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Höllenstadt

Höllenstadt

Titel: Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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roch faulig.
    Sofort nach dem Erklettern hatte ich mich von der Luke weggerollt und blieb zunächst auf dem Rücken liegen. Es brannte keine Lampe mehr. Statt dessen hielt ich meine Beretta in der Hand.
    Nichts geschah!
    Niemand kam auf mich zu. Ich roch auch keine Gefahr, und ich hörte nichts.
    Sekunden ließ ich verstreichen, dann richtete ich mich auf und blieb zunächst sitzen. Keine Schritte, nichts war zu hören. Absolute Stille umgab mich. Sie hielt sich in einer tiefen Finsternis versteckt. Es gab überhaupt kein Licht, und nur der offene Einstieg neben mir zeichnete sich sehr schwach ab.
    Allein in der Dunkelheit.
    So zumindest konnte ich mich fühlen. Aber es stimmte nicht. Ich war nicht allein. Irgendwo vor mir in der stockfinsteren Umgebung des gewaltigen Tanks mußten die bösen Trolle lauern. Dieser Tank war in der letzten Zeit zu einer anderen Welt geworden. Die Trolle hatten ihn in Beschlag genommen und ihn aus – oder umgebaut, damit sie sich in dieser Umgebung heimisch fühlen konnten.
    Ich tat es nicht. Ich war fremd. Ich erlebte nur die stickige Luft, die kaum zu atmen war. Sie hatte etwas von der Luft im Dschungel an sich, denn auch dort war es warm, feucht und schwül.
    Meine unmittelbare Umgebung hatte ich abgetastet. Ja, der Boden war weich, aber es lag kein Teppich auf ihm. Er hatte sich aus pflanzlichen Stoffen gebildet und eine Schicht aus Moos und vielleicht auch Algen hinterlassen.
    Ich bewegte mich von der Luke weg und stand auf. Noch im Dunkeln, was sich bald änderte, denn ich nahm wieder das Licht der Lampe zu Hilfe.
    Der helle Strahl war wie ein Messer. Er schnitt in die Finsternis hinein, wanderte zuerst über den Boden hinweg, und ich wurde bestätigt. Eine lückenlose Schicht aus Moos und Humus bildete den weichen Teppich.
    Das blieb und änderte sich trotzdem. Die Umgebung stellte für mich ein Rätsel dar. Mein Staunen erweiterte sich noch, als ich die Gewächse sah, die einen regelrechten Wald bildeten. Einen Wald aus Sträuchern, Unkraut und Farnen, die mir bis zu den Hüften reichten.
    Eine andere Welt. Eine Welt der Trolle. Damit hätte ich nicht gerechnet. Im Prinzip stimmten meine Überlegungen. Ich war davon ausgegangen, daß diese Wesen in einer natürlichen und waldreichen Umgebung existierten, und die hatten sie sich hier geschaffen.
    Unglaublich!
    Die Trolle waren natürlich wichtig. Noch wichtiger allerdings waren die entführten Kinder. Ich hoffte stark, sie noch vor den Trollen zu finden, die sich zurückhielten.
    Selbstverständlich ging ich davon aus, daß mein heimliches Auftauchen bemerkt worden war. Es gab hier genügend Verstecke für die kleinen, häßlichen Gestalten. Sie brauchten mich nur kommen zu lassen, um im richtigen Moment aus ihren Deckungen zu springen.
    Einen hatte ich erlebt. Er war nicht bewaffnet gewesen. Aber darauf wollte ich mich nicht verlassen.
    Ich brachte System in meine Durchsuchung und wollte mich so dicht wie möglich an den Wänden halten. Einmal durch den großen Tank gehen, ihn ableuchten, die Trolle locken und auch die Kinder finden. Wie viele dieser bösartigen Gestalten sich hier aufhielten, war mir leider nicht bekannt.
    Der Lichtstreifen wanderte und holte immer neue Ziele aus der Finsternis.
    Er glitt über die Farne hinweg und ließ die Natur silbrig aufschimmern.
    Ich leuchtete auch in Lücken hinein, die durchaus als Verstecke dienen konnten, aber hier lebten keine Tiere. Nicht einmal Insekten umschwirrten mich.
    Eine ungewöhnliche Welt. Natürlich und doch irgendwie künstlich wirkend.
    Auch die Kinder meldeten sich nicht. Kein Weinen oder Greinen. Die Kleinen blieben so unnatürlich still, als wären sie bereits von den Trollen getötet worden.
    Dieser Gedanke trieb mir den Schweiß noch stärker aus den Poren. Ich drängte ihn zurück und klammerte mich immer daran fest, daß ja noch ein Kind fehlte.
    Fehlte es tatsächlich? Oder war es den Trollen in der Zwischenzeit gelungen, das siebte Opfer zu finden?
    Ich ging weiter. Der Strahl fand Lücken und ruhte dann auf einer Lache, ließ sie glitzern.
    Ein kleiner Tümpel in dieser Welt. Gefüllt mit stinkendem Wasser, das auf der Oberfläche ölig schimmerte. Umwachsen war der Tümpel von Farnen und Gras. Hinter ihm verdichteten sich die Büsche. Dort wuchsen Pflanzen mit fettigen Blättern. Das Licht meiner Lampe sorgte bei ihnen sogar für eine Spiegelung.
    Hellseher war ich nicht. Ich verließ mich oft genug auf meine Vorahnung. So auch in diesem Fall. Ich wußte

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