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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wirkt beinahe – wie könnte man sagen? – verlegen. »Gleich nachdem Dad gestorben ist, konnte ich ihn mir problemlos vorstellen. Jetzt kann ich das kaum noch. Warum? Ich habe Angst, dass ich mich irgendwann an dich auch nicht mehr erinnern kann.«
    Ich ziehe ihn an mich und wiege ihn sanft. »Jetzt ist es anders, Schatz. Du bist viel älter. Du wirst dich erinnern, glaub mir. Was deinen Vater angeht …«
    Ich höre abrupt auf – zu sprechen und zu schaukeln.
    Ernie weicht ein Stück zurück und wischt sich eine Träne aus seinem Auge. »Was ist los, Mom? Was wolltest du sagen?« Nein, so nicht.
    »Es ist nichts, Schatz. Du musst dich nur daran erinnern, dass dich dein Dad sehr, sehr geliebt hat. Und das tue ich auch. Ich bewundere dich, Kumpel.«
    Genau das hätte ich ihm öfter sagen sollen.
    Jeden Tag.

76
    Die doppelte Chaiselongue stand so, dass sie neben einer Matte aus immergrünen Zweigen einen perfekten Blick auf den Nachthimmel gewährte. Peter und Bailey lagen sich in den Armen und betrachteten das Sternenfirmament, das einen fast an Gott glauben ließ.
    »Schau mal, da ist der Große Bär, Daddy«, sagte Bailey.
    Peter folgte der Linie ihres schlanken Fingers und nickte, als er die vertraute Sternenkonstellation erblickte. Bailey tat, als wäre sie sein kleines Mädchen. Er küsste ihre Stirn und zog sie näher an sich heran, um sie zu spüren, wenn er schon mal dabei war.
    »Danke, dass du hier bei mir bist«, sagte er.
    »Ist doch selbstverständlich«, antwortete sie leise.
    Peter hatte sich große Mühe gegeben, um einen Ort zu finden, wo er mit Bailey allein sein konnte – etwa vierhundert Kilometer von New York entfernt tief im Wald oberhalb von Dorset in Vermont.
    Hier, auf der Steinveranda einer gut ausgestatteten Holzhütte, die aussah wie der Hintergrund einer Ralph-Lauren-Werbung, war sich Peter sicher, vor den neugierigen Blicken und Kameralinsen der Paparazzi geschützt zu sein. Sie hatten bereits ihren Zweck erfüllt und für unendliches Mitgefühl gesorgt. Jetzt waren sie nur noch lästig und ließen ihn nicht mehr in Ruhe.
    Einen Menschen möchte man in seinem Elend schließlich nicht allein lassen.
    Die Hütte hatte ihm einer seiner Anwaltsfreunde zur
Verfügung gestellt, nachdem Peter hatte durchblicken lassen, dass er eine Zeit lang allein sein wollte bis zur Trauerfeier für Katherine und die Kinder. Natürlich brauchte der Freund nicht zu wissen, dass er allein mit einer anderen Frau gemeint hatte. Was die Trauerfeier anging, war sich Peter sehr wohl bewusst, dass viele ihn für voreilig hielten, aber scheiß drauf. Der Medienrummel würde nach der Trauerfeier nachlassen, dessen war er sich sicher. Die Presse brauchte das Thema nur abzuschließen, dann würde er es geschafft haben.
    »Wie geht’s deinem Gesicht?«, erkundigte sich Bailey.
    »Wird besser«, antwortete Peter.
    Sanft ließ sie ihre Hand über seine Risse und blauen Flecken wandern, die um seinen Mund und seine Augen immer noch geschwollen waren.
    »Narben sind irgendwie erotisch«, flüsterte sie. »Blaue Flecken auch.«
    »Dann bin ich also ein sehr erotischer Kerl. Er hat mich ordentlich rangenommen, was?«
    Beide mussten herzlich lachen, bis Bailey plötzlich still wurde.
    »Was ist los?«, fragte Peter.
    »Ich finde es nicht richtig, wenn wir lachen. Nicht angesichts dessen, was deiner Familie passiert ist. O Gott, Peter.«
    »Ist schon in Ordnung. Heute Abend geht’s mir gut, Bailey. Du tust mir gut. Die vergangene Woche war so schwierig für mich – ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte.«
    Was die Gefühle für Bailey anging, spielte Peter nicht. Es ging ihm wirklich besser in ihrer Gegenwart.
    »Willst du mit mir schlafen?«, fragte sie.

    Auch das könnte etwas damit zu tun haben.
    Langsam zog Peter seine wunderschöne, junge Jurastudentin aus. Sie hatte ohnehin nicht viel an: eine kurze Hose, ein Höschen und ein T-Shirt. Keinen BH.
    Völlig nackt und unglaublich sinnlich setzte sie sich mit gegrätschten Beinen über Peter und knöpfte seine Jeans auf. Als sie nach seinen Boxershorts griff, war er mehr als bereit für sie.
    Langsam nahm ihn Bailey in sich auf. »Du fühlst dich gut an«, säuselte sie.
    »Du dich auch.«
    Peter schloss die Augen, als Bailey sich vor und zurück bewegte. Den Rücken nach hinten gebogen, achtete sie darauf, sich keinen Zentimeter von ihm entgehen zu lassen.
    »Ja«, stöhnte sie. »Ja. O Gott, Peter, o Gott.«
    Wenige Minuten später kam sie, schrie lauter,

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