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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Einfahrt zum Grundstück. Nightingale beugte sich über die Konsole und betätigte einen Schalter, damit die Aufnahme auf einem der Vollbildmonitore erschien. Er bezweifelte, dass der Teufel in einem Ford Mondeo auftauchen würde. Er beobachtete, wie Robbie Hoyle aus dem Wagen stieg und zur Gegensprechanlage ging. Ein Mobilteil links neben der Konsole summte, und Nightingale griff danach. » Hi, Robbie«, sagte er. » Was gibt’s?«
    » Woher wusstest du, dass ich es bin?«, fragte Hoyle.
    » Bitte lächeln, Versteckte Kamera . Verstehen Sie Spaß?«
    Hoyle blickte sich um, bis er die Kamera entdeckte, und winkte. » Lässt du mich jetzt rein oder nicht?«
    » Sie versuchen nicht etwa, mir etwas zu verkaufen?«
    » Nein.«
    » Und Sie sind auch kein Mormone oder Zeuge Jehovas?«
    » Definitiv nein.«
    » Sie sind auch nicht der Teufel, oder?«
    » Was?«
    » Der Teufel. Können Sie beweisen, dass Sie wirklich Robbie Hoyle sind und nicht der Teufel in Verkleidung?«
    » Jetzt sei mal kein Arsch, Jack. Jenny hat mir gesagt, dass du hier bist, und mich gebeten, mit dir zu reden.«
    » Das fasse ich mal als ein Nein auf.«
    Nightingale entdeckte keinen Schalter, mit dem sich das Tor öffnen ließ. Er sah sich das Mobilteil an. Unter der Sprechmuschel befand sich ein Schalter, und den drückte er. Auf dem Bildschirm ging das Tor auf. » Besten Dank«, sagte Hoyle und ging zum Wagen zurück.
    Hoyle war noch mitten auf dem Zufahrtsweg, als Nightingale die Haustür öffnete. Hoyle stellte seinen Wagen vor dem Haus neben dem MGB ab und stieg aus. » Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.
    » Was hat die reizende Miss McLean dir denn erzählt?«
    » Dass dein Onkel seine Frau ermordet und sich dann selbst getötet hat.«
    » Das trifft es ziemlich genau.«
    » Verdammt, Jack. Was ist passiert?«
    Nightingale zuckte die Schultern. » Ich habe keine Ahnung. Ich habe mit den beiden telefoniert, und alles war in Ordnung. Als ich dann am Sonntag hingefahren bin, lag sie tot in der Küche, und er hing von der Falltür zum Speicher herab.«
    Hoyle trat in die Eingangshalle. » Jack, du siehst beschissen aus.«
    » Danke.« Nightingale machte die Tür hinter ihnen zu. » Da war noch etwas Komisches, Robbie. Etwas, was ich Jenny nicht erzählt habe.« Nightingale seufzte. » Mein Onkel hatte eine Botschaft auf den Badezimmerspiegel geschrieben. Mit Blut.«
    » Ist das dein Ernst?«
    » Sehe ich so aus, als würde ich scherzen?« Er holte tief Luft. » Er hat geschrieben, dass der Teufel mich holen würde.«
    » Speziell dich?«
    » Der Teufel wird dich holen, Jack Nightingale.«
    » Mit Blut?«
    » Mit Blut«, antwortete Nightingale. » Mit dem Blut meiner Tante.«
    » Er hat das mit Blut geschrieben und sich dann erhängt?«
    Nightingale nickte.
    » Das ist wirklich krank.«
    » Die ganze Sache ist krank.«
    » Warum hat er das denn geschrieben?«
    » Ich weiß es nicht, Robbie. Aber…«
    » Aber was?«
    Nightingale hatte kurz davor gestanden, seinem Freund von den Träumen zu erzählen, die ihn verfolgten. Die mit Blut geschriebene Botschaft entsprach Simon Underwoods letzten Worten, bevor er durch sein Bürofenster gestürzt war, aber er wusste, wie verrückt das klänge, und so biss er sich auf die Zunge. » Nichts«, sagte er.
    » Und was hat die Polizei dazu gesagt?«
    » Die hat die Botschaft nicht gesehen. Ich habe den Spiegel abgewischt, bevor sie kam.«
    » Verdammt, Jack. Bist du übergeschnapptt? In einem Mordfall an einem Beweismittel herumzupfuschen? Die werden dich einsperren und nie wieder rauslassen.«
    » Nur wenn sie es herausfinden. Und du bist der einzige Mensch, dem ich davon erzählt habe. Sonst weiß keiner Bescheid.«
    » Trotzdem. So was kannst du nicht machen. Es geht um Beweise.«
    » Er hat sie ermordet, Robbie, daran besteht kein Zweifel. Die Axt lag auf der Treppe, und seine ganze Brust war mit Blut bespritzt. Er war ein großer Mann, es ist also praktisch ausgeschlossen, dass jemand anders ihn hätte erhängen können. Die Botschaft auf dem Spiegel hätte nur für Verwirrung gesorgt.« Er deutete mit dem Daumen auf den Eingang zum Keller. » Komm mit runter.« Er ging los, und Hoyle folgte ihm.
    Sie kamen unten an, wo Hoyle, die Hände in die Hüften gestemmt, stehen blieb. » Jetzt, wo das Licht brennt, ist es längst nicht mehr so unheimlich, oder?«
    » Ja, und das Überwachungssystem läuft ebenfalls, man kann also jeden Raum im Auge behalten, ohne vom Stuhl aufzustehen. Du hast mir immer noch

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