Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
die Fliegerspange zu tragen? Oder sind Sie zufrieden damit, Bursche eines Generals zu sein?«
    Das veranlaßte Wyatt nun seinerseits, die Augen zur Decke zu drehen. »Die alte Elliott-Beredsamkeit«, sagte er, »die einem das Herz schier zerschneidet. Nein, Sir, ich habe mehr zu tun, als ich mir jemals träumen ließ. Außerdem, wissen Sie, wenn man mal über ein gewisses Alter hinaus ist... das Kämpfen ist was für die jungen Springinsfelde.«
    Elliotts Gesicht lief etwas an. »Na schön. Colonel, Sie sind gerne eingeladen, wenn Sie noch zum Symposion bleiben wollen. Die größte Schau von SAC. Sogar der Vizepräsident will in ein paar Stunden da sein. Und außerdem sehen die Damen im Strategie Air Command von Jahr zu Jahr besser aus.«
    »Sie kennen doch General Curtis, Sir«, sagte Wyatt. »Wenn ich nicht vor dem Abendessen wieder in Washington bin, habe ich Glück, wenn ich nicht strafversetzt und zum Oberaufseher des Hundezwingers der Sicherheitspolizei degradiert werde. Trotzdem vielen Dank, Sir.« Er eilte davon.
    Elliott stieg die Treppe aus der Kabine hinab in die Vorhalle des Festhangars. Dort stand mit einem Plastikbecher Bier in der Hand
    Captain Patrick McLanahan mutterseelenallein vor einem riesigen Modell der B-1B-Excalibur.
    Elliott musterte ihn einen Augenblick lang. Warum waren die Guten immer so wie der da? Außenseiter. Einzelgänger.
    Immer alles hundert Prozent. Der beste Bomber der SAC, vielleicht auf der ganzen Welt, und stand hier draußen abseits und allein herum, um sich ein idiotisches Flugzeugmodell anzuschauen.
    Schon merkwürdig.
    Elliott beobachtete ihn genauer. Schön, vielleicht auch wieder nicht so hundertprozentig. Unpolierte Stiefel. Kein Schal.
    Fliegermontur mit offenem Reißverschluß fast bis zum Nabel. Haare eher zu lang. Trinkt während einer militärischen Veranstaltung.
    Mindestens ein halbes Dutzend Air-Force-Vorschriften - Kleidung und Erscheinung - übertreten und mißachtet. Er mußte sich zurückhalten, um McLanahan nicht sofort zur Rede zu stellen.
    Statt dessen schlenderte er locker zu dem jungen Offizier hinüber.
    »Ist das Ihr nächstes Kommando, Captain?« fragte er.
    McLanahan wandte sich ihm zu, trank einen Schluck Bier und betrachtete den General lässig - etwas, an das Lieutenant-General Bradley Elliott absolut nicht gewöhnt war. Er konnte nicht die Spur jener Panik feststellen, die normalerweise das Auftauchen eines Dreisterne-Generals begleitete; kein Wortgestammel, keine übertrieben förmliche Ehrenbezeigung und auch nicht das große gespielte Macho-Händeschütteln.
    Nach einem kurzen Augenblick lächelte McLanahan und streckte ihm die Hand hin. »Hallo, General Elliott.« Er warf wieder einen Blick auf das Modell der B-1B-Excalibur. »Das Ding da, meinen Sie? Nein. Viel zuviel High-Tech für mich.«
    »Immerhin stehen die meisten jungen B-52-Leute geradezu Schlange, um auf eine B-1B zu kommen«, bemerkte der General.
    »Ich jedenfalls nicht.« McLanahan nickte dem alten, staubigen Modell einer B-52 zu, das in einer Ecke hing. »Das ist mein Baby.«
    Er lächelte entwaffnend. »Tut mir leid wegen Pease. Die Burschen waren dieses Jahr eigentlich ganz gut.«
    »Danke. Nächstes Jahr werden es die FB-111 wieder machen, da bin ich ganz sicher. Sie haben diesmal nur gegen die Allerbesten verloren.«
    Der junge Radar-Navigator ließ nicht die mindeste Reaktion erkennen.
    »Sie wollen also wirklich ausdrücklich auf der B-52 bleiben, Patrick?« fragte Elliott neugierig. »Warum denn das? Spätestens zur Jahrhundertwende wird die B-1B sie vollständig ersetzt haben.«
    McLanahan überlegte ein wenig, ehe er antwortete. »Ich weiß eigentlich gar nicht genau, warum. Ich nehme an, es ist einfach, weil alle meinen, wenn ein neues Flugzeug kommt, dann könne man die älteren automatisch vergessen.« Er trank wieder einen Schluck Bier.
    »Man hat die B-52 ein bißchen zu früh abgeschrieben. Sie ist nämlich noch immer ziemlich gut.«
    Elliott zog die Augenbrauen hoch. Genau das hatte er selbst gedacht. McLanahan lächelte. »Aber das wissen Sie ja selbst sicher auch, Sir.«
    »Tja. Also dann nochmals meine Gratulation, Patrick. Fairchild-Pokal und Bomber-Trophäe zwei Jahre hintereinander. Sie sind, scheint's, unschlagbar, wie?«
    »Ich bin in der besten Besatzung, die es gibt, General«, sagte McLanahan. Er leerte sein Bier und zerdrückte den Becher. »Wir strengen uns eben mächtig an - sogar beim Feiern. Ich muß gehen.«
    »Schauen Sie mal später im

Weitere Kostenlose Bücher