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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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ich wollten gerade anfangen, uns schon mal im Haus und in den Nachbargebäuden
umzuhören, als der Big Boss und dein und mein Chef aufgetaucht sind. Zehn Sekunden
später war ich raus aus der Geschichte.«
    »Was so
ganz schwer nicht zu verstehen ist, oder?«, erwiderte der Mann vom Staatsschutz
mit Blick auf die Krücken und den Gips an Lenz’ Bein.
    »Aber du
kannst mir glauben, dass meine Jungs und ich auch nur ein paar Stunden mit der Sache
betraut sein werden, Paul, weil so eine Nummer auf jeden Fall das BKA an sich ziehen
wird. Vielleicht dürfen wir noch bei der sich sofort konstituierenden SOKO mitmachen,
viel mehr wird es jedoch garantiert nicht sein.«
    »Wobei es
noch nicht einmal raus ist, dass Zeislinger der Adressat gewesen ist«, gab Lenz
zu bedenken.
    »Wen juckt
das denn? Es geht um den Bürgermeister einer deutschen Großstadt, das reicht alle
Male als Begründung für den Aufwand.«
    »Schöne
Scheiße, das.«
    »Womit du
den Nagel auf den Kopf getroffen haben dürftest.«
    Damit verabschiedete
Glagow sich und machte sich auf den Weg nach oben. Lenz sah sich noch einmal im
Hausflur um und bewegte sich schon Richtung Ausgang und auf die beiden Uniformierten
zu, die vor der Tür Wache standen, als er es sich anders überlegte, zurückhumpelte
und sich wieder auf den Weg nach oben machen wollte. Bevor er losging, griff er
jedoch zum Telefon und drückte auf die Kurzwahltaste für Marias Mobilanschluss.
    Eine knappe
Minute später hatte der Polizist das Gespräch mit seiner Frau beendet, humpelte
in den ersten Stock und klingelte zum zweiten Mal an diesem Tag bei Lore Semlin.
    »Ich habe
Ihnen doch bereits gesagt, dass Sie von mir nichts erfahren werden«, belehrte ihn
die Frau, nachdem sie ihn eine Weile unentschlossen im Spion beobachtet und dann
die Tür einen Spalt breit geöffnet hatte. »Und das gilt auch dann, wenn Sie und
Ihre Kollegen in Mannschaftsstärke hier anrücken.«
    »Wie wäre
es, wenn Sie mich kurz reinbitten würden, Frau Semlin? Dann könnten wir, sagen wir
mal, unsere Informationen austauschen.«
    Die Tür
öffnete sich ein wenig weiter.
    »Wie meinen
Sie das?«
    »Ich weiß
etwas, Sie wissen etwas«, erwiderte Lenz vielsagend. »Lassen Sie uns gegenseitig
von unserem Wissen profitieren.«
    »Sie wollen
mir tatsächlich erzählen, was sich da oben abgespielt hat?«, gab die Frau, ebenso
zweifelnd wie neugierig, zurück. »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Ich verspreche
es«, beteuerte Lenz mit erhobener rechter Hand, wobei ihm die Krücke entglitt.
    »Na, dann
kommen Sie mal rein«, beschied Lore Semlin den Kriminalbeamten schließlich, nachdem
sie die Gehhilfe aufgehoben und an ihn zurückgereicht hatte.
     
    »Die Frau, die da oben wohnt, heißt
Stefanie Kratzer«, klärte sie den Polizisten auf, nachdem die beiden in ihrer modern
eingerichteten Küche Platz genommen hatten. »Das weiß ich, weil der Postbote es
mir einmal erzählt hat.«
    »Ihr Name
steht nicht am Briefkasten?«
    »Am Briefkasten
finden sich nur ihre Initialen, den Rest wickelt die Dame über ein Postfach ab.«
    »Was Ihnen
ebenfalls der Briefträger verraten hat?«
    Sie nickte.
    »Aber eingeschriebene
Briefe zum Beispiel müssen ja trotzdem an die Postadresse zugestellt werden.«
    »Ach? Das
wusste ich gar nicht.«
    »Auf jeden
Fall. Aber jetzt verraten Sie mir erst mal, was sich da oben zugetragen hat. Ich
kann es nämlich kaum erwarten zu erfahren, was die nette Frau Kratzer und der Herr
Oberbürgermeister so alles getrieben haben. Obwohl«, winkte sie ab, »das meiste
kann man sich ja vorstellen, das braucht man gar nicht so genau zu wissen.«
    »Das finde
ich auch, Frau Semlin«, stimmte Lenz der Frau zu. »Und so viel gibt es außerdem
auch gar nicht zu berichten.«
    »Na, hören
Sie mal, jetzt wird aber nicht gekniffen, Herr Inspektor!«, reagierte sie empört.
    »Nein, ich
will bestimmt nicht kneifen. Aber Sie waren gerade so schön am Erzählen.«
    »Nichts
da, jetzt liefern Sie.«
    Der Hauptkommissar
nickte ihr freundlich zu.
    »Klar, wie
wir es abgemacht haben.«
    »Dann los,
lassen Sie hören!«
    »Also, wie
es aussieht, hatte der OB einen Schwächeanfall. Viel scheint ihm nicht passiert
zu sein, aber der Arzt ist dabei, ihn zu untersuchen.«
    Er beugte
sich ein Stück auf Lore Semlin zu, bevor er in verschwörerischem Tonfall weitersprach.
    »Ich glaube,
er und die Bewohnerin des Apartments haben eine Liaison.«
    »Das können
Sie sich aber mal so was von aus dem Kopf schlagen, Herr Inspektor!«,

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