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Höllental: Psychothriller

Höllental: Psychothriller

Titel: Höllental: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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waren, mir Ihre Zeit zu schenken, will ich mal nicht so sein. Es gibt schon Anzeichen dafür, dass Laura von bestimmten Kreisen unter Druck gesetzt wurde.«
    »Inwiefern unter Druck gesetzt?«
    Sand zuckte mit den Schultern. »Ich bin ja erst ganz kurz dran an der Sache, aber ich kann mir vorstellen, dass es wohl um Geld ging … bei dem Elternhaus.«
    »Wie reich sind die Waiders?«
    Sand lachte auf. »Ich habe noch keine Kontoauszüge gesehen, aber was man so hört, sind sie mehrfache Millionäre. Wie sagt man so schön? Steinreich.«
    »Man sagt aber auch, Geld allein macht nicht glücklich.«
    »Tja, wie man sieht, ist da wohl was dran. Aber um wieder zu diesem Nachmittag in der Höllentalklamm zurückzukehren … Hatte Laura überhaupt nichts dabei? Keinen Rucksack, keine Tasche?«
    »Nichts dergleichen. Aber einen Tag später fand ich etwas auf der Brücke«, sagte er, griff in seine Tasche und zog das Medaillon hervor. »Gut möglich, dass ich es ihr vom Handgelenk gerissen habe.«
    Er legte es auf den Tisch.
    Sand nahm es auf und betrachtete es. »Was ist das?«, fragte er nach einer Weile.
    Roman zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich wollte es der Mutter geben, doch die kennt es nicht und will es nicht haben. Diese Freundin, Mara Landau, sie meint, es habe tatsächlich Laura gehört.«
    »Und was haben Sie jetzt damit vor?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich könnte es in Lauras Wohnung legen. Ich muss mich sowieso dort umsehen«, schlug Torben vor.
    Roman dachte einen Moment darüber nach, streckte dann aber die Hand aus und forderte das Medaillon zurück. »Danke, aber ich behalte es lieber.«
    Irgendwie erschien es ihm nicht richtig, es einfach so wegzugeben.
    »Zweiundfünfzig fünfzig bitte.«
    »Kann nicht sein, ich habe genau für dreißig Euro getankt«, blaffte die korpulente Frau.
    »An welcher Säule?«, fragte Armin Zoltek.
    »Na, an der Zwei, habe ich doch schon gesagt.«
    »Ach so, die Zwei, entschuldigen Sie bitte. Dann bitte genau dreißig Euro.«
    Sie knallte ihm einen Zwanziger und einen Zehner auf den Tresen, drehte sich wortlos um und verschwand. Schon trat der nächste Kunde an seine Kasse, und wieder fiel es Armin schwer, sich auf ihn zu konzentrieren.
    »Die sechs. Mit Karte. Und zwei Packungen West bitte.«
    Armin legte ihm zwei Packungen Malboro hin.
    »West, hatte ich gesagt.«
    »Entschuldigung.« Armin tauschte die Zigaretten aus und fertigte den Kunden ab.
    Er war nach der Beerdigung mit dem Bus nach Hause gefahren, hatte sich umgezogen und war zu seiner Schicht aufgebrochen. Viel hatte nicht gefehlt, und er wäre zu Hause geblieben. Nicht sein Pflichtgefühl hatte ihn rausgetrieben, sondern die Hoffnung, durch die Ablenkung wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Die üblichen Handgriffe, der Ansturm um die Feierabendzeit, die Hektik, all das half ihm zunächst wirklich, aber nach und nach wurde er unkonzentriert und fahrig. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab.
    Während der kleinen Atempausen, wenn sich gerade kein Kunde im Laden befand, überschlug Armin immer wieder, wie viel er Richard Schröder schuldete. Zu seinem Erschrecken kam er auf mehr als fünftausend Euro – und das war nur grob gerechnet. Wahrscheinlich war es sogar noch mehr. Die Bergtouren waren teuer gewesen, die ganze Ausrüstung ebenfalls.
    Trotzdem. Fünftausend Euro.
    Armin hatte keine Ahnung, wie er das zurückzahlen sollte. Nachdem er sein Betriebswirtschaftsstudium geschmissen hatte, hing er in der Luft, lebte von Hartz IV, ein wenig Taschengeld von seinen Eltern und dem, was er hier an der Tankstelle im Schichtdienst verdiente. Damit kam er ganz gut über die Runden, weshalb er es mit der Jobsuche bisher nicht so ernst genommen hatte. Aber Schulden zurückzahlen konnte er davon nicht. Bislang war das auch kein Thema gewesen. Aber nach dem Streit vorhin sah es jetzt anders aus. Ricky hatte ihn in der Hand, das wusste Armin, und es machte ihm zu schaffen.
    Er suchte verzweifelt nach einer Lösung.
    Richard hatte nie eine Unterschrift für das Geld gewollt. Unter Freunden zählte das Wort. Armin konnte einfach behaupten, sich nie etwas von ihm geliehen zu haben. Damit wäre ihre Freundschaft zwar beendet, aber jetzt, nach Lauras Tod und Rickys Benehmen, war sie das ohnehin. Armin hatte kein Interesse mehr daran, mit diesem Wichtigtuer weiterhin auf Berge zu steigen. Dafür war Vertrauen notwendig, und das fehlte nun.
    Ja, warum nicht. Es traf keinen Armen. Richard würde es verschmerzen, und er

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