Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
hatte mit Sheriff Pardee vereinbart, dass er einen Schuss abgeben würde, sobald der Gangster auftauchte. Doch Pardee wusste, dass es Probleme gab, als er fünf Schüsse hörte, ein paar von ihnen so dumpf wie die Dynamitladungen in den nahe gelegenen Minen. Er rannte aus der Eisenwarenhandlung, wo er sich versteckt gehalten hatte, hinaus auf die Straße. Er befürchtete, dass die Frau, die er in die Bank hatte hineingehen sehen, womöglich von dem Gangster erschossen worden war.
    Als ihn vier seiner Hilfssheriffs zur Bank laufen sahen, kamen auch sie aus ihren Verstecken und rannten hinterher, während ein fünfter zum Rangierbahnhof eilte, um Curtis zu informieren. Mit seinem gezückten und schussbereiten einläufigen Smith & Wesson stürzte Pardee durch die Eingangstür in die Bank. Zuerst konnte er niemanden sehen. Irvine lag außerhalb seines Blickfelds hinter der Kassenkabine und Bell hinter dem Schreibtisch. Dann ging er um die Kabine herum und sah den Van-Dorn-Agenten ausgestreckt in einer Blutlache. Er vergewisserte sich, dass Irvine tot war, bevor er das Büro betrat und Bell fand.
    »Ist er tot?«, fragte einer der Hilfssheriffs mit einer Flinte in der Hand. Er war ein Bär von einem Mann mit einem dicken Bauch, der seine Hosenträger bis zum Äußersten spannte.
    »Die Kugel hat den Kopf nur gestreift«, sagte Pardee. »Er ist noch am Leben.«
    »Was ist mit der Frau?«
    Pardee verstand nicht gleich. Dann traf es ihn wie ein Schlag. »Die Frau, die vor den Schüssen hineingegangen ist?«
    »Genau die.«
    »Sie muss von dem Gangster entführt worden sein.«
    »Aber wir haben niemanden gesehen, der die Bank vor oder nach ihr betreten hätte.«
    Verwirrt stand Pardee auf. Er konnte sich schwerlich vorstellen, dass der Schlächter eine Frau war.
    »Der Gangster muss durch die Hintertür hereingekommen sein.«
    »Ich weiß nicht, Sheriff«, sagte der Deputy und kratzte sich am Kinn. »Die Tür hätte von innen verschlossen sein müssen, wie sie es immer ist.«
    Pardee eilte zur Hintertür und stellte fest, dass sie unverschlossen war. Er riss sie auf und blickte die Gasse entlang, konnte aber niemanden sehen.
    »Zum Teufel!«, knurrte er. »Sie ist weg.«
    »Sie kann nicht weit sein«, sagte der Hilfssheriff.
    »Trommelt die Männer zusammen!«, befahl Pardee. Er ging zu einem anderen Hilfssheriff, der am Bankeingang stand. »Holen Sie Doc Madison. Sagen Sie ihm, der Van- Dorn-Agent hat eine Kopfverletzung, und er soll schleunigst zur Bank kommen.« Pardee kniete sich hin und untersuchte Bell noch einmal. »Sagen Sie ihm außerdem, dass es so aussieht, als hätte er eine Kugel im Bein.«
    Der Hilfssheriff war kaum zur Tür hinaus, als Pardee wieder auf den Beinen war, um zu seinem Pferd zu hasten. Es war an einem Pfosten vor seinem Büro festgebunden. Nicht zu fassen, dachte er, dass alles so schrecklich schiefgelaufen war. Erst dann dämmerte ihm allmählich, dass der Verbrecher ein Mann gewesen sein musste, der sich als Frau verkleidet hatte, und dass die arme Witwe, die er und seine Frau aufgenommen hatten, nur seine Komplizin sein konnte.
    Sobald sie die Stadtgrenze von Telluride hinter sich gelassen und die Straße überquert hatten, die zu den Minen von Ophir im Süden führte, gab Margaret dem Pferd die Peitsche und jagte es durch den Canyon nach Montrose. In den zehn Minuten, seit sie die Bank verlassen hatten, hatte Cromwell Zeit zum Nachdenken gehabt. Er deutete auf eine Lücke zwischen den Bäumen, durch die man zu einer Brücke über den San Miguel River gelangen konnte. Es war eine überwucherte Seitenstraße, die von den Instandhaltungstrupps der Eisenbahn benutzt wurde, wenn sie Gleisarbeiten auszuführen hatten.
    »Fahr von der Straße ab«, sagte er zu Margaret. »Fahr über die Brücke und hinunter zum Gleisbett.«
    Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an. »Ich dachte, du hättest gesagt, sie würden niemals zwei Frauen auf einem Einspänner verdächtigen.«
    »Das war, bevor mir klar wurde, dass der Sheriff und seine Leute die Bank beobachtet haben.«
    »Schon klar, aber was hat das mit unserer Flucht zu tun?«
    »Verstehst du es nicht, Schwesterherz? Ich habe als Letzter die Bank betreten und bin nicht mehr herausgekommen. Du sagst, Pardee sei kein Dummkopf. Er hat bestimmt eins und eins zusammengezählt und hält bereits nach uns beiden Ausschau. Aber er wird nie auf die Idee kommen, dass wir am Gleisbett entlangfahren. Er denkt bestimmt, dass wir die Straße nehmen.«
    »Und wenn er uns

Weitere Kostenlose Bücher