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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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einzumotten?«
    »Das ist eine Richtung, in der wir operieren«, antwortete Curtis und lockerte jetzt wegen der drückenden Hitze doch seine Krawatte.
    »Ich bin aber ermächtigt worden, noch zwei andere Möglichkeiten zu erkunden.« Er machte eine Pause. »Die eine davon ist Ice Fortress.«
    Elliott blickte zwar überrascht auf, nickte dann aber nachdenklich.
    »Das würde ganz sicher die öffentliche Aufmerksamkeit erregen«, sagte er. »Allerdings wäre das Ding auch genau die Zielscheibe, wenn der Laser der Russen wirklich so leistungsfähig ist, wie Sie sagen.«
    »Aber sie würden es doch niemals wagen, eine bemannte Raumstation abzuschießen«, widersprach Curtis.
    Elliott schüttelte den Kopf. »Erzählen Sie das mal den Witwen und Witwern der RC-135, die die runtergeholt haben, Sir.«
    Curtis warf Elliott einen schnellen Blick zu, sagte dann aber nur:
    »Ice Fortress ist etwas anderes.«
    »Das wäre es in der Tat, Sir«, entgegnete Elliott. »Nur noch schlimmer.« Sie fuhren eine Weile schweigend weiter. Dann fügte Elliott seinem letzten Satz hinzu: »Außerdem - ist denn das Ice-Fortress-Projekt nicht abgebrochen worden? Das Vandenberg-Center ist doch schon eine ganze Weile geschlossen!«
    »Es war abgebrochen worden«, sagte Curtis. »Aber nicht, weil es nicht machbar war. Die Sache mußte wegen des verdammten Vertrags, den wir unterzeichnet haben, gestoppt werden. Die ganze Geschichte ist so frustrierend. Die Russen dürfen eine unserer RC-135 abschießen, aber wir dürfen natürlich den Vertrag nicht verletzen. So oder so sind wir die Verlierer.« Seine zornige Stimme war so laut geworden, daß ihn sogar die Wachen am Tor, von dem sie inzwischen noch etwa vierzig Meter entfernt waren, hören konnten.
    »Ich habe von der ganzen Affäre überhaupt nichts mehr gehört«, bemerkte Elliott. »Alles scheint völlig ruhig zu sein.«
    »Die Situation hat sich politisch etwas stabilisiert«, erläuterte
    Curtis. »Das Weiße Haus hofft, daß sich die Sache nach angemessener Zeit in Wohlgefallen auflöst. Der Präsident jedenfalls wird, glaube ich, nur froh darüber sein. Hauptsache, die Russen entschuldigen sich und leisten eine minimale Entschädigung. Dann wird er schon froh und zufrieden sein. Er hofft darauf, daß Außenminister Brent die Angelegenheit möglichst geräuschlos erledigt.«
    »Aber die Russen werden sich doch zweifellos nicht entschuldigen, geschweige denn, eine Entschädigung zahlen, oder?«
    fragte Elliott und streckte seine schmerzenden Muskeln.
    »Warum sollten sie auch, zum Teufel? Sie haben doch sämtliche Trümpfe in der Hand. Wir, das Militär, jammern und weinen, daß die Russen uns unsere verdammten Spionagesatelliten runterschießen.
    Aber das halbe Weiße Haus glaubt uns nicht; und die andere Hälfte will uns nicht glauben.« Er blieb eine Weile stumm, dann fuhr er fort: »Tut mir verdammt leid, Brad, für die Besatzung der RC-135.
    Ich weiß, Sie haben früher selbst mit ihr gearbeitet. Tut mir wirklich leid, daß diese Leute dran glauben mußten.«
    »Mir auch, Curtis, mir auch. Die Leute haben ihre Arbeit, ihre Pflicht getan, haben lange trainiert, um perfekt zu werden. Ihre kaltblütige Ermordung war sinnlos - grausam und sinnlos.« Er schüttelte den Kopf und wollte nicht an die Freunde denken, die er verloren hatte. »Also«, sagte er schließlich, »Ice Fortress ist eine Operation. Und Sie sind hier herausgekommen, um zu sehen, was wir allenfalls sonst noch für Karten im Ärmel haben?«
    »Daß man Ihnen dieses Kommando hier gegeben hat, Brad, war das Beste, was das Pentagon jemals vollbracht hat. Denn was wir gebraucht haben, war jemand, der nicht dauernd sagt, das und das gehe nicht. Jemand, der sich auch nicht scheut, mal dem Kongreß die Meinung zu sagen, oder jedem anderen, der der Entwicklung neuer Ideen im Wege steht. Und jetzt brauche ich Sie einfach, mir ein paar solcher Leute zu finden. Ich will -«
    »-diesen ... Auftrag durchführen«, vollendete Elliott rasch. Er warf einen schnellen Blick auf den Fahrer. »Nur zu, kommen Sie rüber damit.«
    Curtis war einigermaßen verblüfft. »Augenblick. Niemand hat ein Wort von ›etwas durchführen‹ gesagt, ganz besonders nicht im gottverdammten Rußland.« Er lächelte. »Mein Gott, Brad, Sie sind vielleicht ein Gauner!«
    General Elliott lächelte den Vorsitzenden der Vereinten Generalstäbe an. Dann beugte er sich vor und tippte dem Fahrer auf die Schulter. »Wir steigen hier aus, Hal, und gehen zu Fuß

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