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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Mann war also nicht nur um das Haus geschlichen.
    Austin ging wieder hinein und durch die Vordertür hinaus zu seinem Wagen. Er fuhr bis zum Ende der langen Auffahrt, bog auf die Straße ein und hielt nach ein paar Kilometern an.
    Er nahm das Handy aus der Halterung am Armaturenbrett und tippte aus dem Gedächtnis eine Nummer ein.
    Eine tiefe Stimme meldete sich. »Hier Flagg.«
    »Ich könnte deine Hilfe gebrauchen«, sagte Austin.
    »Kannst du zu meinem Haus kommen? Bring etwas zum Ausräuchern mit.«
    »In zwanzig Minuten«, sagte Flagg und legte auf.
    Flagg war vermutlich in Langley. Austin wusste nicht, wo sein alter Kollege wohnte. Vielleicht hatte er gar keine andere Wohnung als die CIA-Zentrale, wo er den größten Teil seiner Zeit damit verbrachte, auf der ganzen Welt Probleme zu lösen.
    Austin fuhr zum Bootshaus zurück. Er war wütend auf sich selbst, weil er nicht darauf bestanden hatte, dass Carina die Öffentlichkeit mied, obwohl es wahrscheinlich auch nichts genützt hätte. Carina war, was ihre eigene Sicherheit betraf, eher furchtlos.
    Genau fünfundzwanzig Minuten nach Austins Anruf bogen zwei Fahrzeuge in die Auffahrt ein. Flagg stieg aus einem Yukon. Ein schlanker junger Mann im Overall kam aus einem Kastenwagen, dessen Türen mit dem Namen einer Schädlingsbekämpfungsfirma beschrieben waren.
    Der Kammerjäger stellte sich als »Wanzenmann« vor. Er trug einen Alukoffer ins Arbeitszimmer und ließ den Deckel aufschnappen. Dann holte er einen Apparat hervor, der wie eine Laserpistole von Buck Rogers aussah, und richtete den trichterförmigen Lauf auf die Wände, während er sich langsam um die eigene Achse drehte.
    Zügig untersuchte der Wanzenmann jedes Zimmer im Erdgeschoss und stieg dann die Wendeltreppe zum Turmschlafzimmer hinauf. Schon ein paar Minuten später kehrte er zurück und packte seine elektronische Ausrüstung wieder ein.
    »Hier lauert keine einzige Wanze«, sagte er. »Das Haus ist völlig sauber.«
    »Und was ist mit
draußen?
«, fragte Austin und zeigte mit dem Daumen auf die Terrasse.
    Der Wanzenmann schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
    »Äh!
Natürlich!
«
    Er ging nach draußen und kam nun schon wenige Sekunden später zurück.
    »Ich empfange etwas aus der Richtung des Flusses«, sagte er.
    »Ich glaube, ich weiß, wo«, sagte Austin. Er holte eine Taschenlampe und führte Flagg und den Wanzenmann über die Terrasse zum Stamm der hohen Eiche. »Vor einigen Tagen hat sich hier jemand herumgetrieben«, sagte er. »Unter diesem Baum habe ich einen Fußabdruck gefunden.«
    Der Wanzenmann richtete seine Strahlenkanone auf die Äste. Zahlen erschienen auf dem kleinen LED-Display, und die Pistole piepte ein paar Mal.
    Er borgte sich die Taschenlampe aus und bat Flagg und Austin, ihm behilflich zu sein. Sie machten eine Räuberleiter, damit er an den untersten Ast herankam, dann kletterte er ein Stück weiter hinauf. Er zückte ein Taschenmesser und arbeitete an der Rinde, bis er wieder herunterstieg und im Licht der Taschenlampe die Hand ausstreckte. Darauf lag ein schwarzes Plastikgehäuse von der Größe einer Zigarettenschachtel.
    »Das Beste, was es zur Zeit auf dem Markt gibt. Vielleicht sogar noch besser. Stimmaktiviert. Mit Solarzellen betrieben.
    Dieses kleine Ding hat jeden Telefonanruf aufgenommen, den Sie getätigt haben, sowohl über das Festnetz als auch per Handy, und hat alles an einen Horchposten übertragen. Letztlich könnte es an jeden beliebigen Ort auf der Welt weitergeleitet worden sein. Was soll ich mit diesem Ding machen?«
    Flagg hatte die Entwanzungsaktion schweigend verfolgt, doch nun meldete er sich zu einem Vorschlag. »Ich würde es weitermachen lassen. Es könnte sich als sehr praktisch erweisen, wenn du Desinformationen verbreiten willst.«
    »Ich hatte schon daran gedacht, es zu benutzen, um dem Horchposten ein paar nette Kraftausdrücke zu übermitteln«, sagte Austin. Aber er wusste, dass Flagg einen weit besseren Vorschlag gemacht hatte.
    Der Wanzenmann kletterte noch einmal auf den Baum.
    Flagg verfolgte seinen Weg von Ast zu Ast. »Jemand hat sich sehr viel Mühe gegeben, dich auszuschnüffeln. Ich dachte, seit du zur NUMA gegangen bist, wärst du nur noch damit beschäftigt, Fische zu zählen.«
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele große Fische sich so im Ozean tummeln«, sagte Austin. »Wenn dein Freund fertig ist, köpfen wir ein paar Flaschen Bier, und dann erzähle ich dir davon.«
    Der Kammerjäger sprang vom Baum,

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