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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Nightingale. » Ein Anwalt in Hamdale kümmert sich um die gerichtliche Testamentsbestätigung oder wie das heißt. Ich bin der einzige Erbe.«
    » Sind Sie ein Verwandter?«
    » Offensichtlich«, antwortete Nightingale. » Wenn Sie die Frage gestatten, woher wussten Sie, dass ich hier bin? Der Strom ist abgestellt, und da nehme ich an, dass auch die Alarmanlage nicht funktioniert.«
    » Zu unserer Polizeiwache läuft kein Alarm. Gosling hat seine eigenen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Wir haben im Vorbeifahren das geöffnete Tor gesehen, das ist alles. Wie heißt denn der Anwalt?«
    » Turtledove.« Er nahm die Visitenkarte des Anwalts aus seiner Brieftasche und zeigte sie den beiden. » Kommen Sie von hier?«
    » Das hängt davon ab, was man darunter versteht«, meinte der Sergeant. » Früher gab es eine Polizeiwache in Hamdale, aber die wurde in den Siebzigern geschlossen. Die nächstgelegene Wache ist jetzt in Hastings. Aber wir wurden hierhergeschickt, als es passiert ist. Na ja, jedenfalls ich. Gosling hat sich selbst getötet. Hat sich in seinem Schlafzimmer den Kopf mit einer Schrotflinte weggepustet.«
    » Gibt es keinen Zweifel, dass es Selbstmord war?«, fragte Nightingale.
    » Er hatte die Flinte noch in der Hand. Und es gab da so einige komische Sachen in dem Zimmer, die einen auf den Gedanken bringen konnten, dass er vielleicht nicht ganz richtig im Kopf war, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    » Eigentlich nicht«, gab Nightingale zurück. » Was meinen Sie denn?«
    » Es haben eine Menge Kerzen gebrannt. Und er war in einer Art magischem Kreis, so was mit einem Stern.«
    » Jetzt ist aber nichts mehr davon zu sehen«, sagte Nightingale.
    » Da war ein Reinigungsteam drin. Tatortspezialisten. Die leisten gute Arbeit, die Männer. Mich würden Sie nicht für Geld und gute Worte zu so was kriegen.«
    » Wie sind Sie ins Haus gekommen?«, fragte Nightingale. » Die Sicherheitsvorkehrungen scheinen ziemlich scharf zu sein.«
    » Goslings Fahrer hat die Leiche gefunden. Er hat uns hereingelassen.«
    » Aber der Tote hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen?«
    Der Sergeant schüttelte den Kopf. » Selbstmörder lassen nicht immer einen Abschiedsbrief zurück.«
    » Meistens schon«, entgegnete Nightingale. » Sie wollen erklären, warum sie es tun, und vielleicht um Verzeihung bitten.«
    » Dann wissen Sie wohl eine ganze Menge über Selbstmorde?«, fragte der junge Polizist.
    » Ich war früher Vermittler«, erklärte Nightingale.
    Der Sergeant runzelte die Stirn. » Jack Nightingale? Sind Sie nicht der Mann, der diesen Pädophilen getötet hat?«
    » Angeblich«, antwortete Nightingale. Er holte sein Päckchen Marlboro heraus. Der junge Polizist schüttelte den Kopf, als versuchte Nightingale, ihm Heroin zu verkaufen, aber der ältere Mann nahm eine Zigarette. Nightingale steckte sie ihm an und dann noch eine für sich selbst.
    » Dieser Mr. Nightingale hier ist ein bisschen eine Legende«, erklärte der Sergeant. » Er hat in Canary Wharf einen Banker aus dem Fenster geworfen.«
    » Angeblich«, wiederholte Nightingale. Er zog lange an seiner Zigarette und blies den Rauch in den Himmel.
    » Der Drecksack hatte mit seiner Tochter rumgemacht«, erzählte der Sergeant. » Sie hat sich umgebracht, oder?«
    » Stimmt«, antwortete Nightingale. Er schauderte und zog noch einmal an seiner Zigarette.
    » Der Drecksack hat bekommen, was er verdient hat.« Der Sergeant schnippte Asche auf den Boden.
    » Angeblich«, wiederholte Nightingale ein weiteres Mal.
    » Ziehen Sie dann also hier ein?«, fragte der jüngere Mann.
    Nichtingale lachte und blickte zu der eindrucksvollen Fassade hinauf. » Das soll wohl ein Scherz sein«, meinte er. » In einem so großen Haus wäre ich doch ganz verloren.«
    » Das Haus muss ein Vermögen wert sein. Was meinen Sie, Sergeant?«
    » Fünf Millionen. Vielleicht sechs.«
    » Vor dem Immobiliencrash.«
    » Was ist mit den ganzen Möbeln und so passiert?«, fragte Nightingale. » Wer hat die weggebracht?«
    Der Sergeant zuckte die Schultern. » Die waren schon weg, als wir hierherkamen. Das einzige möblierte Zimmer war das Schlafzimmer, in dem er gestorben ist.« Das Funkgerät knisterte, und er ging weg und sprach hinein.
    » Der Teufel wird dich holen, Jack Nightingale«, sagte der junge Polizist. Seine Stimme klang dumpf und leblos, fast wie die eines Roboters.
    Nightingale wandte sich ihm zu. » Wie bitte?«, fragte er.
    » Ich sagte, wollen Sie das Haus

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