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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sollte, und das alles auch noch ohne Radar ... ? Er hatte damit in einer Stunde gegen mehr Vorschriften verstoßen als die ganze Staffel in Monaten.
    Wenn der Befehlshaber der Verteidigungsstreitkräfte diesen Bericht zu Gesicht bekam, würde er ihn, Wascholtow, auf der Stelle in Pension schicken!
    »Sie haben mehr Glück als Verstand, daß Sie noch am Leben sind«, sagte er endlich. »Ganz verdammtes Glück sogar. Die Einsatzvorschriften existieren zu dem Zweck, unbedachte junge Hitzköpfe wie Sie zu beschützen. Sie haben mindestens vier davon übertreten - das Vergehen der Nichtbefolgung einer Rückruforder gar nicht mitgezählt. Flugkapitän, ich weiß nicht, ob Sie sich im klaren darüber sind, wie nahe Sie dem Militärgericht sind! Wie verdammt nahe!«
    »Dann bestrafen Sie mich eben«, sagte Papendrejow starrköpfig.
    »Schicken Sie mich nach Ust-Merjina oder nach Gorki. Nehmen Sie mir die Schwingen ab. Aber lassen Sie mich noch einmal nach diesen Amerikanern suchen -«
    »Genug jetzt!« Wascholtows tabakrauhe Stimme war heiser, so sehr brüllte er. »Sie melden sich beim Geheimdienst und erstatten dort einen detaillierten Rapport über Ihren angeblichen Kontakt mit der amerikanischen B-52. Anschließend begeben Sie sich unverzüglich in Ihr Quartier, bis ich entschieden habe, was mit Ihnen zu geschehen hat - ob Sie vor ein Militärgericht oder vor ein normales Strafgericht gestellt werden müssen.«
    »Towarisch, bitte!« sagte Papendrejow, dessen scharfe blaue Augen jetzt weich und sanft waren. »Ich verdiene Bestrafung, strenge Bestrafung, ich weiß. Aber ich verdiene auch die Chance, diesen Eindringling abzuschießen. Ich weiß, wo ich ihn finden und wie ich ihn kriegen kann. Bitte...!«
    »Raus!« befahl Wascholtow, der sich in seinen roten Ledersessel fallen ließ, ehe er von selbst in ihn gesunken wäre. »Schauen Sie, daß Sie rauskommen, oder ich lasse Sie einbuchten, bis Sie schwarz werden, Sie aufsässiger Bursche, Sie!«
    Papendrejows runde Augen wurden wieder hart und eng. Er nahm ungebrochen Haltung an, salutierte, machte militärisch kehrt und ging hinaus.
     
    Papendrejow kehrte befehlsgemäß sofort in sein Quartier zurück -
    allerdings ohne beim Geheimdienst der Luftwaffe Meldung zu erstatten. Er schaltete das Licht an seinem Schreibtisch ein und suchte nach Federhalter und Papier. Während er noch schrieb, nahm er bereits den Telefonhörer auf und wählte. »Alarmwache, diensthabender Unteroffizier.« »Starschij Serschant Blojaki, hier ist Flugkapitän Papendrejow. Ich bin im Bereitschaftsraum. Ist eins-sieben-eins kampfeinsatzbereit ?«
    »Eins-sieben-eins, Towarisch Flugkapitän? Ihr Flugzeug? Mit dem Sie gerade erst zurückgekommen -?«
    »Natürlich mein Flugzeug, Sergeant. Ist es startbereit?«
    »Towarisch Flugkapitän ... wir ... es ist in die Wartungszone B gerollt worden, aber es ist noch nicht...«
    »Starschij Serschant Blojaki, das sieht Ihnen aber gar nicht ähnlich«, sagte Papendrejow in tadelndem Ton. »Jetzt ist nicht die Zeit, Befehle lax auszuführen. Ich hatte doch angeordnet, daß mein Flugzeug sofort mit einem Vierhundert-Liter-Zusatztank und vier Infrarot-Raketen auszurüsten ist und binnen einer Stunde wieder einsatzbereit sein muß.« Er wartete einen Moment und fuhr dann ruhig fort: »Ich muß Geschwaderkommandeur Wascholtow Meldung erstatten, daß mein Einsatz sich verzögern wird -«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Blojaki schnell. »Ein Zusatztank und vier Infrarot-Raketen ... das ist in fünfzehn Minuten klar, Towarisch Flugkapitän.«
    Papendrejow blickte auf seine Uhr. »Es ist in zehn Minuten klar, Blojaki! Oder wir haben beide ein ernstes Gespräch mit Kommandeur Wascholtow. Ich muß nur meinen Flugplan noch einmal durchgehen«, fügte er hinzu, während er gleichzeitig sein hastiges Gekritzel beendete, »dann bin ich da.«
    Er legte den Hörer auf, ging zu seiner Kommode, warf noch einen letzten liebevollen Blick auf das darauf stehende Foto seiner Frau und seiner kleinen Tochter und zog dann die oberste Schublade auf.
    Während er auf das kastanienbraune dunkle Haar seiner Frau und die blonden Locken seines Töchterchens schaute, begann er sich die Taschen mit gefriergetrockneter Überlebensnahrung und Dörrfleisch vollzustopfen. Er öffnete den Reißverschluß seiner Montur und zog sich ein zweites wärmeisolierendes Hemd über seine feuerfeste Unterwäsche. Seine leichten Standardfliegerstiefel wechselte er gegen wärmeisolierte aus. Er berührte noch

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