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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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austricksen. Sie werden nie vermuten, dass ich so schnell wieder zuschlage, und das in einer Stadt, auf die sie ebenfalls nicht kommen werden. Sie werden wieder mit heruntergelassenen Hosen dastehen.«
    Margaret traten Tränen in die Augen, die sie mit einem Taschentuch abtupfte, wobei sie sich nicht sicher war, ob ihre Gefühle Bells Tod oder dem Wahnsinn ihres Bruders galten. »Wo diesmal?«
    »Keine Löhne in einer Bergbaustadt«, sagte er grinsend.
    »Welche Stadt?«
    »San Diego, hier in Kalifornien.«
    »Das ist ja beinahe in unserem Vorgarten.«
    »Umso besser«, sagte Cromwell. »Meine Flucht wird viel einfacher sein.«
    »Was ist an San Diego so besonders?«
    »Die Wells Fargo Bank hat fette Einlagen von den Händlern und Schiffen, die Waren in den Hafen bringen. Und weil ich meinem größten Konkurrenten gern einen schweren Schlag versetzen würde.«
    »Du bist verrückt.«
    »Sag so etwas nicht!«, entgegnete er grob.
    »Und wie würdest du dich selbst bezeichnen? Alles, wofür wir gearbeitet haben, könnte den Bach runtergehen, wenn du geschnappt wirst.«
    »Nicht, solange sie es mit einem Genie zu tun haben«, sagte Cromwell anmaßend.
    »Wann wirst du je damit aufhören?«, fragte Margaret.
    »Wenn die Cromwell Bank so groß ist wie die Wells Fargo Bank und ich zum König von San Francisco gekrönt werde«, sagte er mit einem bösen Glitzern in den Augen.
    Sie wusste, dass es sinnlos war, mit ihrem Bruder zu streiten. Ohne sein Wissen hatte sie im Laufe der Jahre still und leise Geld auf die Wells Fargo Bank transferiert, wo er niemals danach suchen würde. Ihr teurer Schmuck lag sicher verwahrt in einem Bankschließfach. Wenn der schlimmste Fall eintrat und ihr Bruder geschnappt wurde, würde sie San Francisco verlassen, nach Europa gehen und dort ein luxuriöses Leben führen, bevor sie sich einen reichen und adligen Mann angelte.
    Sie erreichten das Automobil, und Jacob half seiner Schwester auf den Fahrersitz. Als er den Motor anwarf, war sein Selbstvertrauen überbordend. Wie bei einem Schiff, das mit vollen Segeln durch schwere See segelte. Bei ihm war die Gefahr zu einer Versuchung geworden, die an Sucht grenzte. Bei dem Gedanken, erneut sämtliche Gesetzeshüter im Westen auszutricksen, glühte sein Gesicht wie das eines religiösen Fanatikers, der soeben Zeuge eines Wunders geworden war.
    Keiner von beiden beachtete den Mann in Arbeitskleidung, der auf einer Bank in der Nähe des Wagens saß, einen Werkzeugkasten auf dem Schoß hielt und eine Pfeife rauchte.

29
    Bells Zug kam um acht Uhr morgens in San Francisco an. Um neun hatte er eine Besprechung mit Carter, Bronson und fünf seiner Agenten. Alle saßen um einen großen Konferenztisch herum, der doppelt so lang war wie der im Büro in Denver. Bell war todmüde, und seine Verletzungen machten ihm immer noch zu schaffen, doch er ignorierte die Schmerzen, wie er es bereits bei früheren Verletzungen getan hatte, und biss die Zähne zusammen.
    »Meine Herren«, begann er, »da Jacob Cromwell als unser Hauptverdächtiger gilt, werden wir ihn und seine Schwester Margaret rund um die Uhr observieren.«
    »Das heißt, jede ihrer Bewegungen außerhalb ihrer Villa auf Nob Hill«, fügte Bronson hinzu.
    Einer der Agenten hob die Hand. »Wir brauchen Fotos von ihnen, da die meisten von uns keine Ahnung haben, wie sie aussehen.«
    Bronson nahm eine dicke Mappe vom Tisch. »Von den beiden wurden bereits Fotos gemacht, während sie in der Stadt unterwegs waren.«
    »Wer hat sie geschossen?«, fragte Bell.
    Bronson lächelte und nickte einem seiner Agenten auf der anderen Tischseite zu. »Dick Crawford ist unser Spitzenfotograf.«
    »Sind die Cromwells nicht misstrauisch geworden, als ein Fotograf ihnen folgte?«, fragte Carter.
    Bronson blickte erneut zu Crawford hinüber. »Dick, erzähl den anderen, wie du es angestellt hast, damit sie dir nicht auf die Schliche kommen.«
    Crawford hatte ein schmales, mürrisches Gesicht mit kleinem Kinn und buschigen Augenbrauen unter einem runden Schädel. Er war ein ernster Mensch und zeigte keinerlei Anzeichen von Humor. »Ich habe einen Overall getragen und einen Werkzeugkasten mit einem Loch für die Kameralinse dabeigehabt. Alles, was ich tun musste, war, in den Kasten zu greifen, die Schärfe einzustellen und zu knipsen. Sie hatten keine Ahnung und haben mich überhaupt nicht beachtet.« Damit stellte er eine kleine Kamera auf den Tisch und erklärte ihre Funktionsweise. »Sie sehen hier eine Kodak Quick Focus,

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