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Höllenstadt

Höllenstadt

Titel: Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Strahlen nicht weg. Immer wieder dachte ich an die Kinder.
    Fünf waren bereits geholt worden.
    Noch fehlten zwei, wenn es Parallelen zu dem anderen Fall gab.
    Waren es Trolle oder Kobolde? Oder befanden wir uns auf einem völlig falschen Weg?
    Niemand konnte mir Antworten auf die Frage geben. Ich hoffte allerdings auf die Dunkelheit. Bisher waren die Entführer nur in der Nacht aktiv geworden. Es war ihre Zeit, und wir waren gleich im Einsatz.
    Während ich mich abtrocknete, dachte ich über das Versteck der Entführer nach. Wo konnten sie sich verborgen halten? Von Aibon her wußte ich, daß sie in Höhlen oder unwegsamen Gegenden hausten, aber hier in der Nähe gab es so etwas nicht. Weder Wälder noch Höhlen. Und trotzdem waren sie hier.
    Ich zog die frischen Sachen an, strich das nasse Haar zurück, überprüfte noch einmal die Beretta und machte mich auf den Weg nach unten.
    Abe Douglas saß bereits in der Halle, hielt in der einen Hand sein Handy und in der anderen ein Longdrinkglas, in dem ein Saft orangenfarben schimmerte.
    Ich störte ihn mit keiner Frage und setzte mich auf einen zweiten Korbstuhl an dem runden Tisch. Durst hatte ich auch und bestellte mir den gleichen Drink. Er war kaum serviert worden, als Abe sein Gespräch beendet hatte. Er trank und nickte mir zu.
    »Und?« fragte ich. »War es wichtig?«
    »Ja, ich habe mit der Zentrale in New York gesprochen. Ich wollte wissen, ob diese sieben Kinder damals tatsächlich in Michigan verschwunden sind.«
    »Sind sie es?«
    »Leider ja.«
    Ich schloß für einen Moment die Augen. »Und sie sind auch nicht wieder aufgetaucht?«
    »Nein. Als wären sie wirklich von Aliens entführt worden«, fügte er bitter hinzu. »Wir werden Glück haben müssen, John, wollen wir sie in dieser Nacht entdecken. Aber sie werden kommen, da bin ich mir sicher. Diese Nacht ist entscheidend.«
    »Hoffen wir es.«
    »Kann man Trolle eigentlich mit geweihten Silberkugeln bekämpfen, John?«
    »Wir werden es bald wissen.« Ich stellte mein leeres Glas ab und holte die Sonnenbrille aus der Brusttasche. »Komm, laß uns gehen, Abe! Ich möchte mir den Ort anschauen…«
    ***
    Muriel Cameron schloß ihre Haustür auf und hörte hinter sich den Ruf des Wachtpostens, der sein Gewehr wie ein Soldat geschultert hatte. »Es ist alles in Ordnung, Muriel. Ich habe vorhin noch mit deiner Mutter gesprochen. Sandra geht es gut.«
    »Zum Glück«, flüsterte die Frau und stieß die Tür auf.
    Im Haus kam die Mutter Muriel schon entgegen. »Es ist alles klar, Kind, du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, sagte sie schnell. »Sandra geht es gut.«
    Muriel schloß die Tür. Sie fühlte sich erleichtert. Auf dem Weg vom Office bis zum Haus hatte sie schon das Schlimmste befürchtet, aber das war nun vorbei.
    An ihrer Mutter eilte sie vorbei auf das Kinderzimmer zu und stieß die Tür auf.
    Sandra lag in ihrem Bett. Ein Gitter schützte das Kind vor dem Herausfallen. Die Kleine schlief nicht, sie lächelte vor Freude als sie ihre Mutter sah.
    In Muriels Augen traten Tränen der Erleichterung. »Mein Gott, Sandra, du bist noch da?«
    »Warum sollte sie nicht?« meldete sich Muriels Mutter von der Tür her. »Ihr geht es gut. Sie hat vorhin etwas zu essen bekommen, jetzt müßte sie eigentlich schlafen.«
    »Ja, eigentlich«, wiederholte Muriel. Sie bückte sich in das Bett hinein, um ihre Tochter zu umfassen. Mit beiden Händen hob sie die Kleine hoch und drückte sie an sich.
    Sandra lachte laut. Sie hatte ihren Spaß, während Muriel daran dachte, daß sie wahnsinnig werden würde, wenn man ihr Sandra entriß.
    »Was hast du denn mit der Kleinen vor?«
    »Nichts, Mutter, gar nichts.«
    »Bleibst du jetzt hier?«
    Muriel fielen die Fragen der Mutter auf die Nerven. Aber so war sie immer. Sie mußte alles ganz genau wissen und konnte nicht verstehen, daß ihre Tochter nicht so handelte wie sie. »Ja, Mum, ich bleibe jetzt hier und gebe auf Sandra acht.«
    »Ja, Kind, das ist gut. Da ist wirklich am besten.« Sie trat näher an Muriel heran. »Du hast Angst, nicht?« flüsterte sie ihr ins Ohr, als hätte sie Angst davor, daß die kleine Sandra sie schon hören könnte. »Angst um dein Kind.«
    Muriel sah in das blasse Gesicht ihrer Mutter, in dem die rot geschminkten Lippen besonders auffielen. »Du hast recht, ich habe Angst. Jeder hier in Benson City hat Angst. Auch diejenigen, die keine kleinen Kinder haben.«
    »Sicher, Kind, sicher.« Mrs. Cameron rang die Hände. Sie schaute sich im

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