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Höllenstadt

Höllenstadt

Titel: Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brüllte Muriel Cameron hinter uns, und einen Augenblick später war wirklich die Hölle los…
    ***
    Ausgelöst durch Muriel Cameron, die uns in diesem Fall an eine Rachegöttin erinnerte. Sie hatte sich das Gewehr geholt. Als Polizistin konnte sie damit umgehen. Mit beiden Händen hielt sie es fest, der Lauf war schräg zu Boden gerichtet, so daß die Mündung auf den Körper des Trolls wies.
    Muriel schoß.
    Sie verhielt sich in dieser Szene eiskalt. Wie eine Frau, die auf dem Schießstand übte, und so jagte sie Kugel um Kugel aus dem Lauf und in den Körper des Trolls.
    Das Wesen schluckte die Geschosse. Sie wuchteten wie mächtige Schläge hinein. Er zitterte, er vibrierte, er konnte sich gegen die Geschosse nicht wehren, die Löcher in seinen Körper rissen.
    Die Frau war wie von Sinnen. Sie feuerte weiter. Ihr Gesicht war verzerrt. Sie schaute zu, wie das Blut des Trolls aus den Wunden spritzte, aber es war nicht das Blut eines Menschen, sondern eine schwere Flüssigkeit, die grün und braun schimmerte wie ein pflanzlicher Sirup.
    Der Troll jammerte. Er warf sich von einer Seite auf die andere. Er schlug mit Armen und Beinen um sich, als könnte er so die Geschosse aufhalten, was nicht möglich war.
    Seine Bewegungen verloren an Kraft. Sie schwächten sich immer mehr ab, aber Muriel war das nicht genug. Sie wollte das Magazin leerschießen, bis ihr Abe Douglas in den Arm fiel und ihr das Gewehr aus den Händen riß.
    »Hören Sie doch endlich auf!« brüllte er.
    Muriel Cameron stand plötzlich bewegungslos. Sie starrte ins Leere. Der Schweiß tropfte über ihr Gesicht. Sie keuchte wie nach einem Dauerlauf.
    Dann glitt ein Ruck durch ihre Gestalt. Mit einer langsamen Bewegung hob sie den rechten Arm und wischte mit dem Handrücken über ihre Stirn. Dabei kehrte sie auch wieder zurück in die normale Wirklichkeit, und sie drehte Abe den Kopf zu. Plötzlich zitterte sie, stotterte den Namen ihrer kleinen Tochter und kippte nach vorn.
    Abe war nahe genug, um sie aufzufangen. In seinen Armen blieb Muriel liegen. Mir nickte er zu, ich nickte zurück, denn ich wußte, was er wollte.
    Er schaffte Muriel aus dem Zimmer, die auch keinen Widerstand mehr leistete. So blieb ich allein zurück und konnte mich um den Troll kümmern. Konnten ihn normale Kugeln überhaupt töten?
    Ja, sie konnten es.
    Als ich die fettige Runzelhaut des Trolls berührte und ihn auf den Rücken drehte, da steckte kein Leben mehr in ihm. Die Kugeln hatten seinen Körper regelrecht zerfetzt. Auch am Kopf war er getroffen worden. Ihm fehlte ein Teil der Nase, und das linke Auge. Zudem lief er aus. Die dickflüssige >Soße< sickerte aus allen Löchern.
    Einen also hatten wir. Und er hatte sein Ziel nicht erreicht. Er sah zudem so aus, wie ihn Martha Caine beschrieben hatte, aber ob er mit dem identisch war, das mußte sich noch herausstellen. Es konnte durchaus so sein, daß es in Benson City einige dieser gefährlichen Trolle gab.
    Ich ließ ihn liegen, um zu Muriel Cameron und Abe Douglas zu gehen. Außerdem mußten wir einen Krankenwagen kommen lassen, der den Wärter abtransportierte.
    Ich war einen Blick in die Küche. Muriel saß am Tisch und trank Whiskey. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf, und Abe redete beruhigend auf sie ein.
    Mir warf er ein knappes und erleichtert wirkendes Lächeln zu. Bevor ich noch telefonieren konnte, hörte ich das Wimmern der Sirenen. Wahrscheinlich waren die Schüsse gehört worden. Da hatte ein Nachbar den Sheriff alarmiert.
    Ich ging zur Tür, öffnete sie und blieb vor ihr stehen. Mücken umtanzten mich. Das Rot der untergehenden Sonne vereinigte sich mit dem Streulicht der beiden Dachlampen auf den Streifenwagen.
    Mit wimmernden Reifen bremsten beide ab. Aus dem ersten Wagen sprang Chief O’Brien, hochrot im Gesicht. Seine Züge glätteten sich wieder, als er mich vor der Tür stehen sah.
    Bevor er noch irgendwelche Fragen stellen konnte, führte ich ihn zu dem bewußtlosen Wächter. »Der Mann ist überfallen worden und muß sofort in ärztliche Behandlung.«
    Der Sheriff stellte keine weiteren Fragen. Er gab nur einem seiner Leute Bescheid, die das erledigten. Dann kehrte O’Brien wieder zu mir zurück. Noch vor dem Haus fing ich ihn ab.
    »Jetzt sagen Sie endlich, was passiert ist, Sinclair! Man hat Schüsse gehört.«
    »Das stimmt!«
    »Sie?«
    »Nein, Chief. Ihre Mitarbeiterin Muriel. Sie hat den Eindringling, der ihre Tochter entführen wollte, mit mehreren Kugeln niedergestreckt. Er hat

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