ein ansteuerbares Ziel war, konnte er sich ohne die Befürchtung, entdeckt zu werden, hinter der B-52 heranpirschen.
    Aber das war jetzt alles nicht mehr gültig. Aus irgendeinem Grund war das Kawaschnija-Radar nicht mehr in Betrieb. Er mußte also sein eigenes engstrahliges Radar benutzen, um Tausende Quadratkilometer Luftraum nach diesem Bomber abzusuchen, was ihn obendrein von der nötigen Konzentration ablenkte, die das Fliegen seiner Fulcrum und das Aufpassen auf die wilden Berggrate Kamtschatkas erforderte.
    Der junge Abfangjäger-Pilot in seiner PVO-Stranji schaltete sein Kommandofunkgerät an und meldete mit angespannter Stimme:
    »Element sieben hat Leitstrahl auf Eindringling verloren -
    Augenblick, nein! Bin noch dran!«
    Ein mächtiges Radarsignal tauchte am linken Rand seines Bordkontrollschirms auf. Dann verschwand es wieder. Er begann eine Schleife nach links und suchte rasch, aber vergeblich das Terrain zu seiner Linken ab.
    »Element sieben hat möglicherweise Radarkontakt«, meldete er über Funk, war aber zu beschäftigt, um seine Position durchzugeben.
    »Element sieben, Wiederholung. Element sieben, melden Sie Ihre Position.«
    In diesem Augenblick sah er es aus den Augenwinkeln. Der Feuerball war so mächtig und hell, daß der junge Pilot trotz seiner Ausbildung und Disziplin erst einmal mehrere wertvolle Sekunden lang darauf verwendete, das Schauspiel zu beobachten. Die Trümmer des gewaltigen Gebäudes mit dem Riesenspiegel in der massiven Kuppel flogen mindestens einen Kilometer weit in alle Richtungen auseinander, und in der Mitte starrten, grotesk verbogen, Berge von Metall aus den Ruinen dessen, was eben noch das große Kawaschnija-Radar gewesen war. Die Explosion, dachte er, mußte auch Nebenschäden angerichtet haben, denn überall war das Licht ausgegangen...
    Papendrejow nahm die Kraft der kreischenden Triebwerke vom Typ Turmansky R 33 D auf fünfundneunzig Prozent zurück und teilte seine Aufmerksamkeit zwischen dem Radar und dem Infrarotdetektor, während er seinen flachen Kurvenflug fortsetzte. Er versuchte sich rasch zu vergewissern, wo sein Flügelmann sei, aber er konnte ihn nicht entdecken. Sie hatten sich aus den Augen verloren, als der Laser abgeschossen wurde und die daraufhin entstandenen unglaublichen Turbulenzen ihn fast hatten abstürzen lassen. Deshalb nahm er jetzt auch das Schlimmste an - nämlich, daß entweder der Laser oder die Amerikaner seinen Kameraden getroffen hatten, unabsichtlich der eine, mit voller Absicht die anderen.
    Diese Nachtflüge waren der schiere Selbstmord, dachte der Pilot.
    Üblicherweise war das sowjetische Bodenradar für schlichtweg alles zuständig - für den Bodenabstand, für den Leitstrahl zum Eindringling, für die Annäherung und für die Schußposition. Nur noch auf den Abzug mußte der Pilot selbst drücken. Papendrejow war deshalb jetzt völlig blind. Alles, was er hatte, war ein leicht zu störendes Radar am Bug der Maschine und ein reichweitenbegrenztes Infrarot, das nichts wert war.
    In der rechten unteren Ecke seines Bildschirms für die Vorausorientierung schien ein Rautensymbol auf. Der Infrarotdetektor hatte die B-52 gefunden. Sonderbarerweise zeigte das Radar nichts an. Er versuchte mit ihm eine Entfernungspeilung vorzunehmen, aber es sprach nach wie vor nicht an. Er drehte nach rechts, zentrierte das Rautensymbol in Azimutstellung

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