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Höllenhund

Höllenhund

Titel: Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Satz aus dem Triumph, rannte in den Hof, das Gesicht kreideweiß. Der Boss, der auf halbem Weg zu seinem Büro war, als die Polizei eintraf, stand ein paar Sekunden wie gelähmt da, drehte sich dann um und schoss auf uns zu. Ich kann nur annehmen, dass er und auch Lenny die Absicht hatten, über den Wellblechzaun zu klettern und nach irgendwo draußen in die Nebenstraßen zu flüchten.
    Doch ein mächtiger Satz, der jedem Rugbyspieler Ehre gemacht hätte, brachte Lenny zu Boden, und dann stürzten sich blaue Leiber auf ihn. Er schrie und verfluchte sie, aber sie ließen ihn nicht los.
    Andere nahmen die Verfolgung von Boss auf, der jetzt an uns vorbeigerannt war und dabei seine Zigarre weggeworfen hatte. Die Polizei schrie ihm nach, er solle stehenbleiben, aber das tat er nicht. Er rannte auf das Labyrinth aus Autowracks zu.
    Rumbo war gleichzeitig beunruhigt und ärgerlich. Er mochte diese blauen Männer nicht: Er mochte es nicht, dass sie seinen Boss jagten. Er knurrte sie an und befahl ihnen stehenzubleiben, aber das brachte nichts - sie hatten keine Angst vor Rumbo. Er sprang einen an und packte den Polizisten am Ärmel, zerrte mit ganzer Kraft daran. Der Mann ging zu Boden und wälzte sich im Schlamm, zog Rumbo mit sich herunter.
    »Nicht, Rumbo, nicht!« schrie ich. »Lass ihn los! Sonst tun die dir weh!«
    Aber Rumbo war zu wütend, um auf mich zu hören. Dies hier war sein Territorium, und der Mann hinter dem sie her waren, war der, den er sich als Herrn und Meister ausgewählt hatte. Ein weiterer Polizist trat nach ihm, ließ ihn schmerzerfüllt aufjaulen und den Uniformärmel loslassen. Ein kräftiger Holzknüppel krachte auf seine Nase herunter, und Rumbo taumelte zurück, worauf der hingefallene Polizist sich sofort aufrappelte und wieder die Jagd auf den Boss aufnahm.
    »Bist du okay?« fragte ich, nachdem ich zu Rumbo gerannt war.
    Er stöhnte, hatte den Schwanz zwischen den Beinen. »Lauf hinter ihnen her! Die dürfen ihn nicht fangen!« Er taumelte herum und schüttelte benommen den Kopf.
    Ich hetzte in die Gassen, die von den Stapeln kaputter Fahrzeuge gebildet wurden, und überholte die Verfolger. Ich konnte den Boss vor mir sehen. Er stieg gerade auf die Motorhaube eines Wagens. Jemand packte ihn von hinten, aber er trat zu und warf den unglückseligen Polizisten um.
    Er kletterte auf das Dach des Wagens und dann auf die Motorhaube des Wagens darüber. Wenn er diesen Schrotthaufen überquerte, würde ihn das dicht an den Zaun bringen, und er würde auf die Straße unten springen können. Das Wrack, auf das er jetzt kletterte, war nicht sehr stabil, und fast wäre er wieder in den Hof gefallen. Aber er hielt sich fest, und der Wagen kam zur Ruhe. Jetzt kletterte er weiter.
    Zwei Polizisten kletterten hinter dem Boss her, während andere, in der Hoffnung, ihm den Weg abzuschneiden, in unterschiedliche Richtungen wegrannten. Ich konnte nicht einfach dastehen und zusehen, wie sie den Boss schnappten; Rumbo empfand ihm gegenüber Loyalität, und das schloss mich mit ein. Ich schnappte mir mit den Zähnen den Hosenboden eines der Polizisten, biss zu und zerrte ihn herunter. Er trat nach mir und schlug mit den Fäusten auf mich ein. Aber ich war wütend und spürte die Schläge kaum.
    Jetzt tauchte Rumbo knurrend und schnappend auf, und der Polizist musste seinen Kollegen um Hilfe bitten. Die Hunde rissen ihn in Stücke, schrie er.
    Nun, ein wenig unsanft waren wir vielleicht, aber nicht besonders wild; ehrlich gesagt, machten wir uns eher einen Jux.
    Der zweite Polizist sprang von der Motorhaube des Wagens mitten in das Getümmel und versuchte Mensch und Hunde voneinander zu trennen, schlug mit den Fäusten auf uns ein. Aber das stachelte Rumbo nur noch mehr an, und er wandte seine Aufmerksamkeit dem neuen Störenfried zu. Weitere Polizisten tauchten auf, und ich konnte erkennen, dass wir gegen eine solche Übermacht keine Chance hatten.
    »Das hat keinen Sinn, Rumbo!« rief ich. »Es sind zu viele!«
    »Du musst weiterkämpfen, Scheißer!« erwiderte er, den Mund voll Fleisch und Uniformtuch. »Damit verschaffen wir dem Boss eine Chance zur Flucht.«
    Aber es hatte keinen Sinn. Ich spürte, wie eine Hand mein Halsband packte, und dann wurde ich in die Höhe gerissen und über den Weg geschleudert. Ich landete unsanft am Kofferraum eines Wagens und fiel benommen zu Boden. Ich rang nach Luft und sah, dass Rumbo eine ähnliche Behandlung erfuhr. Um seiner Herr zu werden, brauchte es freilich zwei

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