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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht findet, was wird er dann tun?«
    »Er wird die Spur zurückverfolgen, weil er denken wird, dass wir uns im Wald versteckt haben und er und sein Suchtrupp vorbeigeritten sind. Bis dahin sitzen wir bereits im Zug, gekleidet wie zwei Männer.«
    Wie üblich war Cromwell seinen Verfolgern um Meilen voraus, wenn es um kluge Einfälle ging. Obwohl er ein wenig von seiner Selbstsicherheit eingebüßt hatte, weil Bell ihn geschickt in die Falle gelockt hatte, verschaffte es ihm doch eine gewisse Genugtuung zu glauben, dass er den berühmten Van-Dorn-Agenten getötet hatte.
    Genau wie er es vorhergesagt hatte, stürmten der Sheriff und sein Suchtrupp die Straße entlang, die außer Sichtweite der Bahnlinie zwischen den Bäumen entlangführte. Danach mussten sie unverrichteter Dinge wieder nach Telluride zurückkehrten. Die Fahrt an den Schienen entlang war holprig, doch Cromwell tröstete sich mit dem Wissen, dass er Pardee hinters Licht geführt hatte.

27
    Bell wurde ins Krankenhaus von Telluride gebracht, wo er vom städtischen Arzt behandelt wurde. Die erste Kugel aus Cromwells Colt-Pistole hatte seinen Oberschenkel durchschlagen und dabei lediglich den Muskel verletzt, und der Arzt meinte, dass die Wunde innerhalb eines Monats verheilen würde. Dann nähte er Bells Kopfwunde über dem Schädel so ordentlich zusammen wie ein Schneider eine aufgerissene Jackentasche.
    Bell schenkte der Aufforderung des Doktors, ein paar Tage im Krankenhaus zu bleiben, keine Beachtung, humpelte zum Bahnhof und nahm den nächsten Zug nach Denver. Er trug einen Hut, um seinen Kopfverband zu verbergen, und gemeinsam mit Curtis sahen sie mit Trauer und Wut zu, wie Irvines Sarg von Sheriff Pardees Hilfssheriffs in einen der Gepäckwagen verladen wurde. Dann drehte er sich um und reichte Sheriff Pardee die Hand. »Sheriff, ich kann Ihnen gar nicht genug für Ihre Hilfe danken.«
    Pardee schüttelte Bells Hand. »Tut mir leid um Ihren Freund«, sagte er aufrichtig. »Hatte er Familie?«
    »Glücklicherweise weder Frau noch Kinder, aber er lebte bei seiner alten Mutter.«
    »Arme Frau. Ich nehme an, das bedeutet für sie das Armenhaus.«
    »Sie wird in einem Altenheim gut versorgt werden.«
    »Ein Altenheim ist nicht gerade billig. Hatte Irvine Geld?«
    »Nein«, erwiderte Bell, »aber ich habe welches.«
    Pardee stellte keine weiteren Fragen. »Wenn die Sache doch nur nach unserer Vorstellung gelaufen wäre.«
    »Unser wohlüberlegter Plan hat sich tatsächlich in ein Fiasko verwandelt«, sagte Bell, während er zusah, wie die Tür des Gepäckwagens hinter dem Sarg geschlossen wurde. »Der Verbrecher hat mich zum Narren gehalten.«
    »Sie können nichts dafür«, sagte Pardee. »Er hat uns alle an der Nase herumgeführt, und ich war dabei der größte Narr. Ich bin mir sicher, dass die mittellose Dame, die meine Frau und ich aufgenommen haben, mit ihm unter einer Decke steckt. Ich hätte hellhörig werden sollen, als sie mir die Informationen über die Bank geradezu aus der Nase gezogen hat.«
    »Aber Sie haben Ihr nichts von der Falle erzählt. Cromwell hätte die Bank niemals betreten, wenn er eine Falle vermutet hätte.«
    Pardee schüttelte den Kopf. »Sie haben ihre Geschichte geschluckt - ohne Wenn und Aber. Wenn wir nur gewusst hätten, dass er sich als Frau verkleiden würde, hätten wir sicherlich nicht gezögert, ihn wie den Hund zu erschießen, der er ist.«
    »Laut den Berichten über die anderen Überfälle hat er sich noch nie als Frau verkleidet.«
    »Selbst als die Falle aufflog, hätten meine Männer und ich ihn zumindest erwischen sollen. Dummerweise dachte ich, sie würden auf der Straße bleiben. Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass sie das Gleisbett als Fluchtweg benutzen würden, bis es schließlich zu spät war. Als ich dann merkte, dass sie mich ausgetrickst hatten, waren sie längst auf und davon.«
    »Sind die Fahrgastlisten in Montrose überprüft worden?«
    »Ich habe dem Stationsführer gekabelt, aber sie waren bereits mit dem Zug nach Grand Junction abgereist«, antwortete Curtis. »Er konnte sich nicht an zwei Frauen erinnern, die eingestiegen wären, aber an zwei Männer. Er meinte, einer hätte ausgesehen, als wäre er krank gewesen.«
    »Es war Blut auf den Stufen hinter der Bank«, sagte Pardee mit einem schmalen Lächeln. »Sie müssen ihn erwischt haben.«
    »Nicht ernsthaft genug, um ihn aufzuhalten«, knurrte Bell leise.
    »Ich habe dem Bezirkspolizeichef gekabelt. Er hat in Grand

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