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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sie mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass ich den ganzen Monat gespart habe, um Sie zu beeindrucken?«
    »Keinen Augenblick«, sagte sie hochmütig.
    »Ist die Cromwell Bank die größte in San Francisco?«, fragte er, als wollte er das Thema wechseln.
    »Nein, es gibt zwei, die größer sind, einschließlich Wells Fargo. Warum fragen Sie?«
    »Meine Familie besitzt eine der größten Banken Neuenglands.«
    Sie versuchte diese Information zu verdauen, was ihr nicht gelang. »Ärgert es Sie, wenn ich Ihnen sage, dass ich Ihnen nicht glaube?«
    »Fragen Sie Ihren Chef. Er wird es bestätigen.«
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. »Warum haben Sie eine Anstellung als Detektiv, wenn Sie Direktor einer Bank sein könnten?«
    »Kriminalermittlungen liegen mir nun mal mehr als das Bankgeschäft. An einem Schreibtisch fühle ich mich wie ein Gefangener. Und dann ist da noch die spannende Aufgabe herauszufinden, was in einem kriminellen Hirn vor sich geht.«
    »Sind Sie erfolgreich damit?«, fragte sie scherzhaft.
    »Ich gewinne öfter, als ich verliere«, antwortete er aufrichtig.
    »Warum ich?«, fragte sie ihn. »Warum eine einfache Sekretärin zum Abendessen ausführen statt eine Dame der Gesellschaft, die Ihrem Stand entspricht?«
    Bell nahm kein Blatt vor den Mund. »Weil Sie attraktiv und intelligent sind und ich von Ihnen bezaubert bin.«
    »Aber Sie kennen mich doch gar nicht.«
    »Ich hoffe, das wird sich ändern«, sagte er und verschlang sie erneut mit Blicken. »Nun genug der Worte. Lassen Sie uns die Crêpes genießen.«
    Als sie das köstliche Dessert verspeist hatten, bat Bell den Kellner um zwei Gläser fünfzig Jahre alten Portwein. Dann lehnte er sich satt und zufrieden zurück. »Erzählen Sie mir von Jacob Cromwell?«
    Essen und Wein hatten das ihre getan. Marion war ein wenig beschwipst und sah die Falle nicht, in die sie tappte. »Was möchten Sie gerne wissen?«
    »Woher er kommt, wie er die Bank gegründet hat, ob er verheiratet ist. Ich finde ihn wirklich interessant. Wie ich hörte, sind er und seine Schwester Margaret die größten Philanthropen der Stadt.«
    »Ich arbeite seit zwölf Jahren für Mr. Cromwell, und ich kann guten Gewissens sagen, dass er ein intelligenter und scharfsinniger Mann und ein überzeugter Junggeselle ist. Er hat die Bank 1892 mit relativ geringem Vermögen gegründet und die Depression der Neunziger überstanden. Er hat sogar in der schlimmsten Zeit Geld gemacht. Fast sämtliche Banken der Stadt standen in den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten kurz davor, ihre Pforten schließen zu müssen. Nicht so die Cromwell Bank. Durch geschicktes Management und Einhaltung solider Grundsätze des Bankengewerbes hat er ein Finanzimperium mit einem Vermögenswert aufgebaut, der in die Millionen geht.«
    »Ein kluger Mann«, sagte Bell bewundernd. »Offenbar ein Selfmademan.«
    Sie nickte. »Die Entwicklung der Cromwell National Bank ist alles andere als ein finanzielles Wunder.«
    »Woher hatte er das Geld, um die Bank zu eröffnen?«
    »Das ist ein wenig rätselhaft. Er redet nicht viel über die Geschäfte, die er gemacht hat, bevor er eine kleine Bank in der Market Street eröffnen konnte. Es gibt ein Gerücht, dass er mit lediglich 50000 Dollar begonnen hat. Als ich bei ihm anfing, betrug das Bankvermögen weit über eine Million Dollar.«
    »Welche Art Investitionen tätigt er mit seinem Vermögen?«
    Sie hob die Hände in einer hilflosen Geste. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Er hat sich mir gegenüber nie über seine persönlichen Finanzgeschäfte geäußert, und ich habe weder Unterlagen noch Schriftverkehr darüber gesehen. Ich nehme an, er steckt seine Gewinne wieder in die Bank.«
    »Was ist mit seiner Familie? Woher stammen er und seine Schwester?«
    Wieder blickte Marion ratlos drein. »Er hat nie von früher gesprochen. Einmal erwähnte er, dass sein und Margarets Vater eine Farm in North Dakota hatte, in einer kleinen Stadt namens Buffalo. Ansonsten liegen seine familiären Angelegenheiten im Dunkeln.«
    »Ich bin mir sicher, dass er dafür seine Gründe hat«, sagte Bell. Er wollte Marion nicht zu sehr bedrängen, also brachte er das Gespräch auf seine eigene Kindheit, wie er in der gehobenen Bostoner Gesellschaft aufgewachsen war, die Universität von Yale besucht und schließlich zum großen Verdruss seines Vaters bei der Van Dorn Detective Agency angefangen hatte, statt in die familieneigene Bank einzusteigen. Auf diesem Umweg lenkte er das Gespräch zu

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