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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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da nur das Geräusch seines eigenen Atems. Dann hörte er ein Miauen und noch mehr Gescharre. » He, Katze, komm hier runter, dann lass ich dich raus«, rief Nightingale. Seine Stimme hallte in der Eingangshalle wider.
    Das Kratzen hörte auf. Nightingale war nie ein großer Katzenfan gewesen. Er mochte es nicht, wie sie einen anstarrten, mit diesem verächtlichen, herablassenden Blick, als hätten sie keinerlei Zweifel daran, dass Katzen eine überlegene Spezies waren. Aber wenn Katzen wirklich so schlau wären, könnten sie sich ihr Dosenfutter selbst aufmachen. » Oder du kannst da oben bleiben und verhungern– entscheide selbst«, rief er. Aber der Hungertod war wohl nicht zu befürchten, da es fast mit Sicherheit eine große Nagetierpopulation gab, die in Gosling Manor heimisch war. Im Gegensatz zu Menschen waren Katzen Überlebenskünstler.
    Nightingale stieg langsam die Treppe hinunter. Jetzt, da das Licht an war, wirkte der Keller nicht mehr ganz so riesig, aber er war immer noch größer als eine Kleinstadtbibliothek. Unter dem nüchternen Licht wirkten die Ausstellungsstücke in den Schaukästen etwas weniger unheimlich. Zum ersten Mal fielen Nightingale die nackten Backsteinwände und die Unebenheit des gefliesten Bodens auf.
    Die sechs LCD -Bildschirme an der hinteren Kellerwand waren leer, erst als Nightingale sich ihnen näherte, erkannte er kleine, grüne Lichter, die zeigten, dass sie eingeschaltet waren. Er setzte sich vor die Edelstahlkonsole und drückte den Schalter mit der Aufschrift Haupteingang, aber nichts geschah. Als Nächstes versuchte er es mit Arbeitszimmer, aber das funktionierte ebenfalls nicht. Er runzelte die Stirn. Dann entdeckte er sechs Schalter rechts oben an der Konsole. Er drückte sie, und einer nach dem anderen erwachten die Bildschirme zum Leben. Die beiden Bildschirme in der Mitte zeigten ein Vollbild, während die anderen jeweils in vier Felder unterteilt waren, so dass insgesamt achtzehn Aufnahmen des Hauses und des Grundstücks liefen.
    Die beiden Vollbilder zeigten einen Flur im Obergeschoss und Goslings Schlafzimmer. Nightingale begann mit dem Schalter für das Arbeitszimmer und arbeitete sich dann methodisch durch alle achtundzwanzig Kameras. Von der Katze war nichts zu sehen. Er bemerkte einen Schrank links vom Schreibtisch, öffnete ihn und fand einen Computer mit sechs DVD -Laufwerken. Er drückte die Auswurftaste, aber alle Laufwerke waren leer. Falls Gosling die Videoaufnahmen aufgezeichnet hatte, waren sie jetzt nicht mehr da.
    Nightingale betrachtete erneut die Aufnahme von Goslings Schlafzimmer und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Mit Mühe erkannte er den rostfarbenen Fleck, wo die Leiche des Selbstmörders gelegen hatte. War jemand im Keller gewesen, als Gosling sich getötet hatte? Wahrscheinlich nicht: Er hatte sich bestimmt keine Zeugen gewünscht. Eine Schrotflinte, die man sich in den Mund hielt, war kein Hilfeschrei. Er hatte einfach allem ein Ende setzen wollen. Er musste das Personal heimgeschickt haben, bevor er es tat.
    Nightingale starrte auf das Bett und den Stuhl und dachte an den Kreis und die Kerzen, die vermutlich eine Art magischen Schutz geboten hatten. Gosling musste geglaubt haben, dass er sich in Sicherheit befand, solange er sich im Inneren des Kreises aufhielt, was aber bedeutete, dass er diesen niemals verlassen durfte. Es war nichts zu essen im Zimmer gewesen, und er konnte nicht zur Toilette gehen, ohne den Kreis zu verlassen. Wenn Gosling also längere Zeit in dem Kreis verweilt hatte, musste jemand im Haus gewesen sein, der ihm geholfen hatte, ihm Essen gebracht und seine Ausscheidungen entsorgt hatte. Nightingale nahm seine Brieftasche heraus und suchte darin, bis er das Kärtchen des Bürgerwachtvereins fand, das er von dem Polizisten erhalten hatte, dem er bei seinem ersten Besuch im Haus begegnet war. Er tippte die Nummer in sein Handy.
    » Sergeant Wilde? Hier ist Jack Nightingale– der Besitzer von Gosling Manor. Sie waren Anfang der Woche hier.«
    » Sie können mich gerne Harry nennen, Jack. Sie hatten einen höheren Rang als ich, als Sie noch im Dienst waren, das ist also nur fair.«
    » Haben Sie einen Moment Zeit?«
    » Ich bin gerade heimgekommen, und meine Frau lässt mein Essen anbrennen, während wir miteinander sprechen, also, ja, schießen Sie los. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    » Sie sagten, Goslings Fahrer habe Sie ins Haus gelassen, nachdem er die Leiche gefunden hatte.«
    » Das stimmt.«
    » War sonst noch

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