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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Vordersteven. Das letzte Detail war ein geschnitzter Pferdekopf am Bug.
    »
Voilà!
Ein Schiff aus Tarschisch.«
    »Es sieht großartig aus«, sagte Gamay. »Die Form ist funktional, aber dennoch ästhetisch.«
    »Nach meiner Schätzung müsste es um die zweihundert Fuß lang gewesen sein«, sagte Summers. »Mit einem solchen Schiff könnte man an jeden Ort der Welt segeln.«
    »Was uns zum ursprünglichen Problem zurückbringt«, sagte Trout. »Wie bekommen wir eine Vorstellung von der transatlantischen Route dieses Schiffs?«
    Summers schürzte die Lippen. »Es wäre möglich, auf eine Lösung zurückzugreifen, die man auch schon bei den
naus
benutzt hat. Dazu braucht man erst die Wind-, Strömungs- und Wetterverhältnisse, dann gibt man die wahrscheinliche Geschwindigkeit des Schiffes ein, überlegt sich, welche Möglichkeiten der Kapitän auf der Basis der Schiffskonstruktion hatte, und schließlich kann man noch historische Ereignisse berücksichtigen.«
    Gamay stieß einen schweren Seufzer aus. »Wir haben eine Menge Arbeit vor uns.«
    Summers blickte auf seine Armbanduhr. »Ich auch. Die
Atlantis
soll in drei Tagen zum Ablegen bereit sein.«
    Die Trouts dankten Summers und kehrten zu Fuß über die Hauptstraße von Woods Hole zurück. »Womit sollten wir deiner Meinung nach jetzt weitermachen?«, fragte Gamay.
    »Schwer zu sagen. Kurt hat mir nur wenige Informationen gegeben. Er wird nicht sehr glücklich mit dem Ergebnis sein, weil wir nicht genug haben, um die Aufgabe lösen zu können. Vielleicht müssen wir es mit einem anderen Ansatz versuchen.«
    Wie bei vielen Ehepaaren kam es auch bei Paul und Gamay häufig vor, dass der eine im Voraus wusste, was der andere dachte. Ihre Arbeit für die Spezialeinsatzgruppe der NUMA, in der unausgesprochene Botschaften den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen konnten, hatte diese Fähigkeit zusätzlich geschärft.
    »Ich hatte den gleichen Gedanken«, sagte Gamay. »Jede Seereise beginnt an Land. Wir sollten das Jefferson-Dokument noch einmal genau durchgehen. Vielleicht haben wir etwas übersehen.«
    Als sie wieder in ihrem Haus waren, setzten sie sich an den Küchentisch und lasen jeweils eine Hälfte des Textes. Danach tauschten sie die Blätter aus. Beide waren ungefähr zur gleichen Zeit mit der Lektüre fertig.
    Gamay legte das Dokument auf den Tisch. »Was ist dir aufgefallen?«
    »Meriwether Lewis«, sagte Trout. »Er war gerade zu Jefferson unterwegs, um ihm zu sagen, was er herausgefunden hat.
    Dann jedoch starb er.«
    »Das hat auch mich nachdenklich gemacht.« Sie blätterte die Seiten durch, die vor ihr lagen. »Lewis hatte einen
materiellen
Beweis, den er Jefferson zeigen wollte. Ich schlage vor, dass wir herauszufinden versuchen, was damit passiert ist.«
    »Das dürfte sich als genauso schwierig wie die Rekonstruktion einer phönizischen Seereise erweisen«, sagte Trout.
    »Es gibt da einen Zusammenhang, der uns weiterhelfen könnte«, sagte Gamay. »Jefferson war Präsident der Amerikanischen Philosophischen Gesellschaft in Philadelphia. Er hat Lewis dorthin geschickt, damit er sich wissenschaftlich auf seine historische Expedition vorbereiten konnte. Während Lewis sich in Philadelphia aufhielt, hat Jefferson die Verschlüsselungsmethode entwickelt, die sie benutzen wollten.«
    Trout blinzelte mit den großen braunen Augen, denen die Aufregung kaum anzumerken war, und nahm den Faden auf.
    »Jefferson hat an verschiedene Mitglieder der Gesellschaft geschrieben, um ihnen über seine Erforschung von Indianersprachen und den Diebstahl seiner Unterlagen zu berichten.
    Er tauschte sich mit einem Gelehrten der Gesellschaft aus, der die Worte auf der Pergamentlandkarte als phönizisch identifizierte. Der Artischocken-Text wurde dann in der Bibliothek der Gesellschaft gefunden.«
    »Das ist besser, als Kevin Bacon über weniger als sechs Zwischenbekanntschaften zu kennen«, sagte Gamay. Sie sah noch einmal im Material nach und fand die Telefonnummer der Philosophischen Gesellschaft und den Namen der Bibliothekarin, die das Dokument entdeckt hatte. Sie rief Angela Worth an, stellte sich vor und verabredete sich für den nächsten Tag mit ihr.
    Als Gamay auflegte, grinste Trout. »Dir ist hoffentlich klar, dass unser Urlaub jetzt zu Ende ist.«
    »Kein Problem«, sagte Gamay. »Ich glaube, ich hatte sowieso keine Lust mehr zum Angeln.«
    Trout zuckte müde die Achseln. »Ich
weiß
sogar, dass ich darauf keine Lust mehr habe«, sagte er.

26
    Mit einer

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