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Höllental: Psychothriller

Höllental: Psychothriller

Titel: Höllental: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Büro erwischt. Roman hatte ihm die Situation geschildert, aber Leitenbacher war nicht überzeugt gewesen. Trotzdem hatte er versprochen, einen Anruf in Augsburg zu machen. Ob die Kollegen dort etwas unternehmen würden, konnte er aber nicht versprechen. Roman hatte es noch geschafft, Leitenbacher die Adresse von Laura Waiders Wohnung zu entlocken. Natürlich wusste der alte Griesgram, wozu Roman sie brauchte, aber er sagte nichts dazu. Irgendwie wurde er Roman immer sympathischer.
    Eine halbe Stunde war Roman noch in seinem Haus auf und ab gelaufen, doch dann hatte er es nicht mehr ausgehalten. Es war eine lange Fahrt, und eigentlich hatte er Bereitschaft. Da aber nachts kaum Bergunfälle vorkamen, hatte er sich entschieden zu fahren. So wie es aussah, hatte er Mara einer großen Gefahr ausgesetzt. Da konnte er doch nicht ins Bett gehen und abwarten, was passierte.
    Gegen ein Uhr in der Nacht erreichte er die Stadt. Zuerst fuhr er zu Maras Wohnung. Dort öffnete niemand, und es brannte auch kein Licht. Mara hatte am Telefon gesagt, sie würden zu Laura fahren, weil Torben Sand dort etwas entdeckt hatte. Vielleicht war sie noch dort. Sein Navigationssystem führte ihn zu der Adresse. In der Wohnstraße war es ruhig, und hinter den vielen Fenstern der Mietshäuser herrschte Dunkelheit. Nur die Straßenlaternen waren noch in Betrieb. Ihr Licht schimmerte rötlich in der dünnen Schneeschicht auf den geparkten Autos.
    Nach kurzer Suche fand Roman die Hausnummer. Da kein Parkplatz frei war, ließ er seinen Wagen in der Zufahrt zur Tiefgarage stehen. Um diese Zeit würde das hoffentlich niemanden stören.
    Bevor er ausstieg, rief er noch einmal Mara an. Es war zwecklos, sie meldete sich nicht. Das bedrückende Gefühl, das er verspürte, wurde immer intensiver. Sie hatte versprochen, ihn zurückzurufen. Es musste etwas passiert sein, sonst hätte sie sich daran gehalten.
    Vor dem Haus blieb Roman stehen und suchte die Fassade ab. Da er nicht wusste, in welcher Etage Lauras Wohnung lag, war das aber sinnlos. Er fand ihren Namen auf dem Klingelschild und drückte drauf. Und noch einmal und noch einmal.
    Nichts. Es war zum Verrücktwerden.
    Er würde nicht einmal in den Hausflur gelangen.
    Vor Wut schlug Roman mit der flachen Hand gegen die Tür. Es schepperte laut. Roman überlegte, ob er sämtliche Klingeln drücken sollte. Vielleicht würde ihn ja jemand hineinlassen. Wahrscheinlicher war aber, dass man die Polizei rufen würde.
    Er klingelte noch einmal bei Laura Waider, hielt diesmal den Knopf aber längere Zeit gedrückt. Als er schon aufgeben wollte, ertönte plötzlich der Türöffner.
    Roman stieß die Tür auf und schlüpfte in den Hausflur.
    Unten an der Treppe blieb er stehen und lauschte. Es war absolut still.
    Er stieg hinauf. Der Anordnung der Klingel nach zu urteilen musste er in die vierte Etage. Um sicherzugehen, überprüfte er auf jeder Etage die Namen an den Türen. Fündig wurde er aber wie erwartet erst ganz oben.
    Leicht außer Atem blieb er auf dem Treppenabsatz stehen. Die Wohnungstür war geschlossen. Wer hatte ihm unten geöffnet? Wenn es Mara gewesen war, warum war sie ihm nicht entgegengekommen? War das eine Falle? Wartete hinter der Tür Torben Sand auf ihn?
    Roman war unschlüssig. Sich zu bewaffnen, daran hatte er nicht gedacht. Aber ein Rückzieher kam jetzt auch nicht mehr in Frage. Er musste es darauf ankommen lassen.
    Also trat er vor und klopfte verhalten an die Tür. In dem leeren Treppenhaus klang das trotzdem sehr laut.
    »Mara?«, fragte er leise.
    Zunächst erhielt er keine Reaktion. Aber nach ein paar stillen Sekunden vernahm Roman ein leises Kratzgeräusch.
    Kam das von drinnen?
    Roman drehte sein linkes Ohr in Richtung Tür und lauschte angestrengt.
    Ja, da war es wieder. Es klang, als kratze eine Katze an der Innenseite der Tür. Konnte das sein? War hier ein Haustier eingesperrt? Aber das würde ja bedeuten, dass Mara und Torben Sand nie hier gewesen waren. Romans Hoffnungen fielen in sich zusammen. Wie sollte er ihr helfen, wenn er sie nicht einmal fand?
    Das Kratzen wiederholte sich.
    Dann kam noch ein anderes Geräusch hinzu. Ein leises Stöhnen.
    »Hallo«, sagte Roman. »Ist da jemand? Mara, bist du das? Hier ist Roman. Öffne bitte die Tür.«
    Er hörte, wie an der Innenseite jemand umständlich und lange am Schloss herumfummelte. Schließlich klackte es, und die Tür schwang einen Spalt auf. Nicht mehr als zehn Zentimeter. Durch den Spalt sah Roman nur Dunkelheit.
    Er

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