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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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heraus.
    Geköpft.
    Abermals würgte sie, was durch die Stärke ihres Vampirkörpers schmerzhaft war. Talia beugte sich schlotternd über die Edelstahlspüle. Der Anblick ihrer toten Cousine hatte sich fest in ihren Kopf eingebrannt. Wer immer dafür verantwortlich war, er hatte
sie
töten wollen. Köpfen war die übliche Art, einen Vampir hinzurichten – und weit sicherer als ein Holzpflock.
    Sie ist wegen mir gestorben. Die hielten sie für mich!
    Talias Atem stockte, setzte in kleinen Japsern wieder ein und entwickelte sich zu einem Schluchzen. Sie stemmte sich von der Spüle ab und wischte sich mit einem Papiertuch über die Augen. Es war keine Zeit, um sich in Tränen aufzulösen.
    Wogegen sie dennoch nichts tun konnte. Sie presste sich das Papiertuch auf den Mund, um ihr Schluchzen zu ersticken. Ihre Tränen verwandelten sich in ein Brennen, das ihr die Kehle hinab durch den ganzen Körper bis in ihre Zehen floss.
    Das war nicht gut. Sie musste hier weg.
    Bevor derjenige, der Michelle ermordet hatte, zurückkam.
    Bevor jemand die Polizei rief, die sie beschuldigen würde, weil sie das Monster war, das man neben der Leiche fand.
    Talia stützte sich am Tresen ab und starrte in die Spüle, bis sie vor ihren Augen verschwamm. Dann kniff sie die Augen zu. An dieser Stelle würde eine Filmheldin Rache schwören, einen Plan fassen und den Schurken jagen.
    Sie hingegen war gelähmt vor Trauer.
    Ein Rascheln kam aus der Diele, als hätte jemand die Einkaufstasche gestreift, die sie an der Tür abgestellt hatte.
    Talia drehte sich um. Angstschauer jagten ihr über den Leib. So viel zu ihrer Überlegung vorhin, was sie mit Eindringlingen angestellt hätte! Makabre Bilder huschten ihr durch den Kopf, und reine Willenskraft hielt sie, wo sie war; sie musste nachdenken, bevor sie sich blindlings in Gefahr stürzte.
    Normalerweise hätte sie sich als Erstes darum gekümmert, ihren Duft vor einem Verfolger zu tarnen, aber hier stank es so übel, dass das kein Problem darstellte. Außerdem musste derjenige, der Michelle umgebracht hatte, menschlich gewesen sein. Niemand sonst hätte sie für einen Vampir halten können.
    Vorsichtig lugte sie durch die Küchentür. Eine Gestalt stand in der Wohnungstür, die vom Korridorlicht umrahmt wurde.
    O Gott! Er kommt in diese Richtung!
    Talia wich wieder in die kleine Küche zurück und zwängte sich in die Nische zwischen Kühlschrank und Wand. Dort kauerte sie sich hin, machte sich ganz klein und neigte den Kopf, um ihre helle Haut hinter einem Vorhang aus dunklem Haar zu verbergen. Sie musste nicht unbedingt atmen und verharrte lieber in Totenstille.
    Ihre Angst war überwältigend. Sie wollte so dringend weglaufen, dass ihre Muskeln sich verkrampften.
    Der Kühlschrank summte, wobei die harte Seitenwand an Talias Arm vibrierte.
Gefangen!
Durch ihren Haarvorhang sah sie die breiten Schultern des Fremden, die ihren einzigen Fluchtweg blockierten. Ihr Herz tat einen einzelnen schmerzhaften Schlag, mit dem es zum Leben erwachte, als das Adrenalin in ihren Kreislauf strömte.
    Tränen der Wut brannten in ihren Augen. Sie hatte entsetzliche Angst, aber sie war auch außer sich vor Zorn. Jemand hatte Michelle umgebracht, und nun kam er wieder.
Hast du kapiert, dass du es vermasselt hast?,
dachte sie verbittert.
Hast du gemerkt, dass das an deinen Händen menschliches Blut ist?
    Es wurmte sie, so hilflos zu sein. Talia besaß Waffen, nur waren die alle oben im Flurwandschrank verstaut und setzten Staub an. Sie hatte gedacht, dass sie sie nie wieder benutzen müsste. Hatte gebetet, sie nicht mehr zu brauchen.
    Anscheinend erhörte niemand die Gebete einer Vampirin.
    Du hockst in einer Küche voller Messer.
Vielleicht war sie ja doch nicht vollkommen hilflos.
    Sie konnte sehen, wie der Schatten der Gestalt über die Wand glitt, klar konturiert vom hellen Flurlicht, das in die Wohnung fiel. Der Silhouette nach war sie groß und kräftig und bewegte sich mit erstaunlicher Geschmeidigkeit. Talia roch eine beißende Note von Rauch und Chemikalien, als wäre der Eindringling in der Nähe eines brennenden Fabrikgebäudes gewesen. Der Geruch legte ihre Vampirsinne lahm, löschte alles andere aus, was sein Duft Talia hätte verraten können. Er kam näher, blieb nach jedem Schritt stehen. Seine Schritte auf dem Teppich waren lautlos.
    Nur noch wenige Meter, und er stünde in der Küche. Dann konnte sie hinausstürmen. Selbst ein Küken wie sie war immer noch schneller als jeder Sterbliche.
    Näher,

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