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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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klangen aber anders. Ganz anders. Mr. Timberland war bereits auf hundertachtzig.
    Peter blieb stehen und drehte sich um. »Du hast mich genau verstanden!«, schnauzte er zurück.
    »Stimmt. Und wo ist dein Problem?«
    Peter stieß mit seinem Finger fast in das Gesicht des Mannes. »Im Moment steht es direkt vor mir!«
    Peter spürte, wie mehrere Leute, die um den Brunnen saßen, über ihre altbackenen Thunfischbrötchen hinweg zu ihnen blickten.
    Peter erwiderte ihre Blicke nicht, sondern hielt seine Augen auf Timberland gerichtet, der langsam auf ihn zukam, bis sich fast ihre Schuhspitzen berührten.
    »Warum beruhigst du dich nicht einfach?«, schlug der Mann vor.

    Das würde nicht passieren.
    Jetzt musste sich Peter nur noch vergewissern, ob er das richtige Ziel ausgesucht hatte. Es ging nicht nur darum, ob der andere einen Faustschlag einstecken konnte, sondern auch, ob er einen austeilen konnte. Besser noch: mehr als einen.
    Es war Zeit, bei dem Kerl ein paar Knöpfe zu drücken.
    Noch wichtiger war: Es war Zeit, bei der Presse ein paar Knöpfe zu drücken.
    »Willst du hier den harten Kerl mimen?«, fragte Peter. »Du siehst mir eher wie eine Schwuchtel aus.«
    »Wie hast du mich genannt?«
    »Bist du taub? Ich habe dich Schwuchtel genannt. Schwuchtel!«
    Das Gesicht des Mannes wurde leuchtend rot. Seine Nasenflügel zitterten, die Venen an seinem Hals pulsierten.
    Ja, er hatte den richtigen Typen ausgesucht. Wie bei der Auswahl der Geschworenen lag er mit seinem Instinkt goldrichtig.
    Peter, ein Linkshänder, holte mit der linken Faust aus. Als er sie nach vorne schnellen ließ, hörte er das kollektive Keuchen der Zeugen am Brunnen. Wenn die Polizisten anschließend fragen würden, wer zuerst zugeschlagen hatte, gäbe es keinen Zweifel. Das Urteil würde mit Sicherheit einstimmig ausfallen.
    Zack!
    Peters Knöchel trafen Timberlands Unterkiefer. Der Mann stolperte verwirrt und benommen nach hinten, ging aber nicht zu Boden. Noch nicht.
    Peter stürzte nach vorne und ließ seinem ersten Faustschlag ein paar weitere folgen. »Stopp!«, riefen ein paar brave Bürger. »Hören Sie doch auf!«

    Peter achtete nicht auf die Gaffer. Wenn, dann stachelten sie ihn eher noch an. Er liebte Zuschauer.
    Als Timberland aus der Nase blutete, trommelte Peter weiter auf dessen Gesicht ein, bis er schließlich zu Boden ging.
    »Los, du Arschloch!«, rief Peter ihm zu. »Steh auf, verdammt, und kämpf!«
    Das genau tat der andere.
    Er drückte sich vom Boden auf, rannte wie ein Bulle auf Peter zu, umklammerte ihn mit seinen Armen und warf ihn blitzschnell zu Boden. Noch schneller war der Kerl mit seinen Faustschlägen, die auf Peters Kopf niederprasselten.
    Peter hätte einfach seine Hände heben können, um sich zu decken, doch das tat er nicht. Zumindest noch nicht, sondern erst, als er Blut schmeckte, das seitlich aus seinem Mund lief.
    Jetzt wusste er, dass er bekommen hatte, wofür er hergekommen war.
    Die beiden Polizisten, die mit dem Hotdog-Verkäufer geredet hatten, eilten herbei, um den Kampf abzubrechen.
    »Hat jemand gesehen, was passiert ist?«, fragte einer von ihnen die Schaulustigen. Die Geschworenen.
    Zwei Minuten später war Peter Carlyle mit Handschellen gefesselt.

74
    Die hintere Arrestzelle im Midtown North Precinct stank nach Urin und Erbrochenem, doch Peter roch nur seinen süßen Erfolg. Sein Kopf dröhnte, sein Blick war noch getrübt, und die Pflaster, die ihm während der erkennungsdienstlichen Erfassung verpasst worden waren, konnten sein Gesicht kaum zusammenhalten.
    Aber das war egal. Die Sache war es wert gewesen.
    Eine Sache von über hundert Millionen Dollar.
    »Ach du Scheiße«, sagte jemand auf der anderen Seite der Gitterstäbe. »Wie sind Sie denn zugerichtet?«
    Peter drehte sich zu seinem »Sie dürfen einen Telefonanruf tätigen«-Kontakt, der ihn ungläubig anstarrte.
    »Freut mich auch, Sie zu sehen«, erwiderte Peter. »Warum haben Sie so lange gebraucht?«
    Gordon Knowles umklammerte seine speziell angefertigte Louis-Vuitton-Aktentasche, während ein Polizist die Zelle für ihn aufsperrte. Nach einem kurzen Nicken zum Dank wurden er und Peter allein gelassen.
    »Ach du Scheiße«, murmelte Gordon erneut. »Ich bin beeindruckt.«
    »Sie hätten den anderen Kerl sehen sollen.« Peter zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, das war ein schlechter Witz.«
    Jeder Anwalt, egal, wie gut er war, brauchte seinen eigenen Anwalt. Mit Gordon Knowles hatte Peter einen der besten in New York.

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