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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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eine Rollfilm-Kastenkamera, die Fotos in Postkartenformat macht.«
    Während Crawford sprach, verteilte Bronson Aufnahmen von Jacob und Margaret Cromwell.
    »Sie werden feststellen, dass die Fotos außerordentlich scharf sind«, fuhr Crawford fort. »Das Besondere an der Kamera ist, dass ich, anders als bei Kameras mit einem festen Fokus, die Entfernung einstellen kann, indem ich an dem kleinen Rädchen drehe, das Sie hier an der Seite sehen. Alles, was ich dann noch tun muss, ist, einen Knopf zu drücken, dann stellt sich die Linse auf die korrekte Aufnahmeentfernung ein.«
    Alle betrachteten die Fotos. Sie zeigten die Cromwells, jeweils allein oder gemeinsam, wie sie die Straße entlanggingen, aus Geschäften oder Restaurants kamen. Zwei Bilder zeigten Jacob Cromwell während seiner Rede bei der Eröffnung des Altensanatoriums. Crawford war ihnen sogar in den Lafayette Park gefolgt und hatte sie aufgenommen, als sie einen Weg entlangspaziert waren. Bell war besonders an einem Foto interessiert, das Margaret hinter dem Lenkrad eines exotisch aussehenden Wagens zeigte.
    »Ein Mercedes Simplex«, sagte er bewundernd. »Die Cromwells haben einen guten Geschmack, was Automobile betrifft.«
    Bronson betrachtete die Fotos mit dem Wagen. »Sieht teuer aus. Wie schnell fährt er wohl?«
    »Mindestens einhundertzehn, vielleicht sogar einhundertdreißig Stundenkilometer«, antwortete Bell.
    »Ich bezweifle, dass es ein Fahrzeug in San Francisco gibt, das dieses Automobil bei einer Verfolgungsjagd einholen könnte«, sagte ein Agent mit buschigem Haar, der am Tischende saß.
    »Jetzt gibt es eins«, sagte Bell mit einem breiten Grinsen. »Es ist heute Morgen von einem Güterwaggon abgeladen worden.« Er blickte zu Curtis. »Habe ich recht, Arthur?«
    Curtis nickte. »Unser Fahrzeug befindet sich im Frachtlager der Southern Pacific. Ich habe einen Jungen vom Güterbahnhof damit beauftragt, es zu säubern.«
    »Sie haben ein Automobil anliefern lassen? Von wo?«
    »Chicago«, antwortete Bell.
    »Ich bin neugierig«, sagte Bronson. »Welches Fahrzeug ist so speziell, dass Sie es den ganzen weiten Weg von Chicago hierherbringen lassen?«
    »Ein schnelles Automobil kann praktisch sein. Zudem ist dieses Cromwells Mercedes Simplex durchaus ebenbürtig, sollte es zu einer Verfolgungsjagd kommen.«
    »Welche Marke?«, fragte Crawford.
    »Ein Locomobile«, antwortete Bell. »Joe Tracy hat es gefahren und 1905 beim Vanderbilt Cup, dem Straßenrennen auf Long Island, den dritten Platz gemacht.«
    »Wie schnell ist es?«, wollte Bronson wissen.
    »Es müsste auf gerader Strecke so an die 170 Stundenkilometer schaffen.«
    Es wurde totenstill. Alle am Tisch blickten ungläubig zu Bell hinüber. Sie hatten noch nie von etwas gehört, das so schnell war.
    Professionelle Autorennen mit konkurrierenden Werkfahrzeugen gab es an der Westküste noch nicht.
    »Unglaublich«, sagte Bronson ehrfürchtig. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwas einhundertsiebzig Stundenkilometer fährt.«
    »Kann man damit auf der Straße fahren?«, fragte Curtis.
    Bell nickte. »Ich habe Stoßdämpfer und Scheinwerfer installiert und das Getriebe dem normalen Straßenverkehr angepasst.«
    »Sie müssen mich mal mitfahren lassen«, sagte Bronson.
    Bell lachte. »Ich denke, das lässt sich machen.«
    Bronson richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Fotos der Cromwells. »Irgendwelche Ideen, was der Verbrecher als Nächstes tun wird?«
    »Ich wette«, sagte Curtis, »dass seine Tage als Bankräuber nach Telluride vorbei sind.«
    »Das wäre logisch, denn ihm müsste klar sein, dass wir hinter ihm her sind«, stimmte Bronson zu.
    »Falls er aber annimmt, sämtliche Zeugen des Fiaskos in Telluride wären tot, mich eingeschlossen, sollten wir uns dessen nicht so sicher sein«, sagte Bell. »Er ist wahnsinnig, getrieben davon, zu rauben und zu morden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einfach so aufhören kann. Cromwell glaubt, dass seine Verbrechen nie aufgeklärt werden. Er passt einfach nicht in das Schema von Black Bart, der James-Bande, den Daltons oder Butch Cassidy. Verglichen mit Cromwell waren das plumpe Hinterwäldler.«
    Einer der Agenten starrte Bell mit wachsendem Erstaunen an. »Sie denken also, er wird erneut zuschlagen.«
    »Das tue ich.«
    »Schon möglich, dass Sie ihn mit der Sache in Telluride hereingelegt haben«, sagte Bronson. »Doch wenn er so schlau ist, wie Sie sagen, wird Cromwell denselben Fehler nicht zweimal begehen und in eine

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