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Hoellenprinz

Hoellenprinz

Titel: Hoellenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zara Kavka
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der Kaffeeduft durch das Haus strömen. Ela stand auf, zog wahllos Klamotten aus dem Schrank und ging ins Bad.
    Â»Schätzchen, du bist ja schon wach«, begrüßte sie ihr Vater, der breitbeinig vor dem für ihn viel zu niedrig hängenden Badspiegel stand und sich mit seinem Rasierer den Schaum vom Kinn kratzte. »Hast du gut geschlafen?«
    Â»Ja, das erste Mal seit Langem.«
    Â»Das ist gut. Ich geh gleich Brötchen holen. Mama ist schon unten.«
    Ela hatte keine Lust auf ein großes Frühstück. Sie wollte zu Luna und Sophie. Andererseits konnte sie aber ihre Eltern nicht in ihr Vorhaben einweihen. Was würden sie sagen, wenn sie erfuhren, dass sie nachts in der Nachbarschaft durch die Häuser schlich? Außerdem wollte sie auch ihnen gegenüber ihre Freundinnen nicht bloßstellen. Damit ihre Eltern also keinen Verdacht schöpften, zügelte sie ihre Ungeduld und sagte:
    Â»Prima«, und ging zurück in ihr Zimmer. Die Morgenwäsche musste heute ausfallen, denn vor ihrem Vater zog sie sich schon seit Jahren nicht mehr aus.
    Das Frühstück dauerte zum Glück nicht besonders lang, weil Elas Mutter ein paar Besorgungen machen wollte. Beim Abräumen sagte sie:
    Â»Kannst du bitte in deinem Kleiderschrank nach schwarzen Anziehsachen schauen. Daniel wird am Samstag beerdigt und ich befürchte, dass dir die Sachen von Opas Beerdigung nicht mehr passen.«
    Â»Ist doch unwichtig«, sagte Ela. »Daniel wäre es egal, in was für Klamotten ich da erscheine.«
    Â»Aber Beate sicher nicht, Schatz.«
    Beate! Der gruselige Gedanke von letzter Nacht kam ihr in den Sinn. Die eifersüchtige, übergriffige Mutter, die ihren Sohn lieber tot als selbstständig sehen möchte. Doch jetzt, da Ela von den Fotos und dem Film wusste, verwarf sie diesen absurden Gedanken wieder.
    Â»Ela? Alles klar?«, fragte ihr Vater.
    Â»Jaja, alles klar«, antwortete Ela schnell. »Reicht das noch heute Abend?«
    Â»Sei doch so gut und schau bitte jetzt nach. Das geht doch ganz schnell. Ich fahre gleich nach Gießen und würde dich dann mitnehmen, falls du nichts zum Anziehen hast.«
    Â»Also gut.«
    Ela sprintete in ihr Zimmer, kramte alles Schwarze aus dem Kleiderschrank, zog ihren Schlafanzug aus und probierte die Sachen durch. Sie würde auf jeden Fall etwas finden, denn ein Einkaufstrip nach Gießen ging gar nicht. Sie begutachtete die Outfits schlecht gelaunt in der Schranktür, an der ein großer Spiegel befestigt war. T-Shirt, Hose, Pulli, aus allem war sie lange rausgewachsen. Aber sie musste etwas finden. Also holte sie die Lade unter ihrem Bett hervor, eine niemals voll zu kriegende Kiste auf Rollen, in der sich die Dinge befanden, die sie nicht mehr brauchte und aus unterschiedlichen Gründen noch nicht weggeschmissen hatte. Sie wühlte darin herum und fand tatsächlich einen schwarzen Body. Den hatte ihr Mama mal geschenkt. Er hat am Ausschnitt Strasssteine und war ihr damals viel zu groß gewesen. Sie strich ihn auf ihren Oberschenkeln glatt.
    Der Verschluss war extrem unpraktisch, aber der Rest war okay. Bitte lass ihn groß genug sein, dachte Ela und streifte ihn über den Kopf. Man musste ihn zwischen den Beinen mit Druckknöpfen schließen und Ela fluchte, während sie mit den Knöpfen kämpfte. Sie versuchte es auch auf dem Bett liegend und irgendwann bezwang sie sie. Ela trat vor den Spiegel und stellte fest, dass es umsonst war. Der Body zwickte unerträglich. Auch der Versuch, ihn in der Hose offen zu tragen, ging schief. Enttäuscht zog sie ihn wieder aus. Mist! Sie hatte wirklich überhaupt keine Lust, jetzt nach Gießen zu fahren. Sie musste zu Sophie und Luna.
    Oma!, dachte sie und freute sich über den genialen Einfall. Die hatte bestimmt was für sie. Schnell schlüpfte sie in ihre Unterhose, hob ihre hingeworfene Jeans vom Boden auf und drehte die Beine auf die richtige Seite. Dabei betrachtete sie sich kurz im Spiegel und musste, als gerade die üblichen Frustgedanken über ihren viel zu kleinen Busen einsetzten, an den Film denken. Reflexartig blickte sie aus dem Fenster, um zu schauen, ob sie auch keiner beobachtete. Sie sah lediglich den strahlend blauen Himmel und die geschlossenen Fensterläden von Beate. Trotzdem bedeckte sie ihr Brüste mit den Armen und sah zu, dass sie sich schnell fertig anzog.
    Anschließend lief sie runter zu ihrer Großmutter. Die

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