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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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bisweilen jedoch aufbrausend wie ein Kind sein. Zu sehen, dass sie ihn, Shatan, nicht seiner Herkunft wegen verurteilte, bewegte ihn.
    „Normalerweise nicht. Aber man wird ja auch nicht jeden Tag von einem Boten Gottes gejagt. Ich kann von Glück sagen, dass er nicht daran gedacht hat, sein Schwert zu entflammen. Dann hätte ich wirklich schlechte Karten gehabt‟, antwortete er rau.
    Dabei vergaß er vollkommen, sie darauf hinzuweisen, dass er Shatan und nicht Shati hieß.
    Mit etwas Mühe gelang es Evangelina, ihm aus dem Bett zu helfen. Er trug immer noch die Hosen, mit denen er an die Oberfläche gekommen war. Sie waren blutverkrustet und starrten vor Dreck.
    „Ich könnte ein Bad gebrauchen.‟
    „Nebenan ist eine Dusche.‟
    Verwirrt fragte sich Shatan, was damit gemeint war, als Evangelina ihn zielstrebig in das Badezimmer führte. Sie lehnte ihn wie einen Gegenstand an eine Wand und zog einen knisternden Vorhang beiseite.
    Zutage kam ein ebenerdiges Becken. Dazu eine seltsam anmutende Vorrichtung, bestehend aus einer Stange, einem Schlauch und Etwas, das aussah wie eine metallene Faust. Darunter war ein Wasserhahn befestigt. Eine Apparatur, die er aus einer Zeit kannte, die ebenfalls schon längst vergangen war.
    Evangelina beugte sich vor und streckte ihm ihren herzförmigen Hintern entgegen. Mit einer Hand nahm sie die Metallfaust aus der Befestigung und hielt sie in das Becken. Mit der anderen drehte sie am Wasserhahn, bis ein prasselnder Strahl hervorspritze.
    „So, es ist warm, nicht zu heiß. Ich denke, mehr verträgt dein Kreislauf nicht. Pass auf, dass der Verband trocken bleibt.‟ Abwartend sah sie ihn über die Schulter hinweg an.
    Was erwartete sie denn von ihm?
    „Shati? Komm schon. Zieh dich aus. Mein Arm schläft sonst ein.‟
    Ausziehen. Hier. Jetzt. Vor ihr? War sie verrückt geworden? Er war ein Mann. Noch dazu gut bestückt. Vorne wie hinten. Nein. Das konnte er nicht.
    „Sag mal, wirst du rot, Shati?‟
    „Das ist meine Hautfarbe. Und ich heiße Shatan.‟
    „Natürlich, soso. Du warst die meiste Zeit über mehr als blass. Und jetzt zier dich nicht. Ich hab schon einen nackten Mann gesehen, erinnerst du dich?‟ Breit grinsend wackelte sie mit den Augenbrauen.
    Als ob Shatan den Anblick je vergessen könnte. Er sah es noch genau vor sich, wie er durch die Tür gestürmt war, und sie auf diesem Adam gesessen hatte.
    Shatan schüttelte sich wie ein nasser Hund. Nein, besser nicht daran zurückdenken. Seine körperliche Reaktion darauf und auch auf das Geschehen später in der Küche würde die Situation nicht verbessern.
    Mit zusammengebissenen Zähnen öffnete Shatan seine Hose. Der Stoff glitt über seine Hüften und fiel raschelnd zu Boden. Darunter war er nackt.
    Shatan traute sich nicht, Evangelina anzusehen. Was musste sie von ihm denken, so entstellt, wie er war? Selbst für einen Dämon war der lange, dünne Schwanz an seiner Hinterseite unnatürlich. Es demütigte ihn, dass Luzifer ihm dies angetan hatte und ihre Tochter ihn jetzt so sehen konnte. Den Kopf gesenkt, schob er sich an ihr vorbei in die Duschkabine. Dabei vermied er es, Evangelina zu berühren. Er drehte sich zur Seite, weil er nicht wusste, wie er sich hinstellen sollte. Hinten hing der Quastenschwanz kraftlos herab, während vorne …
    Evangelina drehte den Wasserstrahl auf.
    Shatan erschauerte, als das heiße Wasser über seine Hüften floss. Ein rascher Blick. Tatsächlich. Evangelina starrte ihn an!
    Ihr Mund stand offen. Sie hielt die Duschbrause mit beiden Händen so fest umklammert, dass das Weiß der Knöchel zu sehen war. Er sah den Puls an ihrem Hals hämmern, ihre Zunge, die sie selbstvergessen über ihre Unterlippe zog.
    Himmel!
    Ahnte sie denn nicht, was sie ihm damit antat? Er schämte sich zu sehr, ihr die Kehrseite zuzuwenden. Doch es war allemal besser, als sie seine Vorderseite sehen zu lassen.
    Sie ist Luzifers Tochter, verdammt!
    Na und? Siehst du nicht, wie sie dich begehrt?
    Oh ja, das tat sie. Ihr Atem ging schneller. Ihre Pupillen waren geweitet. Sie brachte keinen Ton heraus, starrte ihn nur fasziniert an. Als ob er eine Süßigkeit wäre, die sie gerne vernaschen wollte.
    Shatan schloss die Lider. Er betete zum ersten Mal, seit man ihn in die Unterwelt verbannt hatte, um Standhaftigkeit. Bei diesem Gedanken riss er die Augen gleich wieder auf.
    Nein! So war das nicht gemeint. Bitte, Allmächtiger, sie muss gehen. Wenn ich mich an ihr vergreife, explodiert Luzifer. Sie wird alles tun,

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