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Höllenstadt

Höllenstadt

Titel: Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls auf dem Boden, ohne sich zu rühren. Aber auch sie war nicht tot, und das wiederum ließ mich tief durchatmen.
    Die Frau mußte gekämpft und sich wie eine Löwin gewehrt haben. Es hatte ihr nichts genutzt. Sie lag allein. Die kleine Sandra hatte man ihr weggenommen.
    Ich wollte es genau wissen, deshalb leuchtete ich mit meiner kleinen Lampe die Umgebung ab. Erfolglos. Schleifspuren auf dem Boden deuteten auf einen Kampf hin. Die Trolle hatten das Kind wohl geraubt und waren somit ihrem Ziel wieder ein Stück näher gekommen.
    »So sind sie eben«, sagte Hank und hob die Schultern. »Manchmal sind wir Menschen hilflos. Sie müssen dem Teufel geben, was des Teufels ist. Leider haben sie sich diese Stadt ausgesucht. Wenn alles vorbei ist, werden sie Benson City wohl verlassen. Vielleicht haben sie jetzt alle Kinder zusammen.«
    »Es sind nur sechs. Sie brauchen aber sieben.«
    »Ja, das stimmt. Aber sicher können wir nicht sein, daß es erst sechs Kinder sind. Es ist durchaus möglich, daß sie schon alle beisammen haben. Was dann geschieht, muß ich Ihnen ja nicht erst groß sagen, John.«
    »Das müssen Sie nicht. Kinder für den Teufel!« flüsterte ich und schüttelte den Kopf. »Ich begreife es einfach nicht. Es ist mir zu hoch. Wie kann man nur…?«
    »Es sind keine Menschen, John!«
    Ich fuhr zu dem alten Hank herum. »Ja, leider, es sind keine Menschen. Es sind nicht mal Tiere. Es sind einfach Wesen aus einer mythischen und mystischen Welt. Sagenhafte Gestalten, die kein Pardon kennen, wenn es um das Erreichen ihrer Ziele geht. Und sie haben sich mit dem Teufel verbündet.«
    »Das war schon immer so«, sagt der Alte fast seufzend. »Früher hat man die alten Geschichten noch ernst genommen. Heute nicht mehr. Heute amüsieren sich die Leute darüber. Aber sie haben damit Fehler begangen, und das bekommen sie jetzt zu spüren.«
    »Fehler hin, Fehler her«, sagte ich, »wobei ich es ihnen nicht mal verdenken kann. Ich will die verdammten Trolle stellen und die Kinder zurückholen.«
    »Das ist Sinn der Sache.«
    »Gut, Hank, gut. Sie haben mir bisher stark geholfen. Helfen Sie mir auch jetzt, und verraten Sie mir, wo ich diese Wesen finden kann. Wo, glauben Sie, halten sich die Trolle versteckt? Sie müssen hier in der Nähe sein.«
    »Haben Sie denn keinen Verdacht, John?« erkundigte sich der Alte beinahe vorwurfsvoll.
    Ich nickte. »Den habe ich tatsächlich,« gab ich zu. »Aber er kommt mir so fremd vor.«
    Hank deutete in die Höhe. Mehr tat er nicht. Mir aber reichte es völlig aus.
    »Der Tank also?«
    »Das beste Versteck, John.«
    »Der Eingang – über die Leiter, denke ich.«
    »Ja.«
    »Kennen Sie den Tank?«
    Er nickte. »O ja. Es liegt zwar schon lange zurück, aber dieser Tank hier ist das Wahrzeichen von Benson City. Man kann auch Denkmal dazu sagen. Und Denkmäler muß man pflegen, das wissen Sie selbst. Ich war einige Male dort oben. Gemeinsam mit anderen Helfern haben wir den Tank gereinigt. Befreit von Schmutz, der sich immer dort absetzt. In den letzten Jahren ist auch das in Vergessenheit geraten. Auch die obere Abdeckung ist brüchig geworden. So kann es hineinregnen.«
    »Und ich komme von unten hinein?«
    »Klar. Uber die Leiter.«
    »Dann werde ich…«
    Er hielt mich fest, als ich starten wollte. »Ich weiß ja, daß Sie es tun müssen, John, und ich hoffe stark, daß Sie wissen, mit welchen Feinden Sie es zu tun bekommen werden.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Die werden keine Rücksicht nehmen. – Denken Sie an die Kinder.«
    »Deshalb werde ich auch allein gehen. Keine große Mannschaft. Niemand soll hier den Tank umstellen. Wenn das passiert, könnten die Trolle vielleicht durchdrehen.«
    »Schaffen Sie es denn allein, die bösen Kobolde auszuschalten?«
    »Das will ich hoffen.«
    Hank schaute mich an. »Gut«, sagte er, »ich traue es Ihnen sogar zu. Aber denken Sie dabei bitte immer an die Kinder.«
    »Keine Sorge, das werde ich.«
    »Gott segne Sie. – Ich werde hier warten. Wahrscheinlich wird es nicht mehr lange dauern, bis Ihre beiden Freunde wieder erwachen. Dann muß jemand hier sein, der mit ihnen redet. Sie werden am Boden eine Klappe finden, die sie hochdrücken müssen, um in den Tank zu steigen. Es ist alles ein wenig primitiv, aber damals hat man eben so gebaut.«
    »Danke für den Tip.«
    Obwohl mir danach nicht zumute war, lächelte ich Hank zu.
    Dann machte ich mich auf den Weg.
    ***
    Die Leiter war alt und bestand aus Metall. Mit Haken

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