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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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damit ich leide, und dann die Folter noch steigern.
    In diesem Moment drehte Evangelina die Stange der Brause zwischen ihren Fingern. Sie rieb selbstvergessen daran. Wasser spritzte gegen die Wand hinter Shatan. Ein Tropfen traf ihn am Kopf und löste ihn aus seiner Starre.
    Genug.
    Bevor Evangelina den Verband vollends durchnässte, entriss Shatan ihr die Brause.
    „Das kann ich jetzt allein!‟, kam sein Knurren, dann zog er den Vorhang zu, um sie auszusperren und um zu Atem zu kommen.
     

8.Kapitel
     
     
    Verdattert starrte Evangelina auf den Duschvorhang. Shatans Umrisse waren dahinter immer noch zu erkennen. Besonders die beiden körperlichen Merkmale unterhalb der Gürtellinie faszinierten sie.
    Heiliger Strohsack. Er war gut gebaut.
    Und damit ist nicht der Quastenschwanz gemeint.
    Du hast unkeusche Gedanken, Lina. Außerdem hat er dich gebeten zu gehen.
    „Ja ja, du gönnst mir auch gar nichts!‟, grummelte sie mit sich selbst, verließ aber das Badezimmer.
    Draußen lief ihr Josh über den Weg. Er sah ausgeruht aus und nickte ihr freundlich zu.
    „Guten Morgen. Magst du einen Kaffee?‟
    „Das wäre echt göttlich!‟
    Konsterniert hob er die Augenbraue. Er bedeutete ihr, ihm zu folgen und ging in die Küche. Dort wehte Lina bereits der Duft von frisch gebrühtem Kaffee entgegen. Sie setzte sich an einen mit herrlichen Drechselarbeiten verzierten Tisch.
    „Wie lange bist du denn schon auf, Josh?‟
    „Ich brauche nicht viel Schlaf. Hier, bitte.‟ Er reichte ihr einen Becher, holte Milch und Zucker und stellte beides vor sie, ehe er sich ebenfalls setzte. Ihr fielen die seltsamen kreisrunden Narben auf seinen Handrücken auf. Sie würde ihn bestimmt nicht danach fragen. Es wäre zu peinlich.
    „Danke.‟ Sie nippte vorsichtig an dem heißen Kaffee.„Mhm, der schmeckt köstlich.‟
    Josh schwieg, lächelte aber. Seine hellbraunen Augen leuchteten sanft, als er sie dabei beobachtete, wie sie die Tasse schlückchenweise leerte.
    „Lil hat mir gar nicht deinen Namen gesagt. Gestern ging alles so schnell, da hab ich ganz vergessen, danach zu fragen. Du kennst aber offenbar meinen. Also bist du mir gegenüber im Vorteil‟, fragte Josh schließlich.
    „Oh, das tut mir leid.‟ Sie streckte ihm die Hand entgegen, die er sogleich ergriff und kräftig schüttelte. Die Narben fühlten sich rau an, als seien sie noch nicht sonderlich alt. „Ich bin Evangelina. Du kannst mich ruhig Lina nennen.‟
    Der Ausdruck in Joshs Augen veränderte sich für einen Herzschlag. Dann schenkte er ihr ein weiteres halbverborgenes Lächeln. „Freut mich, dich kennenzulernen, Evangelina. Der Name ist so schön, du solltest ihn nicht abkürzen.‟
    Sie machte eine abfällige Geste, grinste aber zurück. Ihr gefiel ihr Vorname keinesfalls so gut. Doch sie war hier Gast und würde sich hüten, Josh zu beleidigen.
    Das Thema schien für ihn erledigt, denn er holte sich ein Glas Wasser und lehnte sich an die Küchenzeile.
    „Wie geht es ihm?‟
    Er musste nicht sagen, wen er meinte. Beim Gedanken an Shatan und die Dusche schoss heiße Röte in Linas Wangen. Rasch senkte sie den Blick in ihren Becher. „Ich denke ganz gut. Er wäscht sich gerade und hat Hunger. Ich halte das für ein gutes Zeichen. Vielleicht sollte ich ihm etwas zu essen ans Bett bringen.‟
    „Ja, tu das. Ich arbeite derweil an dem Horn.‟
    „Weißt du, wann Lil wiederkommt?‟
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Sie ist gestern gleich wieder abgefahren. Sie taucht schon wieder auf.‟
    Für eine Weile ließen sie die Ruhe des Morgens auf sich wirken. Dann reckte sich Josh. Die Muskeln unter dem dünnen Shirt arbeiteten. Für einen Moment war Evangelina damit beschäftigt, ihren Gastgeber mit Shatan zu vergleichen. Wenn der Vollbart nicht wäre, sähe Josh ganz passabel aus. Aber trotz allem schnitt der verletzte Dämon weit besser ab, da er etwas Wildes an sich hatte, das faszinierender auf sie wirkte als Joshs unbestreitbare Schönheit.
    Lina blinzelte, als ihr Anschauungsobjekt sich bewegte.
    „Ich muss mich noch um einige Dinge kümmern. Ich lege dir ein paar Kleidungsstücke für ihn auf den Stuhl im Flur. Brot steht dort drüben. Belag findest du im Kühlschrank. An der Milch solltest du zuerst riechen, bevor du sie trinkst. Bedien' dich einfach. Fühl dich ganz wie zuhause.‟ Dann verschwand er.
    Und ließ Evangelina mit ihren unruhigen Gedanken alleine. Zum ersten Mal, seit Shatan bei ihr aufgetaucht war, hatte sie Zeit zum Nachdenken.
    Sollte

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