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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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klären,
wenn er erfährt, was hier passiert ist.«
    »Davon können
wir überzeugt sein«, stimmte Hain ihm zu.
    Die beiden
sprachen von Kriminalrat Hieronymus Weck, dem neuen Leiter der regionalen Kriminalinspektion,
dessen Posten nach dem Abgang von Ludger Brandt, dem langjährigen Boss von Lenz
und Hain, und einem Kurzintermezzo eines anderen Beamten einige Monate unbesetzt
gewesen war. Nachdem Lenz es mehrmals abgelehnt hatte, sich für die Stelle zu bewerben,
war ihm von seinem Dienstherrn ein 38-jähriger Karrierebeamter aus Wiesbaden vor
die Nase gesetzt worden. Der hatte allerdings noch nie einen wirklich bösen Buben
zu Gesicht bekommen und betrachtete seinen Job sowohl als ein Sprungbrett zu höheren
Aufgaben wie auch als rein theoretische Herausforderung. An einem Tatort war der
Mann nämlich noch nie aufgetaucht.
    »Bliebe
außerdem noch die Frage zu klären«, fuhr der Oberkommissar fort, »ob der oder die
Täter es wirklich auf Schoppen-Erich abgesehen hatten oder ob er nur zufällig zur
falschen Zeit am falschen Ort gewesen ist.«
    Lenz bedachte
ihn mit einem strafenden Blick.
    »Das ist
jetzt nicht dein Ernst, oder? Du kannst doch nicht wirklich meinen, dass es bei
der Sauerei hier um einen Prostituiertenmord geht, in den Erich Zeislinger zufällig
hineingeraten ist.«
    »Was weiß
denn ich?«, hielt Hain trotzig dagegen.
    »Obwohl«,
schob Lenz nach ein paar Sekunden des Überlegens nach, »wenn ich es recht überlege,
hätte auch der Prostituiertenmord eine gewisse Logik.«
    »Und was
heißt das jetzt?«, wollte der Oberkommissar wissen.
    »Das heißt,
dass wir deinen Ansatz keinesfalls ausschließen dürfen, Thilo.«
    Rolf-Werner
Gecks betrachtete seine beiden Kollegen mitleidig.
    »Wie das
zusammengehört, Männer, müssen wir klären. Bis dahin sollten wir nichts als feststehend
betrachten, genau wie wir nichts ausschließen dürfen.«
    Wieder ein
Blick von Lenz zu Hain und zurück.
    »Wenn kein
Widerspruch von euch kommt, gehe ich jetzt kurz rein und sehe …«
    Der Polizist
stockte, weil in diesem Augenblick die Fahrstuhltüren auseinanderglitten und drei
Männer auf den Flur traten. Der erste war Polizeipräsident Bartholdy, dem Kriminaldirektor
Rudolf Fleck folgte, und in dessen Schlepptau befand sich Kriminalrat Hieronymus
Weck.
    Bartholdy
warf Lenz einen vernichtenden Blick zu.
    »Es ist
unglaublich, was Sie hier aufführen. Sie haben genau zehn Sekunden, um sich von
diesem Tatort zu entfernen, Herr Lenz«, presste er schneidend heraus. »Und das ist
eine Anordnung, keine Diskussionsgrundlage.«
    Er deutete
auf die beiden anderen Polizisten.
    »Sie, Herr
Hauptkommissar Gecks, und Sie, Herr Oberkommissar Hain, bleiben natürlich, um die
Kollegen des Staatsschutzes, die ab sofort die Leitung des Falles übernehmen, über
jene Fakten zu unterrichten, die zum jetzigen Zeitpunkt bekannt sind. Und falls
es dazu kommen sollte, dass dies ein BKA-Fall wird, wovon ich im Übrigen stark ausgehe,
werden Sie natürlich auch den Wiesbadener Kollegen zuarbeiten.«
    Lenz und
Hain tauschten einen kurzen Blick.
    »Bei allem
gebotenen Respekt, Herr Polizeipräsident«, wandte der junge Polizist sich an Bartholdy,
»aber ohne die Kombinationsgabe und den Instinkt von Hauptkommissar Lenz hätten
wir den OB nie vor seinem Ableben gefunden. Deshalb wäre es ganz bestimmt ein Fehler,
ihn …«
    »Ich nehme
Ihren impertinenten Einwand zur Kenntnis, er ändert jedoch natürlich nichts an meiner
Entscheidung.«
    Sein Blick
wandte sich wieder Lenz zu.
    »Bitte,
gehen Sie.«
    Der Hauptkommissar
nickte, drehte sich nach rechts und humpelte davon. Zehn Sekunden später hatte er
den Absatz der Treppe erreicht und machte sich auf den beschwerlichen Weg nach unten.
Als er endlich im Erdgeschoss angekommen war, blickte er in das überraschte Gesicht
des leitenden Hauptkommissars Bert Glagow, dem Leiter der Staatsschutzabteilung
ZK10.
    »Mensch,
Paul, was ist denn mit dir passiert?«
    »Ein Freizeitunfall.
Ist aber nichts Dramatisches, nur das Sprunggelenk.«
    Glagow wies
seine hinter ihm wartenden Mitarbeiter an, schon nach oben zu gehen, bevor er weitersprach.
    »Und was
treibst du hier? Kannst du denn ganz und gar nicht von der verdammten Arbeit lassen?«
    Lenz schilderte
seinem Kollegen mit ausführlichen Worten den Verlauf der letzten beiden Stunden.
    »Meine Fresse,
dann ist es also wahr, dass Zeislinger in die Sache verwickelt ist? Und du bist
völlig ahnungslos in den Fall geraten?«
    Lenz nickte.
    »Thilo,
RW und

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