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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Gebrechen durch und hakte sie methodisch ab, wenn Nightingale den Kopf schüttelte. » Meinen Sie, Sie könnten sich selbst verletzen?«
    » Ich könnte was?«, fragte Nightingale.
    » Meinen Sie, Sie könnten sich selbst Verletzungen zufügen?« Er tippte auf das Formular. » Das muss ich Sie fragen.«
    » Was, wenn ich ja sage?«
    » Dann müssten wir die Zellentür offen lassen, und ich müsste einen Kollegen kommen lassen, der draußen sitzt und Sie beobachtet.«
    » Die ganze Nacht?«
    » Solange Sie in Haft sind.«
    » Das ist doch verrückt, oder?«
    » So ist die Regel nun mal«, gab der Sergeant zurück. » Wir haben nur in zwei Zellen Überwachungskameras, und die sind beide belegt.«
    » Ich kapiere sowieso nicht, warum Sie mich hier festhalten müssen. Können Sie mich nicht einfach gegen eine Kaution freilassen und nach Hause schicken?«
    » Wir müssen sicherstellen, dass Sie nicht zu Ihrem Auto zurückkehren und fahren, solange Sie noch unter Alkoholeinfluss stehen.«
    » Was, wenn ich hoch und heilig schwöre, dass ich direkt nach Hause gehe?«
    » Sie werden noch ein paar Stunden hierbleiben müssen«, antwortete der Sergeant. » So lautet die Vorschrift. Sie hatten, wenn ich das richtig sehe, 1,6 Promille.«
    » Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, meinte Nightingale daraufhin. » Wenn Sie mir meine Zigaretten lassen und mir eine Tasse Kaffee besorgen, verspreche ich, mich nicht selbst zu verletzen.«
    » Keine Zigaretten in der Zelle, aber ich kann Sie im Hof rauchen lassen, wenn Sie wollen«, antwortete der Sergeant. » Der Kaffee ist kein Problem, aber ich warne Sie, er schmeckt wie Spülwasser.«
    » Hauptsache, es ist Koffein drin. Dann bin ich schon vollkommen zufrieden, und solange ich zufrieden bin, verletze ich mich auch nicht selbst.«
    Beide Männer drehten sich um, als sie am Eingang des Zellentrakts lautes Rumoren hörten. Drei uniformierte Beamte zogen und schleppten einen Mann herein, der fluchte und schrie. Er war Mitte zwanzig, trug verwaschene Jeans und Turnschuhe sowie ein zerrissenes T-Shirt, das mit Blut bespritzt war. Er wehrte sich gegen die drei Polizisten, und obgleich sie wesentlich größer waren als er, hatten sie eindeutig Mühe, ihn unter Kontrolle zu halten. » Der Teufel hat mich dazu gebracht!«, schrie der Mann, und Schaum sprühte von seinen Lippen. » Kapiert ihr das denn nicht? Begreift ihr das nicht?«
    » Was ist passiert, Jungs?«, fragte der Wach-Sergeant.
    » Körperverletzung mit einer gefährlichen Waffe, Sergeant«, antwortete einer der Officer. » Er ist mit einem Samuraischwert über die Hauptstraße gerannt und hat es gegen jeden geschwungen, den er gesehen hat. Er hat drei Frauen verletzt und einem Türsteher beinahe den Arm abgehauen.«
    » Wo ist das Schwert jetzt?«, fragte der Sergeant.
    » Im Transporter«, antwortete der älteste der drei Beamten. Er trug eine stichsichere Weste und schwarze Handschuhe, aber quer über seine Wange lief eine Wunde.
    » Hat er das gemacht?«, fragte der Sergeant.
    Der Polizist nickte. » Mit den Fingernägeln, nachdem wir ihm das Schwert abgenommen hatten.«
    Der Mann wehrte sich fluchend, und die drei Beamten rangen ihn zu Boden. Zwei hielten ihn an den Armen fest, während der dritte sich auf seine Beine legte.
    » Hat er getrunken?«, fragte der Sergeant.
    » Ich rieche nichts«, antwortete der Polizist, der den Gefangenen an den Beinen festhielt.
    » Dann muss er wohl Drogen genommen haben«, sagte der Sergeant. » Entweder das, oder er ist schlicht und ergreifend verrückt.« Er stellte sich neben den Gefangenen und sah auf ihn hinunter. » Was haben Sie genommen?«, fragte er. » Amphetamine? Kokain? Sagen Sie es uns, dann können wir Ihnen helfen.«
    » Verpiss dich!« Der Mann spuckte den Sergeant an, und Schleim landete auf dessen Uniformjacke. Der Sergeant trat einen Schritt zurück. » Bringt ihn in Nummer drei«, sagte er. » Und fixiert ihn, bis er sich beruhigt hat.«
    Zwei Beamte hoben den Mann an den Armen hoch, während der dritte ihn am Gürtel gepackt hielt. » Beruhigen Sie sich einfach, dann können Sie selbständig gehen«, sagte der Beamte, der den Mann am Gürtel festhielt. » Aber wenn Sie sich weiter wehren, müssen wir die Elektroschockpistole nehmen, okay? Zu Ihrer eigenen Sicherheit. Wenn Sie sich weiter wehren, sind Sie der Einzige, der Schaden erleidet.«
    Der Mann beachtete den Beamten nicht. Er starrte Nightingale an und grinste wild. » Du verstehst es, oder?« Seine Augen waren rot

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