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Hoellenpforte

Hoellenpforte

Titel: Hoellenpforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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keine Schmerzen zu fühlen.
    Richard war schon aufgesprungen und lud den Revolver aus dem Waffenschrank. Noch vor ein paar Wochen hatte Matt gelächelt, als er Richard zufällig dabei beobachtet hatte, wie er in der Wüste auf Blechdosen schoss. Aber jetzt war er überaus froh, dass Richard gut im Schießen geübt war.
    Scott und Jamie hatten sich in der Zwischenzeit die nächstbesten Dinge gegriffen, die als Waffe dienen konnten. Jamie hatte einen Baseballschläger, Scott hielt ein Küchenmesser mit der Klinge nach oben vor sich. Pedro war bis ans andere Ende des Zimmers zurückgewichen. Er stand mit dem Rücken zum größten Fenster und seine Augen zuckten von links nach rechts, während er auf den ersten Angriff wartete.
    Hinter sich schaute er jedoch nicht.
    »Pedro, pass auf!«, schrie Richard.
    Eine der Gestalten war aus dem Schatten auf der anderen Seite des Fensters aufgetaucht. Pedro fuhr gerade rechtzeitig herum, um ein totes weißes Gesicht, starre Augen, graue Lippen und Hände zu sehen, die nach ihm griffen. Die Kreatur hielt nicht an. Sie marschierte direkt durch das Fenster, zerschmetterte das Glas, sodass es überall herumflog, und kam mit blutüberströmtem Gesicht ins Zimmer. Glasscherben steckten in ihrem Gesicht, aber das schien sie nicht wahrzunehmen. Richard hob den Revolver und schoss ihr zweimal ins Gesicht. Sie brach vor Pedros Füßen zusammen. Sofort drehte Richard sich um und schoss wieder. Eine weitere Kreatur hatte die Terrassentür erreicht und wollte hereinkommen. Sie riss die Hände hoch und kippte mit einer Kugel zwischen den Augen um.
    Aber es kamen noch viel mehr von ihnen langsam über den Rasen, ohne die geringste Angst vor dem Tod und mit dem einzigen Ziel, ins Haus zu gelangen. Vielleicht war Ramons Auftauchen doch nur ein Ablenkungsmanöver gewesen? Während er gesprochen hatte, hatten die nächtlichen Angreifer das Haus umstellt. Matt hörte oben Holz splittern und erkannte, dass einige von ihnen auf den Balkon geklettert und von dort eingedrungen sein mussten. Jamie sprang vor, schnappte sich das Tagebuch und warf es Scott zu. Scott fing es auf, ohne auch nur hinzusehen, und steckte es in seine Jacke. Keiner von beiden hatte ein Wort gesagt, sie mussten sich per Gedankenübertragung abgesprochen haben. Das hatte Matt oft genug beobachtet: Jeder der beiden wusste sofort, was der andere vorhatte. Sie waren beinahe wie Spiegelbilder.
    Richard musste nachladen. Joanna Chambers feuerte einen weiteren Schuss ab. Sie holte neue Patronen aus der Tasche ihres Morgenmantels, aber noch während sie mit dem Verschluss des Gewehrs kämpfte, stürzte sich eine der Kreaturen auf sie, packte sie mit einer Hand und hob mit der anderen ein uralt aussehendes Messer. Es hatte eine schwarze Klinge mit schartig gezacktem Rand. Blitzschnell fuhr das Messer herab.
    Matt stoppte es.
    Noch vor sechs Monaten hätte er das nicht gekonnt. Aber da war er auch allein gewesen. Jetzt waren vier der Torhüter zusammen. Scott, Jamie und Pedro hatten ihre Kräfte mit seiner vereint. Jetzt brauchte er nur noch daran zu denken und die Klinge zerbrach. Der Zombie schrie vor Schmerz auf, als eine Rauchwolke von seiner Handfläche aufstieg, wo der Griff des Messers sie verbrannt hatte. Inzwischen hatte die Professorin ihr Gewehr nachgeladen. Sie gab einen Schuss aus nächster Nähe ab und erlöste das Wesen von seinem Elend.
    »Wir können sie nicht aufhalten!«, schrie Jamie.
    Wären diese Kreaturen lebendige Menschen gewesen, hätte er sie dazu bringen können, dass sie kehrtmachten und das Haus verließen. Er und Scott konnten nicht nur Gedanken lesen. Sie konnten sie auch kontrollieren. Ihr ganzes Leben hatten die Brüder mit diesem Fluch leben müssen. Sie hatten immer aufpassen müssen, was sie sagten. Ein unbedachter Gedanke, ein in einem Augenblick der Wut gesprochenes Wort konnte sie zu Mördern machen. Einmal hatte Scott fast einen Jungen in der Schule getötet. Und später, als ihr Pflegevater Selbstmord beging, wusste Scott, dass er daran schuld war.
    Aber diesmal würde das nicht funktionieren. Ihre Angreifer schienen keine Gedanken zu haben, die sie kontrollieren konnten. Es war, als wären sie darauf programmiert, zu töten, ohne etwas dabei zu empfinden oder zu denken. Und es waren zu viele von ihnen. Matt sah hinaus in den Garten. Es war zwar immer noch sehr dunkel, aber er konnte eine ganze Horde erkennen, die über den Rasen strömte. Hinter dem Haus waren noch mehr, ebenso im ersten Stock.
    Matt

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