Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
auf sie, packte ihre Kehle und drückte zu. Shatans Krallen bohrten sich in das weiche Fleisch ihres Halses. Trotz ihrer eigenen übernatürlichen Körperkraft hatte die Höllentochter seinem Hass nichts entgegenzusetzen. Wie eine Puppe hing sie in Shatans Klauen.
Wenn Lina ihn schon für ein Monster hielt, konnte er sich auch wie eines benehmen.
Lilith röchelte. Sie umklammerte seine Handgelenke in dem Versuch, ihn fortzuschieben. Nutzlos. Er war Eisen. Er war Stahl. Unabrückbar. Unbesiegbar. Tödlich. Und nicht willens, die Verräterin entkommen zu lassen.
Etwas kitzelte Shatan an der Hüfte. Er blickte an sich herab. Jehoschua stand dort, hielt einen Hirtenstab in der Hand und pikte ihn damit in die Seite. Kalt lächelnd stieß Shatan ihn mit einem Bein weg. Der Sohn Gottes flog gegen die Magdalenengruppe. Die Figuren landeten mit Gepolter auf ihm. Benommen blieb er liegen.
Nun konnte sich Shatan voll und ganz auf Lilith konzentrieren. Die schwarze Farbe ihrer Lippen wirkte mittlerweile grau. Die Augäpfel traten hervor. Einige kleine Äderchen darin platzten bereits.
„Ich habe deiner Mutter treu gedient! Nahezu alles getan, was sie wollte! Ich war willig, ihr das Mädchen zu bringen. Und du willst es verhindern? Was, Lilith, Tochter des Asmodeus, habe ich dir getan, dass du mich so sehr hasst?‟
Shatan gab ihr keine Möglichkeit zu antworten. Er drückte einfach immer weiter zu. Seine scharfen Krallen steckten mittlerweile tief in ihrem Hals. Blut sickerte aus zehn kleinen Wunden. Shatan würde sie langsam hinrichten. So, wie sie es verdiente.
Linas Schrei hinter ihm ließ ihn innehalten. Er drehte den Kopf. Blinkende stählerne Federn füllten Shatans Gesichtsfeld. Gavarels tödliche Flügel.
Shatan brüllte. Achtlos warf er Lilith von sich, die mit dem Rücken gegen die Kirchenwand krachte und bewusstlos auf dem Bauch aufprallte.
So schnell es ihm möglich war, wirbelte Shatan herum und sprang. Er landete in Gavarels Kreuz. Die Männer gingen zu Boden. Keine Sekunde zu früh. Das Schwert des Erzboten zischte nur wenige Handbreit vor Linas Brust durch die Luft. Wenigstens flammte es noch nicht.
„Lauf!‟, knurrte Shatan.
Lina musste fliehen. In seiner Wutgestalt war er in der Lage, sie angemessen zu verteidigen. Falls der Erzbote ihn tötete, wäre Lina zumindest in Zukunft sicher. Der Engel konnte sie nicht aufspüren, wenn Shatan nicht bei ihr war.
Es gelang ihm, Gavarel für wenige Herzschläge am Boden zu halten. Der Seraph spannte die Flügel an und streckte sich. Die mächtigen Schwingen wölbten sich und warfen Shatan ab. Im Flug drehte dieser sich wie eine Katze und landete auf allen Vieren.
Shatan brüllte seine Wut hinaus. Er stürzte sich erneut auf Gavarel, der ihm geschickt auswich, indem er seine Flügel nach vorne schießen ließ. Dadurch wurde sein Leib selbst nach hinten gedrückt. Nur Zentimeter lagen zwischen seiner Kehle und Shatans Krallen. Der Dämon fiel ins Leere. Seine Hände bohrten sich tief in die feuchte Erde, so dass er Mühe hatte, sich schnell daraus zu befreien.
Gavarel nahm einen kurzen Anlauf und trat Shatan von unten gegen die Brust. Sein eigener Schrei gellte Shatan in den Ohren, als er nun seinerseits an die Kirchenwand prallte. Er hatte Glück und landete erheblich sanfter als Lilith zuvor, denn Linas Halbschwester lag noch immer im Gras und fing seinen Sturz auf.
Hämisch grinsend, was sein ohnehin makabres Gesicht sicher weiter entstellte, rappelte Shatan sich auf. Er nahm keinerlei Rücksicht auf die Verletzte unter ihm. Seine Fäuste stützen sich auf der Bewusstlosen ab, damit er besseren Halt fand, um aufzustehen. ShtansAugen glühten. Feuer brannte darin, das nur darauf wartete, den Erzboten zu versengen.
Wie auf Kommando rannten die beiden Männer aufeinander zu. Engel gegen Dämon. Krieger gegen Krieger. Fäuste geballt. Muskeln zum Bersten angeschwollen. Sie knurrten. Blut spritzte, als die Klingenfedern in dämonische Haut schnitten. Funken stoben. Shatans Krallen schrammten mit einem scharfen Kreischen über den Panzer des Erzboten.
Obwohl Shatan den Seraph um einiges überragte, gelang es ihm nicht, seine Größe als Vorteil zu nutzen. Gavarels Flügel hinderten Shatan daran, dem Engel zu nahe zu kommen.
Als sie noch gemeinsam gekämpft hatten, war Shatan der Stärkere von ihnen gewesen. Der bessere Schwertkämpfer. Nun warf er all sein Wissen, all seine Erfahrung gegen den Gottesboten in die Waagschale.
Shatan konnte nur inständig
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