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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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war’s. Bis Morgen.“ Al Marlowe nahm seine Unterlagen und nickte allen zu.
    „Seitdem er sein e neue Freundin hat, ist er irgendwie angenehmer “, bemerkte Tom, ihm nachsehend.
    „Und viel besser angezogen!“, meint e Maree und alle grinsten. Al trug einen schicken Seersucker-Anzug.
    Shane sah auf die Uhr. Halb fünf. Zuerst würde er sich mit ein paar Leuten der Spurensicherung die Wohnung der Studentinnen vornehmen. Wenn er nur wüsste, was mit ihnen geschehen war.
    „Shane!“, rief Roger von der Spurensicherung ihm auf dem Flur zu, „wir nehmen meinen Wagen.“
    Als sie aus der Garage fuhren, hatten sich dunkelgraue Wolken vor die Sonne geschoben.

82

    Die Wohnung von Catherine Bonnaire und Sophie Grangé war voller Plunder. Poster mit Aborigine-Motiven, X-Ray-Bildern aus dem Kakadu-Nationalpark-Gebiet im Northern Territory, Ankündigungen von Ausstellungen, Plakate mit blonden und mu skulösen Surfern, ein kitschig- buntes P oster des Uluru , in der Küche auf dem Kühlschrank Bierkühler aus Neopren mit Aufdrucken, Postkarten von den verschiedensten Orten Australiens mit Magneten an die Kühlschranktür g eheftet, ein großes Werbeplakat einer Pudding-Werbung, zwei Kartons voller verschiedener Weine. Im Kühlschrank ein Glas Mixed Pickles in grünlich-gelber Flüssigkeit, zwei Magerjoghurts, eine fast leere Flasche Coke und zehn Becher Schokoladenpudding. Shane warf die Tür wieder zu. Im Flur auf dem Boden blinkte der Anrufbeantworter. Roger drückte auf Abhören.
    „Hallo,“ sagte eine weibl iche Stimme mit französischem Akzent, „leider sind wir gerade persönlich nicht erreichbar, hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer oder versuchen Sie’s unter der Mobilnummer 04......“
    „Hi Sophie, hier Toby, ich hab’s jetzt x-mal auf deinem verdammten Handy probiert. W as ist los ? Macht ihr einen Umweg über Darwin?“ Die Stimme klang jung und ungeduldig .
    Roger wählte von seinem Handy aus die Nummer der beiden Frauen. Eine Stimme meldete, dass der gewünschte Gesprächsteilnehmer zurzeit leider nicht erreichbar sei.
    „Hätte mich auch gewundert, wenn sich jemand gemeldet hätte“, sagte er . „Wir sollten das Handy orten lassen.“
    „Sehen wir uns weiter um, Roger.“ Shane wusste, wie lange man auf eine solche Erlaubnis warten musste. Neben dem Fernseher entdeckte er ein paar DVD´s . Er schob eine in den Recorder. Die Kopie eines französischen Spielfilms, mitgeschnitten bei SBS, dem Sender, in dem sie oft ausländische Filme in Originalfassung zeigten. Die nächste DVD zeigte selbstaufgenommene Szenen. Eine junge, zerbrechlich wirkende Frau, lief im hellgrünen Badeanzug ins Wasser . Aus dem Off rief ihr eine Jungenstimme etwas zu, nannte sie, wenn er richtig verstanden hatte, tatsächlich Sophie. D as war vielleicht Toby? Er spaßte, Sophie, schlank und mit langem Haar und blasser Haut, lachte und aß Eis. Shane spulte schneller vorwärts. Sophie beim Baden, Sophie und eine andere junge Frau, Catherine, klein und pummelig, beim Lesen, beim Laufen, beim Eisessen. Dann Wellen, ein winziger Surfer irgendwann im Focus. Ein Ritt über die Wellen. Der Junge lachte fröhlich .
    Hatten die beiden einfach in Australien ein neues Leben anfangen wollen? Er spulte das Band zu der Stelle zurück, an der der Junge sein Surfbrett aus dem Auto nahm. Er stoppte. Für den Bruchteil einer Sekunde war ein Teil des Autokennzeichens im Bild. Roger sah ihm über die Schulter und hatte verstanden. Man würde versuchen, das Kennzeichen zu rekonstruieren.
    „Was ist mit der hier?“ Roger hielt eine weitere DVD in der Hand.
    „Sehen wir’s uns an“, sagte Shane und schob die Kassette in den Recorder. Ein Timecode lief am unteren Bildrand mit. Ein paar Sekunden lang war der Bildschirm schwarz. Dann folgte ein Werbespot in dem tatsächlich Sophie Grangé aus einem Becher Schokopudding löffelte, verzückt die Augen verdrehte und mit französischem Akzent hauchte: „Oh là là – Mousse au Chocolat – delightfully delic ious !“
    „He, den kenn’ ich, läuft seit ein paar Tagen im Fernsehen!“, rief Roger aus. „Ein besseres Fahndungsbild könnten wir kaum kriegen, was?“ Roger zog die DVD aus dem Gerät. Im selben Moment klingelte Shanes Handy. Tom McGregor aus dem Headquarters teilte Shane mit, dass ihn jemand dringend sprechen wolle. „Joanna O’Reilly – kennst du sie?“

83

    Um acht Uhr morgens hatt e Joanna mit Max an der Hand an Detective Pilmers Bürotür geklopft. Sie hatte die Nacht kaum

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