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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Kraftquelle nicht gefunden.« Unvermittelt schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. »Es ist Zeit zu gehen.«
    Die anderen beiden wechselten verwunderte Blicke, ehe sie sich ebenfalls erhoben. Auch die Hündin stand wieder auf und drängte sich dicht an Daraks Bein. Der Vampir sprach noch einmal Lor an: »Sie können Ihrer Königin ausrichten, dass wir neutrale Beobachter sind.«
    Diese Bemerkung verwirrte Lor. Er richtete sich auf, weil ihm nicht gefiel, wie sehr die drei ihn überragten. »Omara ist nicht meine Königin. Ich gehöre nicht zu den Untoten.«
    Darak lächelte seltsam. »Dann hat sie keinen Gehorsam von Ihnen verlangt?«
    »Nein.«
    Das schien ihn zu überraschen. »Wählen Sie de Winter?«
    Lor zuckte mit der Schulter. Politik interessierte ihn nicht sonderlich. »Weiß ich nicht.«
    »Auf wessen Seite stehen Sie? Sind Sie für Integration?«
    Die Fragen irritierten Lor. Er war doch derjenige, der ermittelte. »Was kümmert Sie das?«
    »Tut es nicht. Doch ich werde es leid, alle Antworten zu liefern. Da ist es nur fair, dass ich auch einmal das Fragen übernehme.«
    Lor spielte widerwillig mit. »Ich bin weder für noch gegen de Winter. Ich hoffe auf Frieden, behalte aber eine Hand an der Waffe. Mein Rudel steht an erster Stelle.«
    Der Vampir lachte leise. »Wir haben manches gemein, Alpha der Hunde.«
    Er wandte sich zum Gehen, doch Lor packte seinen Arm. »Nicht so schnell!«
    Darak drehte sich zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. »Glauben Sie, dass Sie mich zurückhalten können?«
    »Ich brauche Antworten.«
    »Die habe ich nicht.«
    »Sie wissen etwas.« Lor erwiderte den eisigen Blick, wobei sein Rücken vor Anspannung kribbelte. Darak war furchteinflößend, keine Frage, und er erwartete eindeutig, dass Lor vor ihm den Schwanz einkniff. Was er nicht tat. Langsam verengten sich die eisblauen Augen, und der zornige Ausdruck wich einem nachdenklichen.
    Darak neigte sich vor, so dass nur Lor hörte, was er sagte. »Die tote Frau hat eine Cousine – eine Vampirin.«
    Lor fühlte Daraks Alter und Kraft wie ein elektrisches Feld, und abermals stellten sich seine Nackenhaare auf.
Talia.
»Ja.«
    »Geben Sie auf sie acht!«
    Prompt schlug Lors Beschützertrieb Alarm. »Was wissen Sie?«
    »Heute Nacht legte ein Geisterbeschwörer ein Feuer. Solch ein starker Zauber verlangt nach einem Todesopfer. Deshalb wurde Ihre Nachbarin ermordet. Oder zumindest war es teils der Grund. Ihre Cousine ist es, auf die er es abgesehen hat. Sie wird die Nächste sein.«
    Lor wurde kalt. »Woher wissen Sie das?«
    Ein merkwürdiger Ausdruck zeigte sich im Gesicht des Vampirs. Hätte Lor raten müssen, hätte er es für Entsetzen gehalten. »Manchmal sprechen die Toten mit mir. Lassen Sie den Zauberer in Ruhe, Deputy-Hund. Bewachen Sie das Mädchen, und sorgen Sie dafür, dass die Stadt wegen der Wahl nicht durchdreht!«
    »Ich kann den Zauberer nicht davonkommen lassen«, entgegnete Lor. »Mord ist Mord.«
    Darak zuckte mit den Schultern. »Wie Sie meinen.«
    Talia ist in Gefahr.
Das wusste er schon, doch es von diesem Fremden zu hören machte die Bedrohung konkreter. »Hat die Tote den Namen des Mörders genannt?«
    »Nein.« Darak trat zurück, so dass seine riesige Gestalt die Ecke der Bar ausfüllte. »Ich glaube, sie kannte ihn nicht.«
    Dann drehte er sich um und ging zur Tür, dicht gefolgt von der Hündin und den beiden anderen Vampiren. Diesmal hielt Lor sie nicht zurück.
    Was zur Hölle war das denn?
Lor nahm seine Tasse in die Hand, stellte sie aber gleich angewidert wieder hin. Die Begegnung mit den Vampiren beunruhigte ihn, und er war begierig danach, die Knochen des Geisterbeschwörers unter seinen Fäusten brechen zu hören. Das einzig Positive war, dass Talia sich hinter seinen Schutzzaubern in Sicherheit befand – und was Darak erzählt hatte, bewies, dass sie unschuldig war. Leider hielt die Aussage eines Geistes aus zweiter Hand vor Gericht nicht stand. Lor musste einen überzeugenderen Beweis für ihre Unschuld auftreiben.
    Und dazu brauchte er mehr Informationen.
    Er blickte auf die Uhr; seine Verabredung müsste inzwischen hier sein, also schaute er sich um, konnte jedoch das Gesicht nicht entdecken, nach dem er suchte.
    Außerdem wollte er etwas Stärkeres als Kaffee. Bis er sich ein Bier von der Bar geholt hatte, waren alle regulären Tische besetzt, so dass Lor auf eine Sesselgruppe auswich, in deren Mitte ein niedriger Couchtisch stand. Es war nicht bequem, das Polster viel zu

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