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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Bier aus und stellte die Flasche neben den Kühlschrank, wo schon
ein paar andere leere Pullen standen.
    »Bis später
dann.«
    »Ja, bis
später. Und wenn du auf dem Rückweg bist, wirfst du einen Blick um die Ecke und
siehst nach, ob Lars die Karre schon abgestellt hat. Wenn ja, nimmst du die Kanonen
aus dem Handschuhfach und schließt ab.«
    »Alles klar,
mach ich.«
    Nach einem
letzten prüfenden Blick verließ Oliver Heppner die Küche, trat auf den Flur und
hatte Sekunden danach das Haus verlassen. Anders jedoch, als er es Maik Wesseling
angekündigt hatte, führte ihn sein Weg nicht zu der in unmittelbarer Nähe gelegenen
Prostituiertenwohnung, sondern direkt zu einem von außen seriös und ansprechend
wirkenden, hell verputzten Gebäude etwa einen halben Kilometer entfernt. Unter dem
gläsernen Vordach sah er sich kurz um, konnte jedoch weder etwas Ungewöhnliches
in der Nachbarschaft entdecken noch jemanden, der ihm gefolgt wäre. Dann legte er
den rechten Zeigefinger auf einen der zahlreichen Klingelknöpfe, schaute sich erneut
kurz um und wartete einen kurzen Moment.
    »Ja, bitte«,
ertönte leise eine nasale Stimme aus der Gegensprechanlage.
    »Ich bin’s,
Olli.«
    »Mit dir
habe ich gar nicht mehr gerechnet«, erklärte die Stimme schnippisch. »Weißt du,
wie spät es ist?«
    »Klar weiß
ich das, aber es ging nicht früher. Also, lässt du mich nun rein oder nicht?«
    »Aber nur
ausnahmsweise, merk dir das. Ich will nicht, dass diese Kapriolen einreißen.«
    »Klar, ich
merke es mir. Und jetzt mach endlich auf.«
    Synchron
mit dem ersten Ton des Türöffners schob Heppner die schwere Glastür nach innen,
zwängte sich durch den schmalen Spalt und verschwand im Hausflur, ohne den Lichtschalter
zu betätigen. Den Aufzug ließ er links liegen und hetzte stattdessen, immer zwei
Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf in den dritten Stock, wo ihn in einer
offenstehenden Tür ein junger, gutaussehender Mann mit schulterlangem, modisch gestyltem
Haar erwartete.
    »Du und
deine Unzuverlässigkeit gehen mir langsam ziemlich auf die Nerven«, empfing er seinen
Besucher. »Das ist das dritte Mal in Folge, dass ich auf dich warten muss.«
    »Ich weiß,
und es tut mir auch echt leid. Ich verspreche, dass es nicht wieder vorkommen wird.«
    »Ja, ja«,
hauchte der androgyn wirkende Mann leise. »Wer dir das glaubt, der wird auch selig.
Und jetzt komm rein, sonst kriegen wir gar nichts mehr gebacken. In einer halben
Stunde habe ich den nächsten Termin.«
    »Das passt
schon, bei mir drängt nämlich auch ziemlich die Zeit«, erwiderte Heppner, drückte
sich an ihm vorbei, steuerte zielbewusst auf die zweite Tür auf der rechten Seite
zu und drückte die Klinke herunter. »Ich mach mich nur schnell frisch.«
    »Darum möchte
ich doch bitten«, stieß der Hausherr mit gekünstelter Entrüstung hervor, »sonst
fasse ich dich nicht mal mit der Feuerzange an!«

16
     
    Lenz betrachtete den klaren Sternenhimmel
über ihren Köpfen.
    »Was denkst
du?«, wollte Maria leise wissen, die, in eine Decke gehüllt, in seinem Schoß lag.
    »Dass du
das Beste bist, was mir je im Leben passiert ist.«
    »Ehrlich?«
    Der Polizist
fing an zu grinsen.
    »Nein, gelogen.«
    »Mistkerl!«
    »Ich weiß.
Aber ganz im Ernst, genau das habe ich wirklich gerade gedacht.«
    »Und wie
bist du darauf gekommen?«
    Er überlegte
ein paar Sekunden.
    »Weil ich
dir vertrauen kann. Und weil du mir das Gefühl gibst, etwas Besonderes zu sein.«
    »Du bist
etwas Besonderes.«
    »Schön,
dass du das sagst. Wobei das bestimmt nicht jeder unterschreiben würde.«
    »Wer zum
Beispiel nicht?«
    »Mein neuer
Boss garantiert nicht. Und der Polizeipräsident schon gar nicht.«
    Sie reckte
sich hoch und küsste ihn sanft auf den Mund.
    »Wen interessiert
schon deren Meinung?«
    »Auch wieder
richtig.«
    Er beugte
den Oberkörper nach vorn, um sein rechtes Bein etwas zu entlasten.
    »Geht es?«,
fragte Maria besorgt. »Oder willst du dich anders hinsetzen?«
    »Nein, nein,
es geht schon. Allerdings juckt es schon ziemlich heftig unter dem Gips. Aber das
haben mir die Schwestern und der Gipspfleger bereits vor ein paar Tagen prophezeit,
garniert mit dem Hinweis, dass es im weiteren Verlauf immer schlimmer werden würde.«
    »Kann man
dagegen etwas machen?«
    »Nach deren
Aussage nicht. Und sie haben mich explizit davor gewarnt, den Kampf dagegen mit
Stricknadeln oder ähnlichem Gerät aufzunehmen. Das, sagten sie, würde mir zwar für
ein paar Augenblicke

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