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Höllensog

Höllensog

Titel: Höllensog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war überrascht.
    »Mich?« fragte ich nach. »Hast du dich auch nicht geirrt?«
    »Nein.«
    »Gut, Gregor. Aber wie soll ich zu ihm gelangen? Kennst du dich da auch aus?«
    »Ich werde dich hinbringen.«
    »Wartet er denn hier?«
    Gregor hob die Schultern und schüttelte den Kopf. »Du solltest wirklich mitkommen.«
    »Was ist, wenn ich es nicht tue? Ich kann mich auch weigern. Er hätte mich mitnehmen können, als wir in deinem Zimmer standen.«
    »Ich weiß auch nicht, weshalb er das nicht getan hat. Nun will er dich sehen. Wenn du nicht mit mir gehst, dann wird etwas passieren, hat er gesagt.«
    »Was denn?«
    »Dann ergeht es dir wie dieser Katze hier.«
    Ich schaute das Tier an. Es war normal, es hatte sich sogar bewegt, wenn ich mich nicht täuschte. »Tut mir leid, ich kann an der Katze nichts Ungewöhnliches erkennen.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Wenn ich es dir sage, Gregor.«
    »Dann schau mal zu.« Gregor legte jetzt beide Hände auf den Rücken der Katze und krümmte die Finger. Dann drückte er zu, nicht einmal hart, doch ich hörte sehr schnell das Knirschen, das aus dem Katzenkörper drang.
    Unter Gregors Händen zerbrach der Katzenkörper, als bestünde er aus Zuckerguß…
    ***
    Die letzten Krümel fielen zu Boden, und der Junge blies auch noch Reste von seinen Beinen weg. Dann erst hob er den Blick und sah mich an. Die Augen etwas verengt, den Mund leicht verzogen. »Ja, so würde es dann auch den anderen ergehen, John…«
    Ich gönnte mir eine kleine Pause. »Damit meinst du nicht nur die Tiere – oder?«
    »Nein, auch die Menschen.«
    »Verstehe.«
    Gregor hob die Schultern. »Du darfst mir keine Schuld geben, aber derjenige, der die Welt beherrscht, hat es gesagt, und er meint es ernst. Er hat jetzt einen Platz gefunden, und er wollte auch mich töten, weil ich ihn verraten habe.«
    »Hast du das denn?«
    »Schon, ich holte meinen Freund Wladimir.«
    »Ja, das stimmt, und er holte uns. Weiß denn dieser Unbekannte über mich Bescheid?«
    »Er kennt dich.«
    »Ach – woher?«
    »Es liegt schon länger zurück, hat er gesagt. Aber es steht noch eine Rechnung offen.«
    Das war eine Antwort, aber es war keine gute. Wenn ich daran dachte, mit wem ich noch alles eine Rechnung zu begleichen hatte und wer dies mit mir tun wollte, dann wurde mir ganz anders. Da gab es zahlreiche Gestalten, Dämonen und auch Menschen, die sich meinen Tod wünschten. Der Junge schaute mich offen an. Ich ging davon aus, daß er nicht falschspielte.
    »Diesmal ist es nur eine Katze gewesen«, sagte er. »Ich möchte nicht, daß es beim nächstenmal meine Eltern sind. Das wurde mir gesagt. Du kannst sie retten, John. Sie und auch die anderen Menschen aus unserem Dorf. Deshalb möchte ich dich wirklich bitten, mit mir zu gehen.«
    »Ich werde es, darauf kannst du dich verlassen. Zuvor möchte ich dich noch einmal fragen: Du weißt wirklich nicht, wie der Herrscher dieser anderen Welt heißt?«
    »Nein.«
    »Wie klang seine Stimme?«
    »Laut und schaurig, auch böse. Dann aber ist noch etwas passiert, an das ich mich erinnere.«
    »So…?«
    »An das Lachen. Er hat schrecklich gelacht. Er lachte wie ein Donner, aber sehr gemein.«
    Lachen also! Teufelslachen? Möglich. Ich kannte die Lache einiger Dämonen, sie war letztendlich nur als widerlich zu bezeichnen. Nie fröhlich oder positiv und spontan, immer mit dem Schuß Schadenfreude und Häme infiltriert, denn so wiesen Dämonen letztendlich auf ihre Siege hin.
    »Ich kann es nicht ändern, John, und ich möchte dich noch einmal fragen, ob du bereit bist?«
    Ich streckte Gregor meine Hand entgegen. »Ja, dieser Lacher hat wohl den Richtigen geschickt. Du kennst den Weg?«
    »Ja.«
    »Aber ich habe keinen Bogen oder Sog gesehen. Das mußt du mir schon zugestehen.«
    »Weiß ich. Er ist trotzdem da. Er kann auch unsichtbar sein. Komm jetzt, sonst ist alles zu spät.«
    Er meinte es ernst. Er mußte auch Angst um seine Eltern und um seine Freunde haben, aber er hatte sich ausgezeichnet in der Gewalt. Da machte er so manchem Erwachsenen etwas vor.
    Ich durfte alles tun, ihn nur nicht enttäuschen, und so schloß ich mich dem Jungen an.
    Er führte mich nicht wieder zurück in das Dorf. Wir blieben auf dem staubigen Acker, und unsere Füße knickten das sperrige Unkraut.
    Dünner Staub begleitete uns. Er hatte sich auf der Kleidung festgesetzt, als wollte er dort für immer bleiben.
    Ich warf einen Blick hoch zum Himmel, weü ich dort nach Veränderungen suchte.
    Es war nichts

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