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Höllental: Psychothriller

Höllental: Psychothriller

Titel: Höllental: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Bernd.
    »Ich habe nur Mara angerufen. Dann bin ich gleich zu dir gekommen.«
    »Um mir den Tag zu verderben, oder was? Herzlichen Dank auch. In ein paar Stunden treffe ich mich mit Esther. Das kann ich jetzt wohl abschreiben.«
    Bernd sah ihn an. Seine Augen weiteten sich vor Abscheu. »Sag mal, merkst du eigentlich noch, wie du dich aufführst? Laura ist tot, sie hat sich umgebracht. Sie ist in die Klamm gesprungen, verstehst du? In die Klamm! Und du stehst hier in deiner Designerküche mit einem Glas Whisky in der Hand und hast keine anderen Sorgen als das Treffen mit deiner Mieze.«
    Sie starrten sich an.
    »Sie ist tot, oder?«, sagte Ricky. »Ob ich heute Nacht Esther ficke oder nicht, wird daran nichts mehr ändern.«
    »Richtig«, stimmte Bernd ihm zu. »Aber dass sie tot ist, wird einiges ändern, meinst du nicht? Dass sie von der Klammbrücke gesprungen ist, kann man doch wohl als Zeichen deuten.«
    »Was faselst du da. Was für ein Zeichen?« Ricky kippte einen weiteren großen Schluck Whisky runter. Diesmal verzog er nicht sein Gesicht.
    Bernd machte einen kleinen Schritt auf ihn zu. »Entweder ein Zeichen für uns oder eines für alle anderen. Vielleicht hat sie ja gedacht, sie könnte mit ihrem Tod endlich die Wahrheit ans Tageslicht bringen.«
    »So ein Quatsch.«, widersprach Richard sofort. »Mann, die Geschichte liegt …«
    »Halt’s Maul.«, fuhr Bernd ihm laut dazwischen. »Halt endlich dein verdammtes Maul.«
    Dann sank sein Mut aber schon wieder in sich zusammen, er wandte sich ab und presste sich die Fäuste vor die Augen. Die Tränen konnte er trotzdem nicht mehr zurückhalten. Während sie ihm förmlich aus den Augen schossen, schämte er sich dafür, dass er nun doch vor Ricky weinte. Zu der Scham gesellte sich Wut. Wut auf diesen blasierten Kerl, dem der Tod seiner ehemaligen Freundin scheinbar überhaupt nicht naheging. Er hatte dieses tolle Mädchen nie verdient gehabt.
    Nie.
    Ricky trank das Glas leer, spülte es kurz unter dem Wasserhahn aus, stellte es kopfüber auf die Ablage und legte einen Arm um Bernds Schultern.
    Er führte ihn ins Wohnzimmer.
    »Komm, wir setzen uns erst mal hin und überlegen. Und vielleicht sollten wir jetzt auch die anderen anrufen.«
    Wie eine willenlose Puppe ließ Bernd sich führen.
    Die Tür zu Leitenbachers Büro stand offen. Der Oberkommissar hockte hinter seinem Schreibtisch und bemerkte Roman zunächst nicht. Er hatte seinen Bürostuhl zum Fenster gedreht und sah auf eine verschneite Rasenfläche an der Rückseite des Gebäudes hinaus. Leitenbacher war tief in den Stuhl versunken und wirkte, als sei er während des Gesprächs mit den Eltern geschrumpft. An seinem Hinterkopf standen die wenigen dünnen Haare wirr ab, der Kragen seines beigefarbenen Hemdes war auf einer Seite hochgestellt, während er auf der anderen Seite platt anlag.
    Auf Roman machte der Kotzbrocken von einem Kommissar in diesem Moment einen erbärmlichen Eindruck. Beinahe war er gewillt, Mitleid zu empfinden.
    Er klopfte gegen den Türrahmen.
    Augenblicklich fuhr Leitenbacher mit dem Drehstuhl herum und sah ihn aus müden Augen an.
    »Was wollen Sie denn hier?«, fragte er gewohnt unfreundlich.
    »Die Aussage unterschreiben.«
    »Ach ja, stimmt. Kommen Sie rein.«
    Er winkte ihn rein und kramte in einer der Plastikablagen, die auf der Fensterbank standen. Dann legte er ihm ein zweiseitiges Schriftstück vor, knallte einen Kugelschreiber daneben und sagte: »Unten rechts. Vor-und Zuname, leserlich, wenn’s geht.«
    »Muss ich das nicht erst lesen?«, fragte Roman und nahm die Zettel in die Hand.
    »Wenn Sie Wert darauf legen.«
    Schon allein, um es dem Blödmann nicht allzu leicht zu machen, legte Roman Wert darauf. Er las betont langsam. Derweil saß Leitenbacher ihm gegenüber und klopfte sich mit dem Ende eines Stiftes in schnellem Rhythmus gegen die Zähne.
    »Eben habe ich vor der Tür die Eltern des Mädchens getroffen«, sagte Roman und legte die schriftliche Aussage vor sich auf den Schreibtisch.
    »Aha«, sagte Leitenbacher.
    »Sie waren ziemlich verstört.«
    »Sie haben mit Ihnen gesprochen?«
    »Ja, ich habe ihnen mein Beileid ausgedrückt, und wir kamen kurz ins Gespräch.«
    »Schön. Unterschreiben Sie jetzt Ihre Aussage oder nicht?«
    Roman tat nichts dergleichen, sondern starrte Leitenbacher an. »Der Vater meinte, das Mädchen wäre niemals freiwillig in den Tod gegangen.«
    Leitenbacher beugte sich in seinem Stuhl nach vorn, stützte die Ellenbogen auf die

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