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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Telefon.
    »Wer ist das, Peter?«, fragte sie. »Du siehst überrascht aus.«
    Das war er eindeutig.

54
    Wie hat sie es so schnell herausgefunden?
    Peter wusste, dass er sich wegen des Verschwindens der Familie Dunne irgendwann der Presse würde stellen müssen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Er hätte allerdings nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde.
    Nach einem weiteren Klingeln drücke er schließlich die grüne Taste. »Warum hast du so lange gebraucht?«, meldete er sich sarkastisch.
    Eine Nachricht auf der Mailbox zu hinterlassen, hätte ihr nicht gereicht. Sie hätte einen ihrer Produktionsassistenten als Spürhund losgeschickt, um Peter persönlich suchen zu lassen. Das entsprach ihrer Arbeitsweise.
    »Peter, es tut mir ja so sehr leid«, meldete sich Judith Fox, die Nummer eins der Moderatorinnen der am Tage gesendeten Talkshows. »Du musst dir fürchterliche Sorgen um deine Familie machen. Ich weiß, die Familie hat bei dir oberste Priorität.«
    »Danke, Judy. Ja, es war bisher ein sehr harter Tag.« Peter formte mit den Lippen den Namen Judith Fox. Bailey war beeindruckt. Judith Fox war jedem ein Begriff und lief in letzter Zeit selbst Oprah, der Königin der Moderatorinnen, den Rang ab.
    Ein Grund war Judiths unheimliche Fähigkeit, Geschichten an den Mann zu bringen. Sie war zuallererst eine verbissene Reporterin mit einem wahren sechsten Sinn für Nachrichten. Außerdem war in ihrem Karteisystem alles
erfasst, was Rang und Namen hatte. Sie kannte jeden, einschließlich Peter.
    Kennengelernt hatten sie sich bei einer Versammlung der American Bar Association im Ballsaal des Waldorf-Astoria, während Judith noch als Reporterin bei der WNBC gearbeitet hatte. Peter hatte gerade einen berühmten Rapstar verteidigt, der wegen versuchten Mordes angeklagt war, und genoss seinen ersten kleinen Vorgeschmack auf landesweite Publizität.
    Natürlich hatte Judith ihn auf der Party ausfindig gemacht, und als Ausgleich hatte Peter ihr den ganzen Abend über Honig ums Maul geschmiert.
    Und ins Höschen auch. Weswegen ihm erlaubt war, sie Judy zu nennen. Ein Jahr lang, genau bis ihre Talkshow vom Times Square aus gesendet wurde, waren sie das, was die Seite sechs der New York Post als »Lebensabschnittsgemeinschaft« bezeichnete. Natürlich hatten die gnadenlosen Blogger, die die Presse verfolgten, einen anderen Ausdruck dafür: »Fickgemeinschaft«.
    Seriöser ausgedrückt, hatten er und Judith Fox eine Affäre gehabt. Und jetzt hatte sie sein Ohr und einen Anspruch auf die Geschichte.
    Peter zählte in Gedanken die Sekunden, während er auf ihren Zugriff wartete. Der würde mit Sicherheit kommen.
    »Du musst unbedingt heute Nachmittag in meiner Sendung auftreten«, verlangte sie. »Da führt kein Weg dran vorbei.«
    Peter wollte schon Nein sagen, doch sie kam ihm zuvor.
    »Peter, bevor du ablehnst und mir sagst, du müsstest die Nachricht erst noch verdauen, solltest du Folgendes bedenken«, fuhr sie fort. »Wenn die Sache schon jetzt publik gemacht wird, sorgst du dafür, dass die Küstenwache weder
Kosten noch Mühen scheut, deine Familie zu finden. Das willst du doch, oder? Natürlich willst du das.«
    Peter wurde von der Ironie ihrer Worte beinahe erschlagen. Nein, was sie sagte, wollte er auf keinen Fall.
    Doch bei diesem Spiel ging es schließlich mehr um den Schein als ums Sein. Und ob es ihm gefiel oder nicht, er beteiligte sich an diesem Spiel am besten, indem er in der Judith Fox Show auftrat.
    Vielleicht würde die Sendung sogar ein Segen für ihn sein. Je früher er seine Rolle als besorgter, betrübter und unschuldiger Ehemann vor einem breiteren Publikum spielte, desto besser.
    »Klar, Judy, ich werde kommen«, versprach er. »Ich werde alles tun, um meine Familie zu retten.«

55
    Wie heißt der Slogan noch, der einem überall begegnet, überlegte Ellen Pierce. Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas? Ha! Nicht, wenn man Agentin bei der Drogenbehörde ist.
    Was in Vegas passiert, wird in Manhattan zu einem Albtraum an Schreibkram.
    Den dritten Tag in Folge seit ihrer Rückkehr aus Vegas klemmte Ellen hinter dem Schreibtisch ihres kleinen Büros in der New Yorker Abteilung der Drogenbehörde in der Lower West Side.
    Dieser Teil der Arbeit ergab für sie absolut keinen Sinn. Wenn man einen Fall vermasselte und seinen Verbrecher verlor, brauchte man nur einen einzigen Bericht zu schreiben.
    Wenn man ihn erfolgreich erledigte, wurden drei Berichte verlangt. Wie bei einem Arzt, der mit der

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