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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Gegenteil, der Haftrichter, dem du demnächst
gegenübersitzen wirst, ganz und gar nicht goutieren. Mal ganz abgesehen von der
Armada an Fingerabdrücken von dir, die wir in der Mordwohnung gefunden haben.«
    Nun kam
so etwas wie Unruhe in die Mimik des Zuhälters.
    »Ich würde
nie bestreiten, dass ich die Wohnung kenne und auch dort gewesen bin. Aber eben
nicht zur Tatzeit.«
    »Was du
garantiert auch belegen kannst. Mit einem Alibi von Oliver Heppner, wie ich vermute.«
    Wesseling
schluckte.
    »Ja … nein.
Olli ist doch tot.«
    »Genau darum
geht es, mein Freund. Olli ist tot, und du bist vielleicht die arme Sau, die im
Knast landet, wenn du nicht schleunigst anfängst, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    »Sie können
mir gar nichts.«
    »So, meinst
du? Dann schau mir doch einfach mal ins Gesicht. Erkennst du da was?«
    Der Zuhälter
zuckte mit den Schultern.
    »Ja, das
war doof, und es tut mir auch leid. Aber einem was auf die Fresse geben und ein
Mord, das sind schon noch unterschiedliche Kragenweiten.«
    Hain fing
an zu lachen.
    »Das kann
schon sein. Aber ich hab nun mal die vermöbelte Visage, und meine Freundin ist darüber
genauso wenig begeistert wie ich. Und bei deinem Vorstrafenregister fährst du allein
dafür mindestens zwei Jahre ein. Wenn wir einen Totschlagversuch daraus machen,
könnte das eine oder andere Jährchen dazukommen. Dazu kommen die beiden Knarren,
die in deinem Wagen sichergestellt wurden und die bei der Strafbemessung eine gewichtige
Rolle spielen werden.«
    Wesselings
Kopf flog herum, was er im gleichen Augenblick schon bedauerte, weil sich dadurch
die Schmerzen schlagartig zurückmeldeten.
    »He, he,
nun mal langsam. Von Totschlag redet hier niemand. Und dass Olli und ich wirklich
hingelangt haben, das müssen Sie uns erst mal beweisen. Da steht immer noch Aussage
gegen Aussage.«
    »Schön wär’s«,
bluffte Hain. »Allerdings vergisst du bei deinen Überlegungen, dass wir nicht allein
in der Kneipe waren.«
    Jetzt hellte
sich das Gesicht des Mannes im Bett ein wenig auf.
    »Der Kurt
ist neutral. Der hat garantiert nichts gesehen, und genau das wird er auch vor Gericht
aussagen.«
    Der Polizist
machte eine kurze Kunstpause, bevor er das Gespräch fortsetzte.
    »Das schlägst
du dir am besten gleich aus dem Kopf. Er wird eine Zeugenaussage machen und er wird
sie vor Gericht wiederholen. Immerhin ginge es hier um Mord, sagt er, und die Stefanie
Kratzer hätte er ziemlich gut leiden können.«
    »Dieser
Wichser hat sie doch kaum gekannt.«
    »Haben Sie
in der letzten Zeit irgendwem mal zu doll auf die Füße getreten?«, mischte sich
Lenz aus dem Hintergrund in das Gespräch ein. »Vielleicht so fest, dass er deswegen
richtig gallig auf Sie geworden ist?«
    Wesseling
zuckte erschreckt zusammen und wollte sich aufrichten, was wegen seiner gebrochenen
Rippen jedoch keine gute Idee war, und ließ sich stöhnend auf das Bett zurückfallen.
Offenbar hatte er den zweiten Mann in seinem Krankenzimmer bis zu diesem Moment
noch nicht wahrgenommen.
    »Wer ist
denn der Knabe?«, wollte er von Hain wissen.
    »Du weißt
doch, dass wir Bullen immer mindestens im Doppelpack auftreten. Das lernen wir schon
in der Schule so, also lass dich davon bitte nicht verunsichern.«
    »Wie kommen
Sie darauf, dass ich jemandem auf die Füße getreten haben könnte?«, fragte der Zuhälter
zurück.
    »Weil«,
konkretisierte Lenz, der sich langsam und auf seine Krücken gestützt von der Fensterseite,
wo er gestanden hatte, auf das Krankenbett zubewegte, »wir der Meinung sind, dass
eindeutig Sie im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen. Und ich zum Beispiel im Augenblick
keine länger laufenden Wetten auf Ihre körperliche Unversehrtheit annehmen würde.«
    »Was soll
denn das nun wieder heißen?«
    »Er meint,
dass der oder diejenigen, die für den Tod von Stefanie Kratzer und Olli Heppner
verantwortlich sind, garantiert schon das nächste Opfer im Visier haben. Und da
bist du ein ganz, ganz heißer Kandidat.«
    Wesseling
zeigte den Polizisten einen Vogel.
    »Ihr seid
doch nicht ganz dicht. Im Radio haben sie gesagt, dass es bei dem Mord an Steffi
eigentlich um diesen Zeislinger gegangen ist und dass irgendwelche braunen oder
islamistischen Deppen diese ganze Scheiße angezettelt hätten.«
    Lenz zog
sich den am Fußende des Bettes stehenden Stuhl heran und ließ sich darauf nieder.
    »Das ist
der eine Ermittlungsstrang. Wir verfolgen den anderen, in dessen Zentrum allein
Sie stehen.«
    Der Zuhälter
schluckte,

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