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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Vereinten Nationen langsam und manchmal gar nicht durchsetzbar ist. Die Regierung der Vereinigten Staaten erachtet indessen die Laservorrichtung und den Satellitenspiegel im Weltraum als eine so schwerwiegende Beeinträchtigung der Sicherheit ihres Landes, daß sie nicht länger auf die Entfernung dieser Vorrichtungen warten kann, noch dazu gewillt ist.«
    Er wandte sich erneut an Karmarow und erhob seine Stimme. »Wir geben der Sowjetunion drei Tage Zeit, das Raumfahrzeug Saljut Neunzehn abzurüsten oder auf sonstige Weise unwirksam zu machen. Falls nicht zu unserer Zufriedenheit bewiesen werden kann, daß der Spiegel von Saljut Neunzehn nicht länger imstande ist, einen Laserstrahl aus Kawaschnija auf atmosphärische oder ballistische Flugobjekte an beliebigen Orten über der Erde zu lenken, werden wir davon ausgehen, daß der Anti-Ballistik-Raketen-Vertrag von 1972 ebenso wie der Vertrag von 1986 beim Abrüstungsgipfel in Island null und nichtig sind, und angemessene Maßnahmen zur Gewährleistung unserer nationalen Sicherheit ergreifen.«
    »Und worin sollen Ihre Maßnahmen bestehen?« fragte Karmarow.
    »Wollen Sie etwa einen Krieg anfangen? Wegen einer unbegründeten, unbedeutenden, angeblichen, herbeigeredeten Bedrohung?«
    Brent stellte sich vor den russischen Botschafter, die Hand fest auf dessen Pult gelegt. Mit so leiser Stimme, daß es außer Karmarow selbst kaum jemand hören konnte, sagte er: »Warum, Dmitri?
    Warum? Wir haben doch fast von Anfang an die richtige Vermutung gehabt. Und ich bin ein gewaltiges Risiko eingegangen, indem ich Ihnen davon berichtete. Und trotzdem hört Ihre Regierung nicht auf, diesen Laser einzusetzen. Warum? Ich kann keinen Sinn darin erkennen!«
    »Es war dumm von Ihnen, Brent«, antwortete Karmarow ebenso leise, »Ihre sogenannten Beweise auf diese Art zu präsentieren. Ich muß Ihnen das doch nicht näher begründen. Wenn Sie meine Regierung derart mit absolut unangebrachter großer Pose in die Enge treiben, kann das doch nicht die von Ihnen gewünschten Ergebnisse haben.«
    »Ich frage, warum, Dmitri!« wiederholte Brent. »Verdammt noch mal, ich -«
    »Die Anlage ist ein Verteidigungsinstrument für die territoriale Sicherheit«, sagte Karmarow gepreßt. »Sie ist der Zeit Jahre voraus, in einer Art und Weise, wie sie die optimistischsten Experten Ihres Landes für die nächsten zehn Jahre noch nicht für möglich hielten.
    Sie verletzt keine bestehenden Verträge. Aber sie stellt für uns einen defensiven Schirm dar, und ihre Existenz ist nicht mehr einfach durch Androhungen wegzuschreien.«
    »Sie haben die Wahl«, sagte Brent, während er vom Pult des russischen Botschafters wegging, mit wieder normaler Stimme, so daß ihn alle Delegierten hören konnten. »Beginnen Sie mit Saljut Neunzehn. Entwaffnen Sie ihn, entfernen Sie den Spiegel. Lassen Sie ihn in der Atmosphäre verglühen, oder sonst etwas. Das ist mir gleich. Aber beweisen Sie den Vereinigten Staaten, daß Sie sich verpflichten, den Laser fortan ausschließlich für Verteidigungszwecke zu gebrauchen. Gegenwärtig ist er eine Offensivwaffe und bereits dazu benutzt worden, unschuldige Bürger der Vereinigten Staaten zu töten. Ihre andere Möglichkeit ist, sich auf die Konsequenzen Ihres Verhaltens einzustellen.«
    Brent kehrte an seinen Platz zurück und setzte sich langsam, während er die Gesichter um sich herum beobachtete.
    »Und worin würden Ihre Konsequenzen bestehen, Mr. Brent?«
    fragte Karmarow nochmals ruhig. »Weltkrieg? Globaler Tod?« Er forderte seinen amerikanischen Kollegen heraus, doch dieser faltete mit ernstem Gesicht seine Hände und erwiderte Karmarows Blick schweigend. Die Erinnerung an ihre private Begegnung kam ihm wieder in den Sinn. Und er bemerkte, daß sich auch Karmarow daran erinnerte. Er packte seine Papiere zusammen und nickte Adams zum Aufbruch zu.
    »Tschal Ijot«, sagte Karmarow fast flüsternd. Die Delegierten griffen nach ihren Übersetzungskopfhörern. Brents Augen zogen sich schmerzlich zusammen. »Das können Sie doch nicht tun!« sagte Karmarow. »Das bedeutet das Ende! Sie können doch nicht -«
    »Wir können, und wir werden«, antwortete Brent jedoch und hoffte, seine Worte klängen überzeugender, als er sie selbst empfand.
    Er erhob sich, nickte Ian McCaan zu und verließ den Sicherheitsrat.
WASHINGTON, D.C.
    Die Atmosphäre in dem als Lageraum bekannten schallisolierten und bombensicheren Raum unter dem Weißen Haus hätte sich am besten als Friedhofsstimmung

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