Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
Vom Netzwerk:
Messingschild an einer schwarzen Tür und ein einzelner messingner Klingelknopf. Er drückte ihn und schaute zur Überwachungskamera hinauf. Der Türsummer ertönte, und Nightingale trat ein. Der Empfangsbereich war ebenso unauffällig, graue Wände, grauer Teppich, Möbel aus Glas und Metall und keinerlei Hinweis auf die Dienstleistung, die hier angeboten wurde. Nightingale teilte der Dame am Empfang mit, warum er da war, und zwei Minuten später führte ihn eine Angestellte in einem grauen Kostüm eine Stahltreppe zu einem großen Raum hinunter, an dessen Wänden sich Metalltüren unterschiedlicher Größe reihten. Die Angestellte nahm Nightingales Schlüssel und öffnete mit diesem und einem Schlüssel, den sie selbst beisteuerte, die beiden Schlösser einer der größeren Türen. Sie zog einen Metallkasten heraus, stellte ihn auf den Tisch, ließ Nightingale ein Formular auf einem Klemmbrett abzeichnen und ging dann wieder nach oben. Nightingale war gespannt, was in dem Kasten liegen mochte. Die Angestellte hatte ihn ohne Anstrengung hochgehoben, falls also Geld darin war, konnte es nicht viel sein. Diamanten wären schön, sagte er sich. Oder ein paar Krügerrands. Oder vielleicht sogar eine Erklärung, wer Ainsley Gosling war und warum er seinen Sohn zur Adoption freigegeben und erst wieder Kontakt zu ihm aufgenommen hatte, nachdem er sich selbst den Kopf mit einer Schrotflinte weggeschossen hatte. Nightingale holte tief Luft und klappte den Deckel auf. Der Kasten war leer. Nightingale stöhnte. Was hatte es für einen Zweck, ihm den Schlüssel zu hinterlassen, wenn in dem Kasten nichts lag? Spielte ihm da jemand einen bösen Streich? Er wollte den Deckel schon wieder zuklappen, hielt dann aber inne. Auf dem Boden des Kastens lag etwas. Ein brauner Umschlag. Er holte ihn heraus und machte ihn auf. Drinnen lag eine DVD .

7
    Jenny war am Telefon, als Nightingale die Bürotür aufmachte. » Ich bin mir sicher, dass der Scheck am Dienstag losgeschickt wurde, und heute ist erst Donnerstag, er könnte also durchaus noch in der Post sein«, sagte sie und mahnte Nightingale, der zum DVD -Spieler ging, mit erhobenem Finger, still zu sein. » Er ist im Moment nicht da, aber sobald er kommt, sage ich ihm, dass er Sie zurückrufen soll.«
    Nightingale schob die DVD ein und stellte den Fernseher an. » Fernbedienung?«, formte er lautlos mit den Lippen.
    Sie zeigte auf seinen Schreibtisch. » Absolut«, sagte sie in den Hörer. » Auf Wiederhören.« Sie legte auf und mahnte ihn wieder mit erhobenem Finger. » Du kannst das Finanzamt nicht so an der Nase herumführen«, sagte sie. » Die stecken Leute dafür ins Gefängnis, dass sie ihre Umsatzsteuer nicht zahlen.«
    » Während sie Mörder und Vergewaltiger frei herumlaufen lassen«, erwiderte er und griff nach der Fernbedienung. » Du solltest dem Herausgeber der Daily Mail einen Leserbrief schreiben.«
    » Wie ist es gestern gelaufen? Was für einen Auftrag hast du bekommen?«
    » Gar keinen«, antwortete Nightingale, » aber ich habe jetzt ein Haus. Und zwar ein verdammt großes. Und einen Vater, von dem ich nie wusste, dass er meiner war.«
    » Jack, wovon redest du eigentlich?«
    » Mach mir einen Kaffee, dann erzähle ich es dir«, sagte er. Während Jenny Kaffee kochte, klärte Nightingale sie über die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden auf.
    » Ein Herrenhaus?«, fragte sie, als er fertig war.
    » Wie der Zeitschrift Country Life entsprungen«, berichtete er. » Land, so weit das Auge reicht, Stallungen, ein Wintergarten und eine Unmasse von Zimmern.«
    » Und das gehört alles dir?«
    » Scheint so. Es sei denn, gleich kommt jemand und ruft › Versteckte Kamera‹ .
    » Und dieser Gosling war dein Vater?«
    » Dem Anwalt zufolge, ja. Mein leiblicher Vater. Ich bin bei der Geburt adoptiert worden. Er hat sich vor ein paar Wochen selbst getötet. Ich habe Robbie gebeten, mir die Fallakte zu beschaffen.«
    Er zeigte mit der Fernbedienung auf den DVD -Spieler und drückte auf › Play‹. » Das hier hat er mir ebenfalls hinterlassen, in einem Wertschließfach.«
    Der Bildschirm erwachte flackernd zum Leben. Ein kahlköpfiger, älterer Mann, dessen Kopfhaut mit Leberflecken und schorfigen Stellen übersät war, stellte mit finsterer Miene fluchend die Kamera scharf. Dann setzte er sich auf ein Bett– es war das Bett in seinem Schlafzimmer in Gosling Manor, wie Nightingale bemerkte. Der Ort, wo Ainsley Gosling sich selbst getötet hatte.
    Der Mann war

Weitere Kostenlose Bücher