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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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jemals zuvor. Die Wettauguren und die Kristallkugelgucker hatten sich nicht nur einfach geirrt, sie waren schlicht meilenweit vom Kurs gewesen.
    Elliott wartete noch, bis die zwei Bühnenhelfer bereit waren und die Eskorten in Position standen. Dann reckte er die Schultern und lächelte. Diese armen Hunde von Besatzungen, dachte er. Da warten sie Monate auf die Resultate des Bomber- und Navigationswettbewerbs des SAC und jeder, der die Preisverleihung vornimmt, spannt sie mit allerlei Mätzchen und versteckten Hinweisen endlos auf die Folter, wer es denn nun ist. Und damit nicht genug. Um die Spannung noch weiter hochzutreiben, läßt er die Eskorten durch die Reihen gehen und vor einer Besatzung haltmachen, nur um sie den Bruchteil einer Sekunde, bevor diese in den Siegesschrei ausbricht, unbewegt weiterzuschicken.
    Vor ein paar Jahren, erinnerte sich Elliott mit Stolz, war er selbst auf der Bühne gestanden, um die Siegestrophäe für seine Einheit in Empfang zu nehmen. Und der Hangar war unter dem donnernden Applaus erzittert. Seine alte Einheit von den stromlinigen Überschall-FB-111 in der Air Force-Base Pease in New Hampshire war jahrelang die unbestrittene Nummer eins gewesen. Das hatte sich ziemlich geändert. Nicht, weil jetzt ständig diese modernen, superhochgezüchteten neuen Bomber alle Trophäen einheimsten. Es war mehr die Qualität der Besatzungen selbst, die der kritische Faktor geworden war.
    »Die Curtis-E.-LeMay-Bomber-Trophäe«, sagte General Elliott, was die Menge augenblicks zum Verstummen brachte, »wird an die Bomber-Besatzung verliehen, die, gleich ob auf B-52-, FB-111- oder B-1B-Maschinen, die meisten Punkte im Wettbewerb aus Hoch- und Tiefbombenwurf erzielt. Dazu vielleicht noch einige Bemerkungen zur Geschichte des Preises: Diese Trophäe war ursprünglich, nämlich von 1948 bis 1980, lediglich als Bomber-Trophäe bekannt. Dann wurde sie zu Ehren von General Curtis E. LeMay nach ihm benannt -
    wegen seiner Verdienste um das Strategie Air Command und seines Eintretens für die strategische Luftherrschaft. Acht der letzten zehn Jahre dieses Wettbewerbs um die LeMay-Trophäe waren von Siegen der Besatzungen aus Pease und Plattsburgh bestimmt. Einige dachten nun, daß das verbesserte Offensive-Avionics-System und die B-1B-Excalibur die FBs völlig aus dem Rennen werfen würden.« Der General machte eine Pause. Dann lächelte er listig und geheimnisvoll und warf einen Blick zum Kommandeur der Achten Air Force und zu den FB-111-Besatzungen an seiner Seite. »Aber mit einer Trefferquote von 95,5 Prozent beim Tiefabwurf und ganz unglaublichen 90 Prozent bei der Bombardierung aus großer Höhe, hat die 715. Bomber-Staffel Eagles von der Air Force Base Pease, New Hampshire, einen Rekord im Allzweckbombenwurf erzielt -«
    Ein gewaltiger Schrei stieg aus dem Publikum auf. Die FB-111-Besatzungen aus Pease, New Hampshire, tobten vor Begeisterung.
    Sie, die »Schnellbrenner«, hatten den ganzen Wettbewerb über vor den »Dicken« gezittert, den B-52ern mit ihren nagelneuen Digitalcomputern, und vor den schlanken, tödlichen B-1B-Bombern, die eine noch modernere Version der alten, soliden Bombergeneration darstellten. Schon im vergangenen Jahr hatte eine B-52-Besatzung gewonnen. Die FB-Besatzungen waren dessen ungeachtet überzeugt, den anderen Mannschaften überlegen zu sein, auch wenn sie sich nun allzugut zu plazieren vermocht hatten. Jetzt aber war mit diesem Bomberrekord der Wendepunkt gekommen.
    Elliott ließ den Siegestaumel sich noch eine Weile austoben. Dann aber fuhr er fort: »Tut mir leid, Jungs, daß ich euch dies antun muß...«
    Er mußte seine Stimme anheben, um sich über dem Geschrei der FB-111-Besatzungen verständlich zu machen. Dann brachte jedoch
    ein einziges Wort seine Zuhörer schlagartig zum Schweigen.
    »Aber...«
    Pause. Stille.
    »... Gewinner der Curtis-E.-LeMay-Trophäe 1987, mit einer noch nie erzielten Trefferquote von 98,7 Prozent und völlig unglaublichen hundert Prozent im Tiefbombenwurf ist... die Besatzung E-05 von der 470. Bomberstaffel.«
    Mitglieder und Freunde des Siegergeschwaders brachen in lautes Jubelgeheul aus. Die siegreiche Besatzung selbst stand auf und bahnte sich den Weg zum Podium, während die übrigen Besatzungen in dem zum Wettbewerbszentrum umgestalteten riesigen Flugzeughangar in ein nicht minder hörbares Seufzen der Enttäuschung verfielen.
    Die 470. Bomberstaffel, und die Besatzung E-05 im besonderen, hatte damit nicht weniger als fünf

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