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Höllental: Psychothriller

Höllental: Psychothriller

Titel: Höllental: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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begangen.
    Als der Notarzt eingetroffen war, lebte der Junge noch. Bei ihm handelte es sich um Richard Schröder. Eine Dreiviertelstunde hatte es gedauert, bis der Notarzt ihn so weit stabilisiert hatte, dass er abtransportiert werden konnte. In der Zeit war natürlich auch die Polizei eingetroffen. Im Nachhinein hatte Roman sich darüber geärgert, dass er nicht früher abgehauen war. Aber die Sanitäter hatten ihn mit in die Erstversorgung eingebunden, er hatte eine Infusion gehalten.
    Später war Kommissar Ellering eingetroffen und hatte Roman vernommen. Roman hatte ihm alles genau so erzählt, wie es sich zugetragen hatte, und er hatte ihm auch Leitenbachers Nummer gegeben. Doch der ging nicht ans Telefon. War ja auch kein Wunder, es war mitten in der Nacht. Es war dem Kommissar anzusehen gewesen, wie wenig er von Romans Geschichte hielt. Und Roman war nicht bereit gewesen, ihm alles zu erzählen. Das, was Richard Schröder ihm ins Ohr geflüstert hatte, behielt er für sich.
    Roman hatte Angst davor, dass die Polizei Torben Sand in die Enge treiben würde. Zu was der Mann fähig war, hatte er in dieser Wohnung bewiesen. Er durfte Mara nichts antun. Und da oben in der Klamm konnte ihr sowieso nur einer helfen. Roman selbst. Niemand kannte sich dort so gut aus wie er.
    Was Richard Schröder gesagt hatte, war trotz seiner schwachen Stimme eindeutig gewesen.
    »Zur Klamm … der Stollen … irgendwas versteckt … Mara soll ihm das Versteck zeigen …«
    Es gab einen alten Bergbaustollen da oben, aber den kannte kaum jemand. Er lag abseits des Weges. Mit ein wenig Mühe und bei gutem Wetter konnte man ihn finden, aber nicht bei Schneefall. Bei Schneefall waren der schmale Weg und die Stufen dorthin einfach zu gefährlich. Roman war im Geiste Laura Waiders Aufstieg gefolgt. Zeitweise war er ja ihren Spuren im Schnee gefolgt, aber ganz oben, wo der Wind den Schnee vom Fels gepustet hatte und er sicher gewesen war, dass sie sich auf die Brücke zubewegte, hatte er nicht mehr darauf geachtet, ob sie sich vom Weg entfernt hatte. Ja, sie könnte in dem Stollen gewesen sein, um dort etwas zu deponieren, ohne dass er es bemerkt hatte. Was auch immer das war, es schien für den Mann, der sich als Torben Sand ausgab, wichtig zu sein. Und ohne Maras Hilfe würde er es nicht finden.
    Roman sah zu dem Polizisten hinüber.
    Der beobachtete ihn noch immer.
    Ein Blick auf die Uhr. Wenn er nicht innerhalb der nächsten halben Stunde hier wegkam, würde er es nicht bis sechs schaffen. Roman hoffte darauf, dass Torben Sand Mara nicht zwingen würde, in der Dunkelheit in die Klamm aufzusteigen. Das war bei dem Wetter reiner Wahnsinn. Wenn die beiden das erste Tageslicht abwarteten, könnte Roman ihnen zuvorkommen und in dem Stollen auf sie warten.
    Aber dafür musste er bald los.
    Er wurde immer nervöser.
    Würden die Bullen ihn verfolgen, wenn er türmte? Wenn ja und sie ihn dann verhafteten, war Mara verloren. Tobias würde allein nicht mit dem Mann fertigwerden, der Richard Schröder so übel zugerichtet hatte. Dadurch, dass Tobias Romans Einsatzrucksack aus dem Haus holte, sparte er eine halbe Stunde. Deswegen hatte er ihn angerufen und ihn darum gebeten. Dass Tobias ihn in die Klamm begleiten könnte, daran hatte Roman vorher nicht gedacht.
    Jemand kam aus dem Haus.
    Eine junge Frau, die zum Kripoteam gehörte. Sie sprach kurz mit dem Streifenpolizisten und kam dann auf Roman zu.
    »Mein Chef sagt, Sie können jetzt gehen. Aber halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung.«
    »Was heißt das?«
    »Dass Sie das Land nicht verlassen dürfen.«
    »Kein Problem, hatte ich sowieso nicht vor.« Er wandte sich ab, um zu seinem Wagen zu laufen, drehte sich aber noch einmal um. »Wie geht es eigentlich dem jungen Mann? Haben Sie etwas gehört?«
    Die Beamtin zuckte mit den Schultern. »Die Notfallaufnahme hat er jedenfalls lebend erreicht.«
    Mara lag mit auf den Rücken gefesselten Händen im Kofferraum. Es war eiskalt und laut darin und stank nach Gummi und Abgasen. Schon seit geraumer Zeit surrten die Reifen mit gleichbleibender Geschwindigkeit. Mara vermutete, dass Sand auf der Autobahn Richtung Alpen unterwegs war.
    Nur langsam hatte Mara realisiert, was passiert war. Torben Sand war kein Privatdetektiv, oder vielleicht war er doch einer, aber gleichzeitig war er auch der Mann, der Laura Waider verfolgt hatte. Roman war auf einen Lügner und Mörder hereingefallen und sie auch. Sie wusste noch, wie sicher sie sich in Sands Gegenwart

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