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Höllenknecht

Höllenknecht

Titel: Höllenknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ines Thorn
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ist.»
    «Woran siehst du das?»
    Arvaelo deutete mit der Hand auf die Leiche. «Da, an den Zähnen. Der Zahnschmelz verliert sich zwischen dem fünfundzwanzigsten und dem dreißigsten Lebensjahr, danach schimmert das Zahnbein gelblich durch. Das ist bei unserem Mann der Fall.»
    Der Büttel, dem es so übel geworden war, trat mit einem verlegenen Gesicht wieder herbei. Er wischte sich die Lippen und starrte auf die Leiche. Leise sagte er: «Es ist der Kannengießer. Seht, er trägt einen Armreif aus Eisen. Darin war sein Name eingraviert. Er hat sich das Stück selbst angefertigt.» Der Büttel wies mit dem Finger auf einen verrußten Reif, den der Tote um das linke Handgelenk trug. Arvaelo beugte sich darüber. «Hannes», las er. «Hieß der Kannengießer Hannes?»
    Der Büttel nickte. «Ja, Hannes Eisner hieß er.»
    «Kanntet Ihr ihn?»
    Der Büttel schluckte und nickte. «Er war mein Schwippschwager.»
    «Gut. Oder halt, verzeiht. Es tut mir leid für Euch. Könnt Ihr ihn beschreiben?»
    Der Büttel tat es, und Heinz Blettner war sich sicher, dass es sich bei dem verbrannten Kannengießer um den handelte, der das Zauberbuch gekauft und dem Juwelier mit dem Tod gedroht hatte.
    Der Richter machte dem Mann ein Zeichen, dass er gehen könne. Dann wandte er sich an Arvaelo. «Was weißt du noch?»
    «Es muss verdammt heiß hier gewesen sein. Unter seinen Fingernägeln sind längliche Blasen, andere Fingernägel sind ganz und gar verkohlt. Seine Haare, ich meine die, die nicht verbrannt sind, haben sich gekräuselt, die Spitzen sind schwarz. Du siehst ja, dass die Augen fehlen. Die Flüssigkeit in ihnen ist verdampft. Deshalb sind die Augenhöhlen leer.» Richter Blettner seufzte, dann sah er zum Himmel. «Es wird gleich wieder regnen», sagte er. «Wir müssen den Toten wegschaffen und alles abdecken, um keine Spuren zu verwischen.» Er schickte einen Büttelnach dem Henker, holte seine Wachstafel und den Griffel aus der Tasche und zeichnete die Lage des Toten genau auf. Währenddessen fertigte Arvaelo eine Skizze vom Brandort an.
    Sie waren damit noch nicht zu Ende, als es erneut zu regnen begann, dieses Mal sogar stärker als zuvor.
    «Teufel», fluchte Heinz und gab dem Brandmeister, der in den Resten herumstocherte, ein Zeichen. «Wir gehen, Meister Spraffke. Ihr findet uns   … findet uns   …»
    «…   in der Ratsschänke, ich weiß schon.»
    «Genau.» Heinz gab Arvaelo einen Wink, dann lief er los. Bis zur Ratsschänke waren es nur wenige Meter, sodass sie zwar nass, aber nicht durchtränkt im Gasthaus ankamen. Die Wirtin brachte eine Kanne heißen Würzwein, kaum, dass die beiden Männer ihre Beine unter den Tisch gestreckt hatten.
    Genüsslich tranken sie. Heinz ließ seine Schultern kreisen und strich sich das Wasser aus den Haaren. «Und, Arvaelo», fragte er. «Was sagst du?»
    Der Sarazene starrte in seinen Becher. «Bisher steht nur fest, dass es gebrannt hat und dabei ein Mensch ums Leben kam. Ob er davor schon tot war oder an Brand und Rauch gestorben ist, weiß ich nicht zu sagen. Das Feuer kann sich durch Unachtsamkeit ausgebreitet haben. Es kann aber auch sein, dass jemand es gelegt hat.» Er sah auf. «Ich weiß es einfach nicht. Wir müssen abwarten, was der Brandmeister uns zu sagen hat.»
    Heinz lehnte sich zurück. «Für mich ist der Fall eindeutig. Der Kannengießer ist der Mörder des Leipziger Juweliers. Schließlich hat er vor Zeugen lauthals Rache wegen des Zauberbuches geschworen, nicht wahr? Also. Hannes Eisner hat den Juwelier erschlagen und danach zerstückelt.Anschließend hat er versucht, mit dem Zauberbuch Gold herzustellen. Und es ist ihm wohl zunächst gelungen, er hat seine Erzeugnisse ja sogar auf dem Markt verkauft. Bei einem weiteren Versuch geriet ihm wohl etwas außer Kontrolle. Er ist verbrannt, der Mörder des Juweliers hat sich somit selbst gerichtet. Der Fall ist gelöst.»
    «Und die Beweise?»
    Der Richter winkte ab. «Der Brandmeister wird mir sagen, dass das Feuer in der Werkstatt entstanden ist. Vor Zeugen hat der Eisner geschworen, dem Juwelier Böses zu tun. Welche Beweise brauchst du noch?»
    «Das sind keine Beweise, das sind Anzeichen, Verdachtsgründe vielleicht.»
    «Und wenn schon. Hin ist hin.»
    «Und wenn es einen neuen Mord gibt, weil du dich getäuscht hast? Weil du es dir zu leicht gemacht hast?»
    Heinz schüttelte den Kopf. «Es deutet nichts darauf hin. Gäbe es etwas, so würde ich dem nachgehen. Das ist doch selbstverständlich.»
    «Es

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