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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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verbergen.«
    Bell hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Marion benutzte. Sie war eine schöne und intelligente Frau. Er stand auf, ging um den Tisch herum und zog ihren Stuhl zurück. »Es tut mir wirklich leid, dass ich meine Ermittlernatur nicht abschalten kann. Ich hoffe, Sie verzeihen mir. Bekomme ich die Chance, es wiedergutzumachen?«
    Sie fand, dass er aufrichtig klang, und sie spürte ein leichtes Kribbeln, da ihre Hoffnung wieder wuchs, dass er ernsthaft an ihr interessiert sein könnte. Seine Nähe war viel verführerischer, als sie sich vorgestellt hatte. »In Ordnung, Isaac, ich gehe noch einmal mit Ihnen aus. Aber keine Fragen mehr.«
    »Keine Fragen«, sagte er freudig erregt, als er hörte, wie sie seinen Vornamen benutzte. »Ich verspreche es.«

21
    Zwei Tage später trafen sich die vier Detektive im Büro der Van-Dorn-Detektei im fünften Stock des Call Building in der Market Street. Sie saßen im Halbkreis an einem runden Tisch und verglichen ihre Notizen. Alle waren in Hemdsärmeln, und ihre Jacken hingen über den Rückenlehnen der Stühle. Die meisten trugen dezente Krawatten unter ihren steifen Kragen. Nur einer hatte eine Fliege umgebunden. Drei von ihnen nippten Kaffee aus Tassen mit dem Emblem der Van Dorn Detective Agency, der vierte trank Tee. Papierstapel und gebundene Berichte türmten sich auf dem Tisch.
    »Ich habe einen Artikel geschrieben, in dem steht, dass einer der größten Transporte frisch gedruckten Geldes unter schwerer Bewachung vom Münzamt in San Francisco in die Bergbaustadt Telluride, Colorado, unterwegs ist, um damit die Löhne und den Bonus von zehntausend Bergarbeitern zu bezahlen«, erzählte Bell. »Ich habe den genauen Betrag nicht genannt, doch angedeutet, dass es sich um etwa 500000 Dollar handeln muss.«
    »Ich habe meine Kontakte zu den Zeitungsherausgebern spielen lassen, damit sie den Artikel bringen«, sagte Bronson. »Er erscheint morgen.«
    »Wenn der Verbrecher in San Francisco lebt, müsste ihn das in Versuchung führen«, sagte Irvine.
    »Wenn er in San Francisco lebt«, wiederholte Curtis. »Wir lehnen uns ziemlich weit aus dem Fenster. Vielleicht führt uns das auch in eine Sackgasse.«
    »Wir wissen, dass der Güterwaggon und mehrere gestohlene Geldscheine in San Francisco aufgetaucht sind«, entgegnete Bell. »Ich denke, die Chancen stehen nicht schlecht, dass er irgendwo in der Bay Area lebt.«
    »Es wäre hilfreich, wenn wir das sicher wüssten«, sagte Bronson resigniert. Er sah Irvine an. »Sie sagen, dass Ihr Versuch, die Spur des gestohlenen Bargelds zurückzuverfolgen, zu nichts geführt hat.«
    »Eine echte Pleite«, bekannte Irvine. »Die Spur war einfach zu kalt, und es gab keine Möglichkeit, etwas über die Geldscheine herauszufinden, bevor sie wieder in Umlauf gebracht wurden.«
    »Hat die Bank keine Aufzeichnungen darüber, wer sie eingezahlt hat?«, fragte Bronson.
    Irvine schüttelte den Kopf. »Die Kassierer können das nicht wissen, weil sie die Seriennummern nicht notieren. Das wird erst später von den Buchhaltern gemacht. Als wir Kontakt aufgenommen haben, war es bereits zu spät. Wer auch immer die Geldscheine eingezahlt hat, ist längst über alle Berge.«
    Bronson wandte sich an Curtis. »Und Sie suchen nach dem Güterwaggon?«
    Curtis blickte drein, als wäre gerade der Familienhund gestorben. »Er ist verschwunden«, antwortete er ratlos. »Bei der Überprüfung des Gleisgeländes war keine Spur von ihm zu finden.«
    »Womöglich hängt er an einem Güterzug, der die Stadt verlassen hat«, mutmaßte Bell.
    »Die Güterzüge der Southern Pacific, die letzte Woche laut Fahrplan gefahren sind, haben auf ihren Listen keinen Güterwaggon der O'Brian Furniture Company verzeichnet.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass er das Gleisgelände nicht verlassen hat?«
    »Genau.«
    »Warum ist er dann nicht auffindbar?«, wollte Bronson wissen. »Er kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.«
    Curtis hob die Hände. »Was soll ich sagen? Zwei Ihrer Detektive und ich haben das gesamte Gleisgelände abgesucht. Der Waggon ist nicht da.«
    »Wissen die Abfertiger der Southern Pacific, wo der Waggon nach der Ankunft abgestellt wurde?«, fragte Bell.
    »Er wurde auf ein Nebengleis am Verladekai eines verlassenen Lagerhauses geschoben. Wir haben das überprüft. Aber dort war er nicht.«
    Irvine zündete sich eine Zigarre an und stieß eine Rauchwolke aus. »Könnte er an einen Zug angehängt worden sein, ohne dass die Abfertiger davon

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