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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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sehr demokratisch zu. Und Mavritte verkörperte sicher die aufregendste potenzielle Gefährtin, wenn auch auf eine etwas selbstmörderische Art.
    Eines Tages würde ihn der Paarungstrieb – der Drang, sich dauerhaft an eine Gefährtin zu binden – wahnsinnig machen. Mavritte hatte recht. Es war allerhöchste Zeit, dass er sich eine aussuchte, nur traf man diese Wahl nicht auf der Basis von Lust. Hier spielte mehr als reine Biologie mit hinein. Ein Höllenhund wählte mit seiner Seele.
    Er löste die Umarmung. Beide atmeten schwer und stießen Dunstwolken aus. Die Enttäuschung in Mavrittes Augen war unübersehbar. Sie dürfte ebenso stark gespürt haben wie er, dass es nicht funktionierte.
    »Du bist nicht die Richtige.«
    Duft. Geschmack. Etwas stimmte nicht. Talia hatte er anziehender gefunden, und dabei gehörte sie nicht einmal zur richtigen Spezies!
Und dennoch hatte sie sich richtig angefühlt.
War mit ihm irgendetwas nicht in Ordnung?
    »Mir ist egal, wenn wir keine Seelengefährten sind«, entgegnete Mavritte leise. »Es sind zu wenige von uns übrig, um endlos nach dem einen ewigen Gefährten zu suchen. Wer weiß, ob unsere nicht schon tot sind, in der Burg ermordet? Wir müssen uns entscheiden und nach vorn sehen!«
    Lor antwortete nicht. Es bestand durchaus die Chance, dass sie recht hatte, aber sie blieben trotzdem ein schlechtes Paar. Sie dachten nicht einmal gleich.
    »Ich würde es nie bereuen, dich in meinem Bett zu haben.« Sie musterte ihn von oben bis unten, obwohl ihre Courage sichtlich wankte. Wie sie es auch drehte und wendete, ihr Alpha hatte sie zurückgewiesen.
    »Mich ehrt, dass du mich für einen würdigen Partner hältst«, sagte er und meinte es ernst.
    Ein Ausdruck von Wut huschte über ihr Gesicht, der so schnell wieder verschwunden war, dass Lor nicht wusste, ob er es sich vielleicht eingebildet hatte. »Dann geh!«, verlangte sie. »Geh, und kümmer dich um diesen ungezogenen Welpen!«
    Er machte Anstalten zu gehen, als Mavritte ihn am Arm zurückhielt. »Warte! Wie willst du ihn bestrafen?«
    »Ich muss mir überlegen, wie er es bei den Vampiren wiedergutmachen kann. Und er bekommt ein paar Monate einen Trainer zugeteilt.« Ein Trainer fungierte als strenger, aber fairer Ausbilder, und man stellte ihn jüngeren Hunden an die Seite, die gegen Regeln verstoßen hatten. Die Strafe bestand meist in harter, unangenehmer Arbeit.
    »Nimm Grash als Trainer für ihn.« Sie nickte zu einem ihrer Männer. »Er kann gut mit Holz arbeiten und Helver eine Menge beibringen. Lass die Redbones beweisen, dass auch uns am Wohlergehen des Lurcher-Rudels liegt! Wenn wir uns schon nicht auf die eine Art aneinander binden können« – sie lächelte reumütig –, »denken wir uns eben eine andere aus, um die Rudel näher zusammenzubringen.«
    Theoretisch ergab der Vorschlag Sinn, doch Lor gefiel er nicht. Er traute Mavritte nicht, erst recht nicht, wenn sie so versöhnlich auftrat. Andererseits konnte er so ohne großes Risiko seinen guten Willen demonstrieren. Natürlich hätte er ein Auge auf alles und würde auch andere anweisen, die zwei zu beobachten. »Einverstanden.«
    Mavritte nickte und verschränkte erneut die Arme. »Schön.«
    Lor sah sie an. Schneeflocken bildeten eine Krone auf ihrem Haar. »Mach’s gut.«
    »Mach’s gut.«
    Lor wandte sich ab. Grash ging beiseite, um ihn vorbeizulassen, und verneigte sich. Lor nickte ihm zu. Er musste sich verkneifen zu knurren, wie so oft. Was hatten die Redbones nur an sich, das ihn so zutiefst misstrauisch machte?
    Darüber dachte er immer noch nach, als er Helvers Zuhause erreichte. Es war ein kleines Haus in einer Reihe alter zweigeschossiger Reihenhäuser, die alle die gleichen grünen Türen und spitzen Dächer kennzeichneten. Die Höllenhunde hatten sie zwar vollständig renoviert, doch die Wände blieben schief und die Fundamente rissig.
Flüchtlingsbehausungen,
ging es Lor durch den Kopf. Eines Tages, wenn genügend Zeit und Geld da war, würde er sie abreißen und neu bauen.
    Die Großmutter öffnete ihm.
    »Ich grüße dich, Osan Mina«, sagte er mit seinem strahlendsten Lächeln.
    Großmutter Mina stammte aus demselben Wurf wie seine eigene
Osan
und kam dem, was er noch an Familie besaß, am nächsten. Sie trug einen langen Rock, eine Schürze und eine weiße Bluse; das Haar hatte sie sich mit einem geblümten Tuch hochgebunden. Auch wenn sie keine kleine Frau war, hatte jahrelange schwere Arbeit ihr einen krummen Rücken beschert, so

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